Nr. 303 (R. 158)Leipzig, Donnerstag den 31. Dezember 1936 103. Jahrgang zr arbeitsreiches Jahr für den einzelnen Buchhändler, aber auch für die Führung, liegt hinter uns. Das Aufgchen des Bundes Reichsdeutscher Buchhändler als Gruppe Buchhandel in die Reichsschristtumskammcr stellt den Abschluß der Aufbauarbeit im Buchhandel dar. Oer ständische Ausbau ist Erfüllung geworden. So wie der Nationalsozialismus den deutschen Menschen und den ganzen Staat erobert hat, ist auch eine große Wandlung aus dem Gebiete der Kulturarbeit vor sich gegangen. Wir haben wieder ein deutsches Schrifttum und einen deutschen Buchhandel. Cr dient dem Volk und dem Staat und damit dem Führer. Leipzig, am ZI. Dezember I9Z6 Baur, Leiter des Deutschen Buchhandels Rückblick auf das Jahr 1936 0r. II. I.. — Wieder stehen wir an der Schwelle eines neuen Jahres. Nur noch wenige Wochen trennen uns von der Wiederlehr des Tages, an dem Adolf Hitler von Reichspräsident Gcneralfeld- marschall von Hindenburg jenen Auftrag von so weitreichender histo rischer Bedeutung erhielt, eine neue Regierung zu bilden; des Tages, mit dem ein neuer Abschnitt in der geschichtlichen Entwicklung unseres Volkes einsetzte. Daß dieser Abschnitt gleichzeitig das sichtbare Zeichen einer großen Wende der Geschicke unseres Volkes bedeutete, ist seit her nicht nur von dem deutschen Volke selbst in seiner Gesamtheit, sondern darüber hinaus auch von den Völkern, die die Entwicklung der Dinge in Deutschland vom 30. Januar 1933 ab zunächst nur mit Mißtrauen, Zurückhaltung oder offenem Unverständnis beobachten zu müssen glaubten, verstanden worden. Wir werden den Tag der vierten Wiederkehr der Übernahme der Macht durch die nationalsozialistische Bewegung zum Anlaß nehmen, die Erinnerung wachzurufen an alle jene großen innen- und außenpolitischen Ereignisse, die den Weg der ersten vier Jahre der Führung Deutschlands durch Adolf Hitler bezeichnen. Heute möge es genügen, an die wichtigsten Ereignisse des an politischem Geschehen so außerordentlich reichen Jahres 1836 zu erinnern. Noch ist in unserem Gedächtnis der ungeheure Jubel lebendig, der den Einmarsch der deutschen Truppen in die Garnisonen der 50-Kilometer-Zone an der Westgrenze des Reiches begleitete. Diese stolze Tat der deutschen Regierung, die das Ende einer der schmäh lichsten Bestimmungen des Versailler Vertrages bedeutete, erhielt in der Volksabstimmung vom 29. März die hundertprozentige Zustimmung des deutschen Volkes. Die Volksabstimmung vom 29. März stellte gleichzeitig einen Volksentscheid dar, wie ihn die Geschichte bisher nicht kannte. Der Erhaltung und Stärkung des Friedens in Europa, die eines der vornehmsten Ziele des Führers genannt werden dars, diente das deutsch-österreichische Abkommen vom 11. Juli, das nicht nur von allen Deutschen, sondern auch von den Angehörigen der anderen Völker, denen es um einen ehrlichen Frieden zu tun ist, mit Aufatmen begrüßt wurde. Wenige Wochen nach diesem Abkommen war Deutschland der Gastgeber der mehr als fünfzig Nationen, die sich zum friedlichen Wettkampf der Völker an läßlich der XI. Olympiade der neuen Zeitrechnung in Berlin zusammengesunden hatten. Mit Stolz blickt jeder Deutsche aus diese gewaltige Veranstaltung zurück, mit Stolz erinnern wir uns alle auch der hohen und schönen Leistungen, mit der die Jugend des neuen Reiches vor den sportlichen Kämpfern aus aller Welt bestand. Wer den Frieden will, der muß zu jeder Stunde bereit sein, ihn mit dem Schwert in der Faust zu verteidigen gegen die, die den Un frieden brauchen, um ihre satanischen Geschäfte betreiben zu können. Die ungeheuerste Gefahr unserer Zeit ist der Bolschewismus, der gegenwärtig bedrohlicher als je sein Haupt reckt, vor allem gegen diejenigen Völker, in denen Ordnung und der Wille zu Arbeit 1131