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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.08.1936
- Strukturtyp
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- 1936-08-13
- Erscheinungsdatum
- 13.08.1936
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- Deutsch
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den ununterbrochenen Geschäftsbetrieb dadurch, daß man die Schaufenster eingerichtet, also erst nach dem Laden erneuern läßt. Mit einem Plakat kann man darauf Hinweisen: »Mein Laden wird gerade schön gemacht. Bitte bemühen Sie sich hier links durch den Hausflur!» Man kann die Arbeiten natürlich durch Zweischichten arbeit sehr beschleunigen. Doch ist dies nur für die trockenen Arbei ten zu empfehlen. Die Güte der Anstriche, Lackierungen usw. wird durch allzu viel Trockenzusätze beeinträchtigt. Dielen- und Riemenböden kommen wohl nur noch in halbländlichen Bezirken in Betracht. Für Vorräume, Durch gänge, Windfänge usw. wird man Steinplatten oder Terrazzo wählen. Terrazzo hat den Vorzug der Fugenlosigkeit. Lockerungen und Sprünge treten hier nicht auf, desgleichen macht sich Schmutz nicht, so bemerkbar und die Gefahr des Ausgleitens ist geringer. Durch die Gleichartigkeit des Materials verleiht Parkett zu sammen mit Möbeln, Türen usw. dem Raum immer eine wohl tuende Geschlossenheit. Lange Lebensdauer und geringe Unter haltskosten gleichen den Anschaffungspreis aus. Ausbesserungen sind leicht möglich. In Asphalt verlegt wirkt es allerdings unange nehm hart. Wände und Decken können hier einfacher gehalten, Linoleum darf nur einfarbig oder durchgemustert, mit sließen- artigen, nicht blumigen Mustern verwendet werden. Abgetretenes Drucklinoleum wirkt schäbig. Vor allem ist Linoleum leicht zu reinigen und schalldämpfend, wird aber verteuert durch die sorg fältig zu ebnende Unterlage. Die gleichen Vorzüge weist Gummi belag auf. Er ist darüber hinaus noch angenehmer zu begehen und fast staubfrei, nützt sich aber etwas rascher ab. Für dieWände hat man die Wahl zwischen Anstrich, Tape- zierung, Bespannung oder Paneelierung. Leimfarbenanstrich ist besser als eine zu billige Tapete. Er kann auch leicht öfter erneuert werden. Beim Tapezieren darf man vor allem keine Schundtapctcn verwenden, wenn sie auch noch so bestechend gemustert find. Der Arbeitslohn ist der gleiche, wenn man gute, abwaschbare und einigermaßen stoßfeste Tapeten wählt, die dann ein Jahrzehnt halten. Eine Bespannung der Wände, von den empfindlichen Matten abgesehen, dürfte ziemlich teuer kommen. Auch setzen sich durch die Heizung Staubstrciscn ab, die nur chemisch zu entfernen sind und rasch wieder erscheinen. Oft genügt da grobe und vielleicht etwas schablonierte Hausleinwand, die für weniges Geld zu ersetzen ist. Holzpaneel als Rahmenarbeit ist kostspielig, in Sperrplattenaus- sührung etwas empfindlich, aber leicht und billig auszubessern. Im Ton sollte cs immer etwas derber als die Möbel gehalten sein, also nicht gebeizte Möbel vor Poliertem Paneel, sondern umgekehrt. Daß die Musterung der Böden, Wände und Decken den Größeneindruck des Ladens stark verändert, wird nicht immer be dacht, geschweige denn ausgenutzt. Eine waagerechte Musterung läßt schmale und hohe Wände niedriger und breiter, eine senkrecht gerichtete Musterung zu lange, niedrige Wände höher und schma ler erscheinen. Kleine Musterung macht weiter, große Musterung macht enger. Auch die Einteilung der Wandfläche wirkt stark mit. Ein hüfthohez Paneel mit Heller Wand darüber weitet aus. Ein hochgeführter Anstrich verengt. Eine bis an die Deckenkante ge klebte Tapete wirkt geradezu beengend. Diese Wirkungen kann man dann noch unterstützen durch mehr waagrecht oder senkrecht gegliederte Möbel und Türen, ja, selbst durch guer oder längs, hoch oder tief angebrachte Beleuchtungs körper. Auch die Farbenwahl spielt mit. Helle Farben machen weit, dunkle verengen. Die Decken sollte man freilich immer weiß lassen, denn sie sollen das Licht nach unten reflektieren, also störende Schattenbildung zerstreuen. »Kalte» Farben (Blau, Violett, Grün usw.) eignen sich für Läden, die reichlich Tageslicht haben. »Warme» Farben (Gelb, Rot, Braun usw.) sind in vorwiegend künstlich erleuchteten Läden vorzuziehen. Säulen paßt man so an, daß sie möglichst wenig in die Augen fallen. Jürke. Die schöne Buchhandlung durch Umbauen! Von Arch. Bauing. NSBDT DGfB. Lelmut Lille, Zittau Viele Buchhandlungen werden auch heute immer noch nach überalterten Gepflogenheiten betrieben und geleitet. Das Geschäft will daher nicht so richtig vorwärts kommen. Eine der häufigsten Unterlassungssünden, ich möchte sagen, die größte, ist, daß das Grundstück für den Geschäftsbetrieb nicht richtig ausgenutzt wurde und so nicht im richtigen Verhältnis mitverdienen hilft. Die alten Bauwerke sind meist so ganz ohne Sinn für den zu betreibenden Geschäftszweig errichtet. Die Räume sind z. B. infolge mangel hafter Fensteranordnung finster und schlecht gelüftet. Die Auf teilung der Räume paßt sich dem Verkaufsvorgang nicht an. In der Benutzung der Anlage ergeben sich daher oft Schwierigkeiten, und vielfach liegt ein Teil der Räume infolge der ungünstigen Anordnung ganz brach. Der Verkaufsraum ist sehr oft wenig einladend, die Kundschaft bleibt weg und sucht sich freundlichere Geschäfte aus. Der vorliegende Fall behandelt eine kleine Buchhandlung in der Kleinstadt, wo gerade in bezug auf die schöne Geschäftsgestal- tung noch viel zu wünschen übrig bleibt. Umbauen ist eine Kunst der Bautechnik, die tech nisch und wirtschaftlich angcwendet werden muß. Durch Um bauten, die an sich keine zu großen Aufwendungen an Geldmitteln erfordern, wenn wir in schneller Fertigstellung mit wenig Ein griffen in den Baukörpcr die modernen Baumaterialien ver wenden, kann viel geschaffen werden, um eine neuzeitliche Schau fensteranlage und einen geschmackvollen und zweckmäßigen Laden raum zu erhalten. Daß mit wenig Mitteln im Verhältnis zu dem Geschaffenen sich heute ein für den modernen Geschäftsbetrieb ungeeignetes Grundstück zu einer Anlage umbauen läßt, die dem Besitzer neue Aufbaumöglichkeiten schafft, sollen die nachfolgenden Zeilen und Abbildungen beweisen. So sehen wir hier ein typisches Beispiel, wie man Kleines neu gestalten kann. Eine neue und ganz andere Nutzungsmöglichksit 'wird hierdurch geschaffen. Die Verzinsung 706 der Baugelder wird unter allen Umständen durch die viel höhere Umsatzmöglichkeit gegeben sein. Das Grundstück liegt an einer verkehrsreichen Straße in einer kleinen Stadt als eingebautes Reihenhaus. Der jetzige Ladenraum ist für einen richtigen Geschäftsbetrieb ganz ungeeignet. Der Zu gang zur im Obergeschoß liegenden Wohnung geschieht nur über den Ladenraum, weil sich in diesem die Geschoßtreppe befindet. Schaufenster und Ladenzugang stellen in sich keine Einheit dar und bilden in dem Geschäftsbetrieb ein bleibendes Hindernis; es ist weiterhin zu wenig Ausstellungsfläche vorhanden. Solche Häuser aus der Zeit der Gründerjahre wurden ohne sinnvolle Planungsarbeit von geschäftstüchtigen Spekulanten geschaffen.
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