Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.08.1936
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- 1936-08-18
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- 18.08.1936
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MsMiMMMeMlM ViMoM Nr. 191 <N. 99) Leipzig, Dienstag den 18, August 1938 103. Jahrgang Vom deutschen Geist Bücher aus der Ausstellung „Deutschland" Wer in den letzten Wochen Gelegenheit hatte, in Berlin die große Schau »Deutschland« zu sehen — es waren viele Hundert tausend —, war überwältigt von der Fülle der Eindrücke, die er in jeder der großen Hallen empfing. Es waren unvergeßliche Bilder vom Wert und Wesen deutscher Arbeit, von der Größe deutschen Schaffens, Der Besucher dieser Ausstellung begann seinen Weg in der Ehrenhalle, die ihn erfaßte wie der weihevoll abgestimmte Raum einer großen Kirche; er sah dort die Zeugnisse großer deutscher Ver gangenheit und die lebenschaffender Gegenwart, Wir freuen uns, daß in dieser Halle das deutsche Buch einen ihm würdigen Platz ge sunden hatte. Noch nie sah man auf einer Ausstellung Bücher in so großer Anzahl, noch nie spürte man so deutlich, wie gerade das neue Reich die Bedeutung des guten deutschen Buches erkannte und es deshalb dort zeigte, wo es jeden Besucher ansprechen mußte. Es ist nicht von ungefähr, daß im Mittelpunkt dieses Raumes das erste Werk neuen Buchschaffcns aus der Vergangenheit aufgestellt war: die erste Bibel, die Gutenberg druckte. Mit diesem Buch und der Er findung Gutenbergs nahm das Buchschaffcn seinen Anfang zu einem Siegeslauf, der uns in den darauffolgenden Jahrhunderten unver gängliche Werke schenkte. In der Abteilung »Deutsche Kultur«, die unter dem Einfluß der Reichskulturkammer ausgestaltet worden war, fand sich dann deutsches Schrifttum der Gegenwart mit allen seinen wesentlichen Abteilungen: wissenschaftliches Schrifttum, schöngeistiges Schrifttum u, a, m. Selbstverständlich ist es, daß nur eine Auswahl gezeigt werden konnte, denn die Zahl der vorhandenen Werke im deutschen Schrifttum ist so groß, daß sie allein einen Raum füllen könnten, wie die Ehrenhalle es ist. Hier zeigte sich das Buch in der Front wiedererweckten künstlerischen Schaffens, legte Zeugnis ab vom deutschen Geist, vom hohen Stand deutschen Buchschaffens, und wir glauben und wissen, daß diese Schau ihre Wirkung nicht verfehlt hat. Denn wer könnte sich der Wucht der Namen verschließen, die wir hier sahen in eisengegossenen Lettern: Eschenbach, W, v, d, Bogelweide, Sachs, Leibniz, Kant, Lessing, Herder, Goethe, Schiller, Humboldt, Kleist, Grimm, Ranke, Fichte, Nietzsche, George, Treitschke, Eckart, Wer wüßte nichts von den Männern deutscher Musik, deutscher Kunst und deutscher Wissenschaft? Aber damit ist die Fülle großer Werte in der Ehrenhalle nicht erschöpft, Stehen wir mit Stolz vor den Werken unserer Gegenwart, herausgewachsen aus dem neuen Leben unseres Volkes, so erfaßt uns mit starker Gewalt manches Zeugnis aus deutscher Vergangenheit, so stehen wir schweigend vor Urkunden und Werken, die nicht hinwegzudenkcn sind aus dem Werden deutscher Kulturgröße, da finden wir das Protokollbuch des Hainbundes (auf geschlagen das Vaterlandslied von Hölty), finden das Manuskript des Grimmschen Wörterbuches, Zeichnungen und Blätter von Busch, die »Mutter- und Koselicder« von Fr, Fröbel, Daneben zeigen deutsche Städte ihre Arbeit in kleinen, umso eindringlicheren Ausschnitten, Was könnte in diesem Zusammenhang die Stadt Leipzig zeigen? Wer die Fülle des Schrifttums kennt, ist erstaunt, auf welch geringem Raum — im Verhältnis zur Aus stellung — hier ein überblick gegeben wurde über das Werden der »Buchstadt«, nicht mit Zahlen und Bildern, sondern nur an Hand wesentlicher Bücher, die Merksteine bedeuten auf dessen Weg durch die Jahrhunderte, denn für diesen Weg bedeutet das erste Reclam- bändchen viel, noch mehr eine Ausgabe eines Buchs nach ISIS, Er wähnt sei nur die kleine Schau deutscher künstlerischer Schriften, die wir uns gegenwärtig aus dem Werdegang eines Buches ebenso wenig wegdenken können wie den hohen Stand der äußeren Ausstattung eines Buches durch Umschlag und Einband, Von der Ehrenhalle führt der Weg in andere Hallen des Aus stellungsgeländes am Berliner Funkturm, Hier erfaßt den Besucher tosendes, brausendes Leben, ausgelöst durch Werke deutscher Technik, handwerklichen Schaffens, deutscher Wissenschaft u, a, m. Pflegte man früher aus solcher Schau das Buch fernzuhalten, d, h, es abge trennt in einem Raum zu zeigen, der lediglich den »Buchkenner« interessierte, so finden wir hier, daß sich die Anschauungen in den letzten Jahren gewandelt haben: für uns ist es selbstverständlich ge worden, daß auch dazu das Buch gehört, das ja oft der Anfang großer Entwicklungen im wissenschaftlichen und technischen Arbeiten ist. So wird der Besucher ohne weiteres hingesührt zum Buch, noch beeindruckt durch andere Erlebnisse, sieht und erlebt er auf einmal, daß das Buch nicht Angelegenheit weniger ist, sondern daß es ein wichtiger Teil unseres Schaffens in der Gegenwart wurde, die alle Kräfte an dem Platz ansetzt, an dem sie zu höchster Wirkung ge langen können. Zwei Abteilungen fallen sofort ins Auge (gezeigt von der Reichsarbeitsgemeinschaft für Deutsche Buch werbung, betreut von der Gemeinschaft des Berliner Buch handels; die Schristtnmsauswahl — auch in der Ehrenhalle — be sorgte die Reichsschrifttums stelle beim Reichsmini- sterium für Volksaufklärung und Propaganda): 1, »Das Buch kämpft für Geist und Körper« und 2. »Bücher zeigen dir Deutschland«, Das sind gleichzeitig die beiden Leitgedanken der deutschen Buchwerbung im Sommer der XI, Olympischen Spiele, Hier bestand für den Ausstellungsbesucher die Möglichkeit, zu blättern, zu lesen und — zu bestellen. Und wer sich nur kurze Zeit dort aufhielt, sah, daß gekauft und bestellt wurde. Schön, daß gerade viele junge Menschen es waren, die sich hier lange nicht trennen konnten und — manchmal nach ernsthaftem überlegen — bestellten! Es ist hier nicht möglich, die Auswahl des Schrifttums anzudeuten und die verschiedensten Abteilungen zu nennen. Dem Ausstellungsbesucher selbst standen ein großes Verzeichnis: »Bücher zeigen dir Deutsch land« (auch veröffentlicht in der Sondernummer von »Buch und Volk«) und die Sportbuchliste der Reichsarbeitsgemeinschaft für Deutsche Buchwerbung (aus dem Verlag des Börsenvereins) zur Verfügung, Begrüßenswert ist, daß außerhalb dieser Ausstellung auch einige größere Buchhandlungen sich entschlossen hatten, deutsches Schrifttum zu zeigen und dem Besucher nahezubringen. Mit besonderer Freude betrat man den Stand des Franz Eher Verlages, der sehr geschickt im Mittelpunkt einer Halle aufgebaut war. Dieser Stand zeigte eine eindringliche Entwicklung des Partei verlages bis zur Gegenwart mit alten Archivexemplaren des Mitteilung der Geschäftsstelle Anzeigen über Kalender für das Jahr 1937 im Börsenblatt Es ist vorgeschlagen worden, die Anzeigen für Kalender des Jahrgangs 1937 in einer Nummer des Börsenblattes zusammcn- zusassen. Wir kommen diesem Wunsche nach und haben die Nummer vom 9, September dafür in Aussicht genommen, Firmen, die sich beteiligen wollen, bitten wir, die Anzeigen bis zum 5, September einzusenden. Leipzig, den 18, August 1936 vr, Heß 717
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