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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.06.1936
- Strukturtyp
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- 1936-06-23
- Erscheinungsdatum
- 23.06.1936
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- Deutsch
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Nummer US, SS, Juni lSSS Börsenblatt für ben Deutschen Buchhandel geistige Buch herausbrachten. Hier trat mit dem Einsatz der Maschinenkraft zur Herstellung von Büchern leider zu oft ein Verfall der Anschauung und der geschäftlichen Haltung ein, wie er schlimmer kaum gedacht werden konnte. Bei der Herausgabe, Herstellung und dem Vertrieb dieser Literatur machte sich auch zuerst und recht bald in erheblichem Ausmaß der jüdische Einfluß bemerkbar, verbunden mit der jüdischen Geschäftsmethode, Ge fördert wurden diese Bestrebungen durch die Presse, die in sehr vielen Fällen in jüdischen Händen lag bzw, von jüdischem Kapital abhängig war. Die Angriffe gegen den Buchhandel verweisen mit vollem Recht auf diese Erscheinungen. Es muß nun gesagt werden, daß diese Zerfallserscheinungen von echten Buchhändlern bereits um die Jahrhundertwende er kannt wurden. Von diesen Männern wurde damals eine völlige Umgestaltung der Lehrlingsausbildung verlangt in der richtigen Erkenntnis, daß eine grundlegende Änderung nur durch die richtige Erziehung der buchhändlerischen Jugend zu erreichen sei. Die da maligen Regierungsstellen erkannten weder die Wichtigkeit dieser Frage noch sahen sie überhaupt die Bedeutung des Buchhandels für das geistige und wirtschaftliche Leben unseres Volkes. So unter blieb damals der dringend notwendige Eingriff durch die Regie rung und es mußte nun notgedrungen das eintreten, was wir insbesondere nach dem Kriege erlebten. Der Buchhandel verkannte immer mehr seine eigentliche Ausgabe und die zweite Silbe seiner Standesbezeichnung fand immer stärkere Betonung, nämlich Handel, Gefördert wurde diese Entwicklung noch durch die ent setzliche Erscheinung der Inflation und die damit verbundenen Existenzfragen, Auch hinter jedem selbständigen Buchhändler stand fast immer eine Familie, die unter allen Umständen leben wollte. So etwa ist geschichtlich gesehen der Verfall im Buchhandel zu verstehen. Damit soll keine Entschuldigung ausgesprochen werden. Es ist schon einmal gesagt worden, daß immer Männer unter uns waren, die sich entschieden und mit äußerster Zähigkeit gegen diesen Zerfall stemmten. Ich erinnere an Eugen Diederichs, der auch wieder bei der Jugend anfing. Er errichtete Freizeiten, in denen der Jungbuchhandel zu den eigentlichen Aufgaben unseres Standes durch Arbeitsgemeinschaften und, Vorträge zurückgesührt werden sollte. Diese Freizeiten haben sich tatsächlich durchgesetzt und be stehen heute noch unter nationalsozialistischer Führung, Die Bewegung erkannte schon früh ganz klar den Niedergang des Buchhandels. Sie hatte vor der Machtübernahme 1933 aber keine Möglichkeit, einzugreifen. Sie begegnete diesem Niedergang durch Gründung eines eigenen Verlages, in dem sie ihre Welt anschauung in kämpferischer Weise vertrat. Mit der nationalsozialistischen Revolution setzte dann auch der Umbruch im gesamten Buchhandel ein. Unsere Bewegung erkannte aus ihrem inneren Wesen heraus die Bedeutung unseres Standes und stimmte damit dem Ausspruch Perthes' zu, der sagt, der Buch handel müsse »die Bedingung des Daseyns einer deutschen Litera tur- sein. Dieses Ziel ist aber nur zu erreichen, wenn der Buch handel seine Aufgabe wieder klar erkennt, d, h, der einzelne Buch händler muß weltanschaulich und kulturell so geschult sein, daß er die Urteilskraft über den Wert und Unwert von Büchern besitzt. Dann kann er als Verleger dem Volk gegenüber das Verlegen von Büchern und Werken aller Art in voller Selbständigkeit über nehmen, Dem Sortimenter wird die Verbreitung einer solchen Literatur wesentlich leichter werden, und seine eigentliche Auf gabe — um wieder mit Perthes zu sprechen — »Bücher wahren deutschen Inhalts über alle Länder, wo das Deutsch Muttersprache ist, so zu verbreiten, daß allenthalben möglichst gleichzeitig leb hafter Anteil an Sprache, Wissenschaft und Literatur erregt und erhalten werde», wird er mit Freuden und voll Stolz erfüllen können. Er wird sogar den von Perthes gesteckten Rahmen spren gen und das deutsche Buch weit in das fremdsprachliche Ausland hineintrciben. Will nun das deutsche Volk einen solchen Buchhandel — und unser Staat hat diese Frage bejaht —, dann muß der Stand ge schützt und gepflegt werden, damit die materiellen, d, h, die wirt schaftlichen Notwendigkeiten nicht wieder die eigentlichen Aufgaben überwuchern können. Aus dieser Erkenntnis heraus ist der Bund Reichsdeutscher Buchhändler entstanden und zwar als Fachverband der Reichsschristtumskammer, Konjunktur? Von Dr, Karl Robert Popp Wir sind heute auf dem Gebiete der Kunst in ein Stadium des ruhigen Abwägens getreten. Man vermag mit klarem Blick zu überschauen, was bei den verschiedenen Künstlern Ausdruck der nationalsozialistischen Weltanschauung geworden ist. Hatte sich seit Jahren die Parteiamtliche Prüfungskommission zum Schutze des NS,-Schrifttums das Ziel gesetzt, mit den Auswüchsen des Schrift tums auszuräumen, das gegen den Geist des Nationalsozialismus verstieß, so ist heute die Zeit des Ausmärzens alles künstlerisch Anreisen im politischen Schrifttum gekommen. In diesem Geiste be wegen sich seit längerer Zeit die Ausführungen maßgebender Männer auf dem Gebiete der Kunst, darunter fällt auch das Ver bot von Sprechchören für die Gliederungen der Bewegung, Und vor allem in dieser Zeit erhebt sich wieder gegen viele Dichter der schwere Vorwurf, sie hätten in den ersten Jahren nach der national sozialistischen Revolution Konjunkturhascherei betrieben. Gewiß, im Hintergründe jeder politischen Umwälzung steht die Schar der Konjunkturritter, jener widerlichen Sorte Menschen, die wir in ihren schlimmsten Ausprägungen in den unseligen Jah ren nach dem großen Kriege kennenlerntcn. Auch die nationalsozia listische Revolution hat solche Geister an die Oberfläche gebracht, die eine verantwortungslose Schnellschreibcrci mit kautschukartiger Anpassungsfähigkeit paarten. Die alten Kämpfer der Bewegung, gewohnt zu streiten und zu schweigen, sahen erstaunt, wie es in der Literatur nun rauschte und quoll von hohen Worten und hohlen Phrasen, wie es sich überall spreizte und knirschte. Die alten Namen Vaterland, Treue und Opfermut erstrahlten im Feuer der revo lutionären Begeisterung jener Tage in neuem Glanze, und der Aufbruch einer neuen Zeit schuf neue Werte: Blut, Boden, Rasse, Da waren die Konjunkturritter geschäftig und rankten um die alten b82 Namen und neuen Begriffe ihre schwülstigen Worte herum, ver brämten sie mit einem Schwall tönender Redensarten, Und wir waren sehr erstaunt, als Verfasser von mit größter Lungenkraft angepriesenen, angeblich nationalsozialistischen Werken Namen zu hören, dis wir früher auf recht zweideutigen Büchern lasen. Ich habe an dieser Stelle <Nr, 104, 1935) schon einmal darauf hinge wiesen, daß die gebändigt-heroische Haltung der Träger des natio nalsozialistischen Ideengutes schlechthin das Gegenteil aller Ge- fühlsüberschwänglichkcit und geschwollenen Phrasen ist, und daß nicht diejenigen Bücher die besten sein müssen, aus denen aus jeder Seite mehrmals nationalsozialistische Begriffe angeführt sind. Solche Bücher und damit die dahinterstehenden Konjunkturritter tragen die Schuld daran, wenn nationalsozialistische Wortprägun gen für viele Volksgenossen allmählich zu abgegriffenen Schlag worten werden. Deshalb ist der schärfste Kampf gegen die Er zeugnisse der Konjunktur eine lebenserhaltcnde Notwendigkeit für die Bewegung, Im Verlaufe der großen Reinigung werden nun aber auch Dichter vielfach angegriffen, für die es eine Beleidigung ist, sic in die Schar der Konjunkturhascher einzureihen. Das sind die jungen Künstler, die im Jahre der nationalsozialistischen Revo lution in den Reihen der Staatsjugend standen, die als halbe Kinder noch ergriffen worden waren von der Glut der Bewegung, und die es im Jubel dieser Tage nun zur Gestaltung drängte. Was diese jungen Menschen sich vom Herzen schrieben, das war die Be geisterung, die sie erfüllte, das war die Hingabe an die großen Auf gaben, die sie selber lebten und erfüllten. Jeder Mensch muß Lehr jahre durchmachen, kein Künstler ist vollendet ins Schassen ge treten! Wenn unsere jungen Dichter damals begannen, von ihrem
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