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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.12.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-12-05
- Erscheinungsdatum
- 05.12.1936
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- Deutsch
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Nummer 288, 5. Dezember 1986 Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel auf Grund der Leistungen im Ortswettkampf. Der Gauwettkamps wird durchgeführt in der Zeit vom 1. bis 4. April 1937. Zum Reichswettkampf werden alle ermittelten Gau sieger berufen. Der Reichskampf findet statt in der Zeit vom 25. bis 30. April 1937. Die Sieger werden im Ortswettkampf, Gauwettkampf, Reichswettkampf berufsweise ermittelt. über die Teilnahme am Ortswettkamps, Gauwettkampf und Reichskamps werden namentliche Beteiligungsurkunden aus gestellt. Die aus dem Reichsberufswettkampf zurückgegebenen Arbeiten sollen in starkem Maße ausgewertet werden. Die Zahlen- und Leistungsergebnisse werden wie in dem Vorjahr gau- und reichsweise festgestellt. Die Auswertung des 4. Reichsberussweltkampses schafft wert volle Vergleichsmomente zu den Ermittlungen im 3. Reichsberufs wettkampf. Alle Jungbuchhändler vom 15. bis zum23. Lebensjahre, die im Besitz des Berufsausweises für Lehrlinge der R e i chs s ch r i s tt u m s ka m me r sind, sowie diejenigen, die bereits auslcrnten, den vollgültigen Berussausweis der Reichs- schrifttumskammer besitzen und das 21. Lebens jahr noch nicht überschritten, beteiligen sich am Reichsberusswettkampf 1937! Leistungsklassen: Die Ausgaben werden in folgenden Leistungsklassen gestellt: Leistungsklasse 1: 1. Lehrjahr, Leistungsklasse 2: 2. Lehrjahr, Leistungsklasse 3: 3. Lehrjahr, Leistungsklasse 4: Junggehilfen bis 2l. Lebensjahr. Der Wettkampftag ist schul- und arbeitsfrei. Der Wett kampfplatz und -raum werden rechtzeitig durch Zeitung, Anschlag und beim HJ.-Dienst bekanntgegeben. Nationalsozialistische Forderungen an die Kunstbeschreibung auf dem Gebiete des Schrifttums Schon bei der ersten Folge dieses Aufsatzes in Nr. 281 wurde darauf hingewiesen, daß es sich hier um Abschnitte aus einer 1934 erschienenen, jetzt wieder besonders zeitgemäß gewordenen Arbeit des Hauptschriftleiters des Börsenblattes handelt. Die dem ersten Teil vorangestellte Vorbemerkung bitten wir, sich ins Gedächtnis zurück zurufen. Die Schriftl. Kritisieren heißt scheiden. Soll Kritik nur Empfehlung oder soll sie auch Ablehnung sein? Kritisieren heißt wortgetreu: scheiden, das bedeutet, das Echte vom Unechten, das Wesentliche vom Unwesentlichen, das Notwen dige vom Nichtnotwendigen scheiden. Erst durch jene Klasse von Menschen, die grundsätzlich alles besser wissen als andere, ist der Begriff der Kritik entwertet worden, svdaß heute vielfach darunter nichts anderes verstanden werden muß, leider Gottes mit Recht, als Nörgeln und Meckern. Mit den Nörglern und Meckerern aber wollen wir auch auf dem Gebiete der literarischen Kritik nichts zu schaffen haben, da ihre Äußerungen ja nur aus dem von uns schon mehrfach eindeutig abgelehnten Grund des Sichselbstwichtigneh- mens kommen. Wir wiesen darauf hin, daß der Buchberichterstatter, der geistige Werte vermitteln will, seine eigene Person möglichst in den Hintergrund zu stellen hat. Es wird also nötig sein, die Nörgler und Meckerer aus unserem Gebiet von Fall zu Fall so abzutun, wie es-auf dem Gebiet des staatlichen Lebens bereits geschehen ist. Aber abgesehen von ihnen hat der Begriff der nega tiven Kritik im literarischen Leben eine andere Bedeutung, man wird, um Mißverständnissen »orzubeugen, am besten dazu über gehen, ihn durch einen anderen Begriff zu ersetzen. Wir verstehen unter positiver Kritik Anerkennung, unter negativer Kritik Ableh nung. Die deutschen Worte für diese beiden Begriffe machen sofort klar, daß wir auch auf den nach der Minuslinie laufenden Teil der Buchberichterstattung nicht verzichten können. Denn es gibt immer wieder Bücher, die mit einem Anspruch auftreten, den ihr Wert nicht rechtfertigt. Viele Menschen fallen auf ein Buch schon herein, wenn es schriftstellerisch »gekonnt» ist. Sie pflegen dann völlig zu vergessen, daß Form und Gehalt eine untrennbare Einheit sind. Sie sind entzückt von einer »schmissigen» Sprache und übersehen dabei die Hohlheit und Leere des Inhaltes. Oder sie sehen in Wor ten schon eine Gesinnung und haben nicht mehr das Gefühl dafür, daß nur an der Oberfläche geplätschert wird. Wir haben es heute besonders häufig mit dieser letzteren Sorte von Literatur zu tun, die mit dem Anspruch, nationalsozialistisch zu sein, aufzutreten pflegt. Für eine verantwortungsvolle Kritik ist es gerade hier unmöglich zu schweigen. Sie kann sich nicht darauf beschränken, nur das hervorzuheben, was des Lobes verdient, und den ahnungslosen Leser im Hinblick auf alles andere sich selbst zu überlassen. Nicht darauf kommt es an, daß es uns Freude macht, und daß wir es 1062 für eine dankbare Aufgabe halten, unsere Stimme zu erheben für Bücher, die es wert sind, daß man sie aus der Masse der anderen heraushebt und in den Vordergrund stellt; die undankbare Aus gabe, das Wertlose oder mit falschen Ansprüchen Auftretende in seiner besonderen Art so kennzeichnen, ist mindestens ebenso wichtig. Nicht daraus kommt es an, was wir um unserer selbst willen gerne täten, sondern es muß wieder und wieder daraus hingewiesen wer den auf die Wirkungen, die von einem Buche ausgehen kön nen und die je nachdem gefördert oder verhindert werden müssen. Die Förderung der jungen Kräfte. Ein besonders verantwortungsvolles, aber auch schönes Auf gabengebiet literarischer Kritik ist die Förderung der jungen noch unbekannten Kräfte. Es ist dabei durchaus möglich, daß diese För derung junger Kräfte, die neu in das literarische Leben eintreten, nicht gleichbedeutend ist mit Lobhudelei und unbedingter Aner kennung etwa des ersten vorliegenden Werkes. Schon manchem jungen Dichter war mehr damit gedient, daß man ihm die Mängel eines solchen Werkes klar vor Augen stellte, da er dann erst ge halten war, seinem weiteren Schaffen eine Aufmerksamkeit zuzu wenden, die dem persönlichen Sichverströmen die notwendigen Schranken setzte. Es ist selbstverständlich und braucht einer ihrer Verantwortung sich bewußten Literaturkritik nicht besonders als Forderung gestellt zu werden, daß sie das Werk eines jungen Dichters nicht deshalb ablehne, weil sein Verfasser noch jung und unbekannt ist. Aber es ist ebenso selbstverständlich, daß es nicht angehl, das Werk eines jungen Dichters, unabhängig von seinem wirklichen Wert, nur deshalb zu loben, weil sein Verfasser jung ist. Jugend entbindet nicht von der Pflicht zur Leistung. So kannten wir es aus dem literarischen Betrieb des Zweiten Reiches, daß junge »Dichter» Lobsprllche für ihre Erstlingswerke bekamen, die zu deren wirklichem Wert in keinerlei gesunden Verhältnis standen. Es kam oft genug vor, daß die Kritik sich in Lobsprüchen für einen jungen Autor überschlug, von dem nach einem halben Jahr viel leicht schon kein Mensch mehr sprach. Jungem Dichtertum dienen wir am besten, wenn wir es vor Überheblichkeit bewahren; schon manche hoffnungsvolle junge Kraft fiel frühzeitig aus, well eine an ihren eigenen Worten sich berauschende Literaturkritik ihr Dinge einrcdete, die sie nicht besaß oder zu denen sie nicht das Zeug hatte. Wir werden aber immer wieder die Erfahrung machen dürfen, daß junge Dichter, die wirkliche schöpferische Kraft besitzen, dem kameradschaftlichen kritischen Wort gegenüber sehr aufgeschlos sen sind. Das Recht des Instinkts. Es bleibt uns übrig, noch ein paar Bemerkungen über das Handwerkliche der literarischen Kritik zu machen, das weit mehr umfaßt als ein bloß verstandesmäßiges Können. Zwei Haupt-
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