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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.06.1936
- Strukturtyp
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- 1936-06-30
- Erscheinungsdatum
- 30.06.1936
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- Deutsch
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Nummer 149, 30. Juni 1936 Biirsinblatt silr den D-Utsch-N Buchhandel minister für Volksaufklärung und Propaganda, der Reichs minister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung, der Präsi dent der Reichsschrifttumskammer und die Parteiamtliche Prü fungskommission zum Schutze des NS.-Schrifttums wenden sich dagegen, daß von geschäftstüchtigen Verlegern und Buchvertretern noch immer sogenannte .Prachtwerke' angeboten werden, deren Wert in keinem Verhältnis zum Anschaffungspreis stehe. Wenn sich trotz aller Maßnahmen gegen den durchaus unerwünschten Vertrieb solcher Werke noch immer Käufer fänden, so vornehmlich deshalb, weil die Buchvertreter in vielen Fällen Empfehlungs schreiben leitender amtlicher Persönlichkeiten vorweisen könnten. Zur wirksamen Unterstützung des Kampfes gegen den Unfug dieser .Prachtwerke' ersuche ich, grundsätzlich keine Empfehlungsschreiben für solche Werke auszustellen. Erfahrungsgemäß sind die Buchver treter auch im übrigen bestrebt, Empfehlungsschreiben für die von ihnen vertriebenen sonstigen Druckschriften von möglichst vielen be hördlichen Stellen zu erhalten, nicht zuletzt in der Absicht, mit Hilfe dieser Empfehlungsschreiben Eingang in die Diensträume zu finden, um dort — entgegen dem bestehenden allgemeinen Ver bot — ihre Sucher abzusctzen. Ich ersuche daher, auch die Anträge auf Ausstellung solcher Empfehlungsschreiben ausnahmslos abzu lehnen. Die Empfehlung von Fachliteratur in Form der Buch besprechung im nichtamtlichen Teil der Amtsblätter wird hiervon nicht berührt.« Gutenberg-Feiern Für die Fünfhundertjahrfeier der Erfindung der Buchdrucker kunst durch Johannes Gutenbcrg im Jahre 1840 werden bereits mannigfache Vorbereitungen getroffen (s. Nr. 143 und 145). Hauptträger der Veranstaltungen werden Leipzig und Mainz sein, die bereits in gegenseitigem Einvernehmen ein Arbeitsprogramm ausgestellt haben. Jubiläum der Universität Heidelberg Als in diesen Tagen die älteste Universität in Deutschland Heidelberg ihr fünshundertfünfzigjähriges Bestehen feierte, so wurde auch der Tat eines deutschen Buchhändlers, KarlJ.T r üb - ner, eines Heidelberger Kindes gedacht, der die 1657 nach Frank reich gekommene Heidelberger Liederhandschrift, das anschaulichste Denkmal der mittelhochdeutschen Dichtung, im Jahre 1888 für Heidelberg zurückgewann. Devisenbestimmungen — Ausfuhr nach Polen Bor einem Monat (Nr. 124) wurden die neuen Devisenbestim mungen bekannt, die u. a. eine fast vollständige Einschränkung der bisherigen Freigrenze brachten; auch Bücher, Zeitschriften und Zeitungen können nicht mehr unter Ausnutzung der Freigrenze bezahlt werden. Im Börsenblatt vom 16. Juni wurden die Erleichterungen bei der Ausfuhr nach Polen bekanntgegeben. Bücher, Bilderbücher, Jugendschriften und Alben mit überwiegendem Text, Noten, Land karten und Pläne (auch in Atlanten) können jetzt vom polnischen Buchhandel wieder ohne besondere jedesmalige Genehmigung ein geführt werden. Wa.' Reichslisten für Volksbüchereien Im Aufträge des Reichserziehungsministeriums herausgegeben von der Neichsstelle für volkstümliches Büchereiwescn Versuche, allgemeine Grundlisten fiir Volksbüchereien auszu stellen, sind in früheren Jahren bereits hier und da gemacht worden. Soweit diese Versuche vor dem Umbruch lagen, waren sie von vorn herein zum Scheitern verurteilt. Einmal fehlte damals im Bücherei wesen die staatliche Führung, zum anderen war es unmöglich, ein Verzeichnis zu schaffen, das dem Schrifttum der verschiedenen »Welt anschauungen« und Parteien gleichmäßig gerecht wurde und das von allen Richtungen als Grundbestand einer öffentlichen Bücherei an erkannt wurde. Auch unmittelbar nach dem Umbruch war an die Schaffung einer Neichsliste noch nicht zu denken, da auf manchen Gebieten das Schrift tum fehlte, das sachlich gut und geeignet ist, ins Volk zu wirken. Die Neichsstelle hat nach Übernahme der fachlichen Führung des Volksbüchereiwesens ein Jahr verstreichen lassen, ehe sie den Plan einer Neichsliste in Angriff nahm. In diesem Jahr hat sie jedoch bereits die von den staatlichen Bttchereistellen verbreiteten Grund- und Empfehlungslisten aufmerksam beobachtet und ausgewcrtet. Die eingereichten Listen ergaben ein recht buntes Bild. Insgesamt wurden von etwa dreißig Beratungsstellen 3200 verschiedene Bücher für Dorf- und Kleinstadtbüchereien empfohlen. Die Buntheit ergab sich sowohl aus den landschaftlichen Verschiedenheiten als auch aus der individu ellen Einstellung des jeweiligen Bearbeiters der Grundliste. Ver altetes und überflüssiges Schrifttum wurde aus Gewohnheit noch mit genommen. Die einheitliche, weltanschauliche und pädagogische Ziel richtung der neuen deutschen Volksbücherei kam in den Grundlisten durchweg nicht klar genug zum Ausdruck. Für den einzelnen Bibliothekar ist es kaum möglich, sich einen ausreichenden Überblick und eine nähere Kenntnis des vorhandenen Schrifttums zu verschaffen, svdaß er mit Sicherheit daraus die ge eignete Auswahl für die Volksbücherei treffen könnte. Diese umfassende Arbeit des Sichtens und Gegeneinander-Abwägens ist nur von zen traler Stelle aus als Gemeinschaftsarbeit möglich. Die deutsche Volks bücherei kann nur dann ein klares Gesicht gewinnen, wenn die Ge fahr der subjektiven Auswahl des Schrifttums möglichst vermieden wird. Eine starre Grnndlistc mit zeitlich unbegrenzter Verbindlichkeit für alle Büchereien würde ihren Zweck verfehlen. Ihr müßten zwangs mäßig laufend wichtige Neuerscheinungen angcfügt werden, sodaß allmählich eine Bandmurmliste entstände, mit der die Büchereien nicht mehr arbeiten könnten. Die Lösung wurde daher versucht in einer »dynamischen Nahmen liste«. Sie enthält nur eine Auswahl von Büchern, die ständig über prüft und nach einer gewissen Zeit neu gefunden werden muß. Da die Reichslisten -den Büchereien als Hilfe beim Bestandsaufbau dienen sollen, durfte die Auswahl den Rahmen desBüchereityps (Dorfbüchcrei, Kleinere städtische Bücherei) zahlenmäßig nicht überschreiten. So um faßt die Liste für Dorfbüchereien rund 420 Titel, die für kleine städtische Büchereien rund 1100 Titel. Es ist selbstverständlich, daß bei dieser engen ersten Auswahl nicht alle wesentlichen Bücher er faßt werden konnten, und daß es nicht möglich war, alle Wünsche der Verleger zu berücksichtigen. In der Nichtaufnahme drückt sich also durchaus noch kein Werturteil über bestimmte Bücher aus. Wie wurden die ersten Reichslisten erarbeitet? Eine große Vor arbeit war das Auswerten der vielen Grund- und Empfehlungslisten, die zum Teil nicht für die verschiedenen Büchereitypcn getrennt auf gestellt waren. Daß die Trennung nach Dorf und Kleinstadt für die Neichslisten notwendig ist, ergibt sich aus folgender Überlegung. Ein mal wird damit die Arbeit der Staatlichen Beratungsstellen er leichtert. Der nebenamtliche Büchereileiter wählt erfahrungsgemäß sehr subjektiv aus, deshalb ist es vorteilhaft, ihm durch die Liste den Nahmen seines Büchereityps zu geben. Zum anderen wird aber auch die Beratungsstelle durch die Trennung nach Dorf- und Klein stadtbücherei zu schärferem Sehen bei der Auswahl genötigt. Die Schwierigkeitsgrenze wird sorgfältiger erwogen und richtiger an gesetzt. So haben die Mitarbeiter an den Neichslisten zunächst je zwei ge trennte Vorschläge für Dorf und Kleinstadt eingereicht. Diese Vor schläge wurden durchgearbeitet und zusammengestellt, die einzelnen Sachgebiete von zuständigen Fachreferenten überprüft. In eingehenden Besprechungen der Mitarbeiter wurde der Inhalt soweit geklärt, daß ein erster Nohentwurf beider Listen aufgestellt werden konnte. Die Weiterbearbeitung (Prüfung der Ausgaben usw.) geschah in enger Fühlungnahme mit den zentralen und parteiamtlichen Stellen der Schrifttumspflege, denen die Listen auch in der Druckkorrektur noch einmal Vorgelegen haben. Uber den Einsatz der Neichslisten heißt es im Vorwort: »Zur Ausrichtung der Volksbüchereien und als Hilfe für die Buchbeschaffung hat die Neichsstelle für volkstümliches Bücherciwesen im Aufträge des NeichSerziehungsministeriums je eine Neichsliste für Dorf- und Kleinstadtbüchereien zusammengestellt. Sie sind aus praktischer volkse- bibliothekarischer Erfahrung als Gemeinschaftsarbeit entstanden. Sie 587
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