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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.12.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1936-12-05
- Erscheinungsdatum
- 05.12.1936
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- Deutsch
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Börstnbtott für den Deutschen vuchhandes Wenn ich zu diesen Dingen vor der Öffentlichkeit Stellung nehme, dann geschieht dies gewiß nicht aus Kritik- oder Nörgelsucht, vielmehr aus der Notwendigkeit heraus, den Boden aufzulockern und vorzubereiten für die große Wandlung, die eintreten muß, wenn das Jugendbuch die ihm heute gestellte bedeutsame Aufgabe erfüllen soll. Ich möchte auch an dieser Stelle noch einmal betonen, daß bei solchem Beginnen die Zusammenarbeit aller Beteiligten nicht eng genug sein kann. Die Freizeiten, wie sie vom Jungbuch handel durchgesührt werden, vermögen hier sicherlich sehr viel Gutes zu wirken, darüber hinaus wird es aber notwendig sein, daß die einzelnen Kameraden des Jungbuchhandels die aus derartigen Frei zeiten oder durch Selbstschulung gewonnenen Erkenntnisse und Ein sichten nun auch nach ihren Kräften in die buchhändlerische Praxis umsctzen. Daß ich persönlich jedem Kameraden stets mit Rat und Unter stützung zur Seite stehe, bedarf keiner besonderen Betonung. Es ist unser Wille, die begonnene Zusammenarbeit mit dem Jungbuch handel in Zukunft noch enger zu gestalten, allein es muß darüber Klarheit herrschen, daß das Wollen der deutschen Jugend auch auf dem Gebiet des Jugendschristtums durch die HI. repräsentiert wird. Tue ein jeder von uns auf seinem Kampfabschnitt seine Pflicht, dann wird gewiß auf die Tauer der Erfolg nicht ausbleiben. Heil Hitler! Fritz Helle. Billiges Schrifttum für junge Deutsche! Ein zeitgemäßes Thema »Das gute deutsche Schrifttum zu wohlfeilen Preisen für bas ganze Volk!», bas ist die Kernforderung nationalsozialistischer Schrifttumspolitik. So unzweifelhaft diese Forderung noch nicht restlos erfüllt ist — fdenn sie ist nicht, wie man nur allzu leicht anzunehmen geneigt ist, nur eine Kauf preis- und eine Kauf k r a s t frage!) —, ebenso unzweifelhaft wird ihre Er füllung den Buchhandel zu einem neuen Handeln zwingen und ihm ein neues Gesicht geben. Dem widersprechen nicht Versuche und Er folge, die seit mehr als hundert Jahren als sichtbare und beachtliche Zeichen auf dem Weg zu einem deutschen V o l k s buchhandcl liegen. Das Lebenswerk Karl Robert Langewlesches sei Beispiel für eine Lösung, die nicht nur im Kaufpreis lag. Einmal und aus einem Teilgebiet hat der Buchhandel diese Aufgabe im großen Umfange zu verwirklichen versucht: Auf dem Ge biete der Jugendschrift. »Das gute deutsche Schrifttum zu wohIseilenPreisenfllrdieganzebeutscheJugendl- Die Lösung für diese Parole hieß: Billige ReihenI Freilich werden die Mängel dieser Lösung hier besonders deutlich: Überangebot, Plan losigkeit, ungenügender Einsatz des Sortiments. Kein Wunder, daß man also versuchte, das unübersehbar Gewordene übersehbar zu machen, die Spreu vom Weizen zu sondern und so diese Reihen trotzdem möglichst fruchtbar auszunlltzcn. übrigens gingen diese Bemühungen oo» Erzieherkreisen aus wie auch die erste» Anregungen zu den bil ligen Jugendschristenreihcn selbst. Kurz nach dem Kriege, der eine nicht unbeträchtliche Vermehrung der seit der Jahrhundertwende erscheinenden billigen Reihen gebracht halte, erschien bas erste sichtende Verzeichnis in Hamburg: »Gute Bücher aus billigen Sammlungen». Es umfaßte damals schon 44 Reihen und verzeichnete etwa 2l>vl> Einzelhefte. 1030 zählte man bereits 2IL Reihen, und die erfolgreichsten unter ihnen nahmen immer mehr an Umfang zu. Längst auch hatte sich die Grenze zwischen den eigent lichen Jugendschristenreihen und den Reihen anderer Schrifttums gebiete verwischt. Ein neuer Grund, das beste Schrifttum sllr die Jugend aus allen diesen Reihen auszuwählen und so übersichtlich zu ordnen, daß es nun auch wirklich für die Benutzung greisbar wurde. Es ist merkwürdig, daß dies seit dem oben erwähnten Ham burger Verzeichnis <wenn man von einigen nebensächlichen Versuchen absicht) niemals wieder ernsthaft unternommen worden ist. Erst mit de» schrifttumspolitischen Maßnahmen des National sozialismus wurde hier von neuem tatkrästig zugegrissen. Die Ini tiative lag, wie schon seither, bei der Erziehcrschaft. Die Reichswaltung des NS.-Lehrerbunbes hat aber nicht nur den Wert, sondern auch die Schwierigkeit dieser neuen Verzeichnisarbeit richtig eingcschätzt. Nach einer gründlichen Vorbereitung von säst zwei Jahren legt sie als Er gebnis einer neuen Sichtung und Ordnung des in mehreren hundert billigen Reihen veröffentlichten deutschen Schrifttums das Verzeichnis »Deutsches Wesen und Schicksal» vor'). Es gibt sürs erste nur einen Ausschnitt, dessen Inhalt durch den Titel klar Umrissen ist und der sich in folgende Gruppen ausgliedert: Thule — Deutsche Heldensagen — Volks- und Stammessagen — Deutsche Volksbücher und Rittergeschichten — Deutsche Schwänke und Fabeln — Deutsche Volksmärchen — Germanisch-deutsche Vor- und Frühgeschichte — Das Jahrtausend der deutschen Mittelzell — Von Wittenberg bis Tauroggen — Um das zweite Reich der Deutschen — «) Deutsches Wesen und Schicksal. Billiges Schrifttum sllr iungc Deutsche. Hrsg, von der Reichswaltung des NS.-Lehrer- bundes Bayreuth. Stuttgart: Verlag des Jugendschristcnverzeichnisses »Das Buch der Jugend- <Franckh-Thiencmann> 103«. 40 S. Einzel preis RM -.20. 1068 Weltkrieg und Versailles — Kampf, Sieg und Ausbauwcrk des Nationalsozialismus — Querschnitte, Epochen und Gesamtdarstellun gen — Deutsche Menschen, deutsche Führer — Aus Sclbstbiographien- und Lebenserinnerungen deutscher Menschen. Andere Sachgebiete sollen später durch andere Verzeichnisse er schlossen werden. Hier galt es, zuerst ein Thema zu behandeln, das weltanschaulich und politisch wichtig ist: Deutsche Geschichte. Bei der Sichtung und Auswahl mußten daher besonders strenge Maß- stäbe angelegt werden, um nicht nur bas stofflich geeignete, sondern auch das literarisch und weltanschaulich zuverlässige und brauchbare Schriftgut herauszufinden. Trotzdem ist die Zahl der berücksichtigte» Reihen noch erstaunlich groß: 134 aus einer Gesamtzahl von rund 2S0I Blättert man nun aber das Verzeichnis selbst durch, so ist man er staunt und freudig überrascht, welche Fülle und welch ein Schatz trotz strenger Kritik und notwendiger Raumbeschränkung hier zusammen- getragcn wurde und — das ist das Wichtigste — sllr die Benutzung überhaupt erst richtig erschlossen wird! Es ist ja nicht nur die Menge der miteinander konkurrierenden und zu einem guten Teile sich auch übcrschncidenden Reihen, die die Übersicht und das Zurechtsinden er schwert, sondern vor allem die Unmöglichkeit, unter diesen Umstände» im Bedarfsfälle rasch an der richtigen Stelle bas zu finden, was man braucht. Je zahlreicher die Reihen werden und je umfangreicher, um so mehr wird das Zurechtsinden in ihnen, das Aussindcn von Stoff, Thema, Titel und Verfasser oder auch der Eignung sllr bestimmte Lesealter und sllr bestimmte Zwecke <z. B. in der Schule) zu einem immer schwierigerem Problem. Ein Problem übrigens nicht nur sür den Benutzer, sondern auch für den Verleger, den Buchhändler, den Vertrieb. Hier liegt der Hauptwert des Verzeichnisses: es führt! Aber es führt nicht nur mit Hilfe der Auswahl, sondern auch der geschickten und übersichtlichen Anordnung des gesamten Stoffes. Die obengenannten Abschnitte sind noch weiter untergegliedert; in ihnen selbst ist der Stoff nach Lesealtern geordnet. Jeder Titel ist ganz kurz hinsichtlich Inhal« oder Eignung charakterisiert. Dazu die Angabe des Umsanges in Seitenzahlen. Am Schluß eine Übersicht der berücksichtigten Reihen mit Verlags- und Preisangaben. Damit ist die praktische Bedeutung, die das Verzeichnis zunächst einmal sür den Sortimenter hat, eigentlich schon erklärt. Es soll ihm aber auch zeigen ldas ist der Wunsch der Herausgeber), daß es sich innerlich und äußerlich sehr wohl lohnt, sich sllr dieses billige Schrift tum wirklich einzusetzen. Tenn dieses Verzeichnis, das uns den ganzen Reichtum deutschen Schrifttums, der in den billigen Reihen beschlossen liegt, überhaupt erst entdeckt, ist auch ein Führer zur ersten Eigenbücherei unserer Jungen und Mädel. Und damit ist es ein »Schrittmacher des eigentlichen Buches-. Der Einwand, daß das »Heft« sich nur schlecht für diesen Zweck eigne, ist nicht stich haltig. Tenn die meisten Reihen, und gerade die besten, haben auch gebundene Ausgaben. Außerdem widersprechen diesem Einwand schon feit Menschcnaltern z. B. die Ersahrungen mit Neclams Universal- Bibliothek durchaus! In diesem. Sinne ist die Auswahl nicht nur vom Standpunkt der Schule, sondern auch vom Standpunkt des Jugendlichen getroffen. Tie oolkserzicherische Ausgabe, die damit auch dem Buchhandel ge stellt wird, ist in der Einleitung zum Verzeichnis klar sormnlicrt: »Noch immer kausen junge deutsche Menschen die billigen Schundhefte, weit sie die guten nicht kennen, oder weil ihnen die schlechten im Handel viel leichter zugänglich sind: eine Tatsache, die betrüblich, aber wahr und die zu beseitigen eine schöne Ausgabe für den Buchhandel ist-. Aber auch für den Lehrer aller Schulgattungen soll das Verzeichnis ein Wegweiser sein und ihm zeigen, welche Stoffe sich als Ergänzung
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