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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.12.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-12-14
- Erscheinungsdatum
- 14.12.1936
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- Deutsch
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- Saxonica
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Nummer 290, 14. Dezember 1988 Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel 6733 socoedi vvunoe nu86ci.icfcir7: Ein neues Werk der inU.S.A. preisgekrönten Jugendschriftstellerin llo-klms darf „vüctier tun" sorgte ein Baucrnknabc namens Sung für seine Cr: nährung. Die Acrzlin Wei Ih-Scng aber heilte seine Wunde und verschaffte ihm ein Gewand für die Heim: fahrt. Arm und rühmlos ist unser Haus und nieder: gedrückt unter der Last der Dankbarkeit für solche Freund: schaft und Großmut, die uns wie vom Himmel gesandt dünkt. Nichts besitzen wir, was auch nur annähernd das, was wir erhielten, entgelten könnte. Dennoch bitten wir die ehrenwerte Acrztin, die beiden wertlosen Nollbildcr be: halten zu wollen. Wenn wir die Kosten der Heilmittel und des Baumwollstoffes erfahren dürften, würden wir das nächste Mal, wenn ein Bekannter mit der ausländischen Maschine aus Wuhu kommt, den Gegenwert durch ihn an Euch senden. Noch eine Bitte haben wir an die ehrenwerte Frau: die vier Dollar dem Knaben Sung zu übergeben." Mit ncuerwachten Kräften griff die Acrztin nach den Bildern und rollte sie vorsichtig auf. Sic betrachtete sie mit einem Gemisch von Freude und Bestürzung. Die Bilder waren sehr schön, die Zeichnungen auf dem Scidcngrund sehr zart ausgcführt. Aber um dieses Geschenk zu bezahlen, mußte der Bauer und sc.nc Familie wohl auf lange Zeit auf Tee und Fleisch verzichten, wenn er nicht wohlhabender war als alle anderen Bauern. Die vier Dollar — für AuemSan war das eü> Vermögen, und für den Spender sicher nicht minder. Sie lächelte verstehend. Das sah diesen Landlcutcn so ähnlich, sich für eine Wohltat auf ewige Zeiten verpflichtet zu fühlen! Etwas später stieg sie gestärkt und ausgeruht in ihr Niksha und fuhr nach dem Hof der Sung. Weder McMc noch deren Bruder war zu sehen. Sie zögerte einen Augenblick. Sie hatte den Kindern versprochen, das Gehc.mnis niemanden, zu verraten. Anderseits waren vier Dollar immerhin vier Dollar. So viel Geld in, Besitze des Knaben könnte nicht geheim bleiben. Zuerst würden die Freunde cs merken und Fragen stellen und nachher auch die Familie. Die Acrztin dachte nach. Wäre cs nicht klüger, jetzt schon späteren Schwierigkeiten vorzubeugen? Sie pochte an die Tür. Unter vielen Verneigungen ließ Mci Li sic ein. Sie tauschten die üblichen Redensarten und sie zog sich dann mit den Frauen des Hauses allein zurück. , Unverzüglich erklärte sie den Grund ihres Kommens. Als sie zum erstenmal den Soldaten erwähnte, erstarrte Nucn-San beinahe vor Schreck. Er stand nämlich mit dem Vater in Augen den Gast, dem sie ihr ganzes Vertrauen geschenkt hatte und der sie nun verriet. Doch mit der Zeit wandelten sich ihre Gefühle. „Cures Sohnes gutes Herz hat Glück in das Haus gebracht", schloß die Acrztin ihren Bericht, „der Vater des fremden Knaben, selbst ein Bauer, sendet euch zum Danke diese vier Dollar." Der Gast erhob sich, lächelte Ho:Ming freundlich zu und fragte dann ganz unvermittelt: „Tut keines von den intelligenten Kindern Bücher?" „Keines. Was soll man schon machen", gab die Mutter bedauernd zu. „Bei den heutigen Steuern, den Soldaten und allen anderen Plagen, was soll der Bauer noch alles tun, außer seine Kinder kleiden und ernähren?", fragte Lao:Po:Po. „In diesem Hause gibt cs nur einen Sohn, und der wird bei der Feldarbeit gebraucht." „Doch was wird aus den Töchtern?", fragte die Acrztin zurückhaltend. „Töchter?" Lao:Po Po sah verwundert auf. „Was wäre denn das für eine neue Ein: führung, Mädchen ein Studium zu gestatten, das den Knaben nicht zugänglich ist?" „Heutzutage studieren viele Mädchen, Alte Mutter. Dann können sie auch Geld verdienen, was wieder den Eltern zugute kommt." „Kann ihnen ein solcher Unsinn zu guten Gatten verhelfen?" Die Großmutter zog an ihrer Wasserpfeife. „Nun, unter diesem Dach ist solches Gerede ohnehin sinnlos." Sie wies mit dem Kinn nach Mei:Li: „Für diese ist die Che schon in die Wege geleitet." Einen Moment setzte Ho:Mings Herzschlag aus. Denn die Acrztin gab nicht nach. „Das jüngere Mädchen ist auch schon verlobt?" Lao:Po:Po steckte die Pfeife von neuem in den Mund. Nein, für diesen Wildfang war // noch kein Kontrakt geschlossen worden, doch was ging das die fremde Frau an? Plötzlich sah sie erstaunt und empört, wie ihr Sohn, der aufmerksam zugehört hatte, nun über die Schwelle trat, sich verneigte und sprach: „Wenn von gegenüber." Wei IH:Seng hielt den Blick weiterhin auf die Großmutter gerichtet, doch ihre Worte galten mehr dein Bauern Sung: „Nehmen wir an, cs fänden sich Mittel und Wege. Könntest du das Kind entbehren?" Da lachte die Großmutter heiser auf. „Im Hause ist sie wohl nur von „Was würde das kosten?" „Das spielt keine Nolle. Ich—" „Doch wie sollen wir das der ehrenwerten Acrztin je vergelten?" „Me:Me selbst kann das vergelten. Wenn sie fleißig ist und rasch auffaßt, soll sie mir später in der Apotheke in vielen Sachen behilflich sein." Kaum war der Gast gegangen, schon begann Lao:Po:Po zu toben: „Zuviel Unsinn lehrt inan den Kindern in der Ausländcrschule. Gar eine Apotheke, was ist das für ein Auf: enthaltsort für ein anständiges Mädel?" Doch niemand hörte sie an. UucmSan mußte nun sein Abenteuer mit dein fremden Knaben in allen Einzelheiten berichten. „In jener Nacht habe ich dich gesucht — das war doch damals?" fragte der Bauer. Auf die Antwort hin fuhr er fort: „Geziemt sich solches Verhalten gegen den Vater?" Der Sohn krümmte sich vor Verlegenheit. „Nein, ehrenwerter Vater, doch dein Herz war Dollars und lächelte: „Jetzt versteh' ich endlich, warum euer Appetit nicht zu stillen war. Die Acrztin sprach noch Mit vielen bunten und einfarbigen Bildern von Kurt Wiese 2?7 Seiten, Format I;X2Z,; om, Leinen RM 4-yo ruir lukc vekiroudto sicm oeir ooisc Enirrnirmsb kiroskkxr xosibbiros ruir veirrusudtsl Borzugsangebot auf dem H! Vkiri.^6 8Nl.HZUir6 - l.klkH6 Börsenblatt s. d. Deutschen Buchhanöcl. Uk. Jahraana. 929
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