ir«» i^v iri»>> 01111 i» /6>. d'^^rz/d'-/ Alma Holgersen / Der Wundertäter Die junge österreichische Dichterin, die mit ihrem erste» Roman „Der Aufstand der Kinder" durch ihre Fähigkeit der Einfühlung in jugendliches Seelenleben und durch die Eigenart ihrer Themenwahl Aufsehen erregte, erfüllt in dem neue» Werk alle die Hoffnungen, die auf ihr Können gesetzt wurden. Wieder stellt sie einen jungen Menschen, den Bauernburschen Franziskus, in den Brennpunkt der Handlung. Frisch und unbekümmert haust er mit seinen Leuten auf der Alm. Da taucht eines Tages der Doktor Riedel auf, einer, den die große Stadt verbraucht, zermürbt und ausgespicn hat, einer, der vor der Zivilisation auf der Flucht ist und der in der Natur und bei den naturverbundenen Menschen Heilung sucht. In krankhafter Erlösungssehnsucht steigert er sich in die Wahnvorstellung hinein, der junge Franziskus könne Wunder wirken und sei zum Retter der Menschheit auserkoren, und er müsse ihn entdecken. Bei der naiven, abergläubischen Bevölkerung fallen die Wahnideen des Doktors auf fruchtbaren Boden, und mit außerordentlicher psychologischer Meisterschaft schildert die Dichterin, wie der wehrlose junge Franziskus mit >edem Versuch einer Befreiung aus diesem Netz des Irrglaubens sich immer tiefer darin verstrickt, bis schließlich mit dem tödlichen Unfall des Doktors das Wahngewebe jäh zerreißt und die Menschen wieder befreit ausatmen wie nach einem reinigenden Gewitter. Erich Wustmann / Die heiligen Berge Der Verfasser lebt seit mehreren Jahren als Forscher zusammen mit seiner Frau hoch oben ini Norden bei den Gebirgs- lappen. Mit diesem Roman aus der Wildmark, der im raucherfüllten Ncmadenzelt niedergeschrieben wurde, hat er ein eindrucksvolles Bild vom Leben und Schicksal des Lappenvolkes gegeben. Er erzählt von der ungeheuren Einsamkeit und feierlichen Größe des schneebedeckten Landes, von dem harten entsagungsvollen Dasein seiner Bewohner, von ihrem Kamps gegen die Naturgewalten, von der ewigen Unruhe des Nomadenblutes, das sie, die Hirten und Jäger, unlöslich an ihre karge Heimat bindet, von der Tiefe und Zähigkeit ihres alten Götterglaubens, den auch Christentum und Zivilisation nur oberflächlich verdecken, aber nicht zerstören konnten. Seine Sprache ist einfach und männlich herb, ohne Pathos. Nicht die rasche Schilderung eines Journalisten oder der kühle Bericht eines Gelehrten eröffnet uns hier den Blick in eine reizvolle fremde Welt von heroischer Größe, sondern aus diesem Buch spricht ein aufgeschlossener warmherziger Mensch, und deshalb gelingt es ihm auch, in jener ungewöhnlichen Atmosphäre ganze Menschen zu schildern und ihre Schicksale dichterisch zu formen. An den bewährten Bänden von „Staackmanns Roman-Bibliothek" verbindet sich echte Volkstümlichkeit mit literarischer Dualität. Crgänzen Sie darum schon jetzt Ihr Lager! nww» Iw «WWLLIÜIWIÜW IIWI »5« Börsenblatt s. d. Deutschen Buchhandel. 103. Jahrgang. 3789