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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.01.1941
- Strukturtyp
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- 1941-01-14
- Erscheinungsdatum
- 14.01.1941
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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bis in die letzten Schichten des Volkes geschult ist, zeichnen die deutsche Leistung auch auf diesem Gebiet aus, und voller Ver trauen und Zuversicht kann Deutschland in die Zukunft blicken, während die Gegner angesichts der aus Überheblichkeit und Skrupellosigkeit erwachsenen Mängel ihre Sorgen ständig steigen sehen. Im einzelnen führt der Staatssekretär Reinhardt in sei nem Aufsatz in der »Deutschen Steuer-Zeitung«, auf den hier Bezug genommen ist, folgendes aus: -Das Jahr 1940 hat auch auf dem Gebiet der öffentlichen Finanzen einen vollen Erfolg gebracht. Das Steueraufkommen des Reichs entwickelt sich nach wie vor nach oben. Der Teil des Finanzbedarss, der durch Steuern gedeckt werden kann, wird fortgesetzt größer. Die Finanzkrast des Reiches ist stärker als je. Der Teil des Volkseinkommens, der nach Vornahme der privat wirtschaftlichen Bedarfsdeckung und nach Bezahlung von Steuern verbleibt, führt zu Sparguthaben, Bankguthaben usw. und drängt zwangsläufig nach Anlage in Schuldtitcln des Reichs und der Industrie. Wie günstig die Lage am Geld- und Kapital markt ist und wie gesund die Finanzen des Reichs sind, wird eindeutig dadurch bewiesen, daß im Jahr 1940 mit der Senkung der Zinsen hat begonnen werden können. Noch vor einem Jahr gab das Reich Schatzanweisungen zu 411"/° Zinsen aus. Im Laufe des Jahres 1940 sind Schatzanweisungen zu 4"/» eingeführt worden. Mit Wirkung vom 2. Januar 1941 gibt das Reich Schatzanweisungen aus, die es nur noch mit 3H°/° zu verzinsen braucht. In den ersten acht Monaten des Rechnungsjahres haben erbracht: die Lohnsteuer in 1939 in 1940 die veranlagte Einkommensteuer . . in 1939 in 1940 die Umsatzsteuer in 1939 > in 1940 alle Reichssteuern und Zölle .... in 1939 in 1940 1 750 Will. RM, 1 900 Will RM, 2 780 Will. RM, 3 158 Mill. RM, 2 572 Mill.RM, 2 619 Mill. RM, 14 914 Mill.RM, 17 086 Mill. RM. Das Steueraufkommen des Reichs hat im ganzen Rech nungsjahr 1939 23,6 Milliarden RM betragen. Es wird im Rechnungsjahr 1940 26 bis 27 Milliarden RM erreichen. Die Einnahmeseite des Reichshaushaltes wird rund 30 Milliard. RM an Steuern, Verwaltungseinnahmen und Kriegsbeitrag der Ge meinden erreichen. Diese Summe stellt das Fundament dar, auf dem die Stärke der Finanzkraft des Reichs beruht. Die Steuern stellen den Beitrag des einzelnen zur Deckung des öffentlichen Finanzbedarfs dar. Das Jahr 1941 wird keine neuen Steuern und keine Erhöhung der Sätze vorhandener Steuern bringen. Es muß aber nach wie vor Ehrensache eines jeden Volksgenossen sein, gewissenhaft und Pünktlich in der Er füllung aller seiner steuerlichen Obliegenheiten zu sein. Infla tion, Massenarbeitslosigkeit und wirtschaftlicher Niedergang sind in der nationalsozialistisch gelenkten Volkswirtschaft ausgeschlos sen. Daß wir den Krieg, den uns die britische Plutokratie aus gezwungen hat, siegreich beenden werden, steht außer Frage. Und daß dann das soziale, wirtschaftliche und kulturelle Leben unseres Volkes einen gigantischen Aufschwung nehmen und der National sozialismus sich zum Wohl und zum Segen aller Deutschen vollenden wird, das ist gewiß!« Die ersten Berichte über das Weihnachtsgeschäft 1940 im deutschen Buchhandel, die bisher vorliegen, bestätigen die Ver mutung, die in einer allgemeinen Vorausschau bereits aufgestellt werden konnte. Sie bringen aber auch eine Reihe von Einzel heiten, die zweifelsohne in weiteren Berichten bestätigt und noch ergänzt werden dürften und besondere Aufmerksamkeit beanspru chen können. Daß wiederum eine Steigerung der Umsätze nach weisbar ist, war vorauszusehen und ist erfreulich, wenn auch manche Folgerungen daran zu knüpfen sind, die auch Schatten seiten erkennen lassen. Die Gesamtsteigcrung im ganzen Jahr scheint nicht mehr so groß gewesen zu sein wie im Vorjahr. Da durch, daß das Weihnachtsgeschäft schon Anfang November ein setzte, zeigte dieser Monat die größte und zum Teil erstaunliche Steigerung. Dagegen fällt der Dezember merklich ab, in dem sich schon die Unmöglichkeit der Befriedigung aller Kunden wünsche erwies, weil die Vorräte nicht ausreichten und dis Nach beschaffung aus den bereits bekannten Lieferungsschwierigkeiten des Verlages sich größtenteils als unmöglich erwies, wie es in einem Bericht heißt: »Die Nachfrage war fünfmal größer als die Möglichkeit, sie zu befriedigen«. Nach den Erfahrungen des Vor jahres hat die Mehrzahl der Betriebe gut vorausdispouiert. Auch das aber fand seine natürlichen Grenzen. Zu einem Teil beruht die Umsatzsteigerung auf dem Übergang zu Werken mit höheren Preisen, zumal nach dem Ausverkauf der billigeren. Zu einem Teil aber beruht sie auch aus dem Auftreten neuer Kunden, die bisher noch keine Beziehung zum Buch hatten. Erfreulicherweise wird wiederholt festgestellt, daß sich gerade hier sür den Sorti menter gute Beratungsmöglichkeiten boten. Die Disziplin des Publikums war im allgemeinen sehr gut, was der Buchhandel angesichts seiner Personalknappheit doppelt begrüßen konnte. Auch im Publikum hat sich aber die Beschränkung der Lieferungs möglichkeiten herumgesprochen, und es scheint deshalb sogar manche Bestellung unterblieben zu sein. Die Werbung war unter den obwaltenden Umständen verständlichcrweisc erfolgreich, wirkte sich aber gerade auch in einer ergebnislos bleibenden Kon zentrierung der Wünsche auf nur zu bald vergriffene Werke aus. In der internen Organisation des buchhändlerischcn Verkehrs sind naturgemäß auch zahlreiche Beobachtungen gesammelt wor den, die der weiteren Rationalisierung dienstbar gemacht werden können. So hat sich z. B. die Einschaltung der Grossisten vielfach als sehr vorteilhaft erwiesen. Es ist aber zu bedenken, daß die Ausnahmeverhältnisse dieser Kriegsweihnachten nicht ohne wei teres verallgemeinert und als dauernd angenommen werden kön nen. Diese Fragen werden aber mit Rücksicht auf die Pcrsonal- knappheit, die auch nach Beendigung der Feindseligkeiten infolge der zahlenmäßig geringeren Nachwuchsjahrgänge sortbestehen dürste, unter allen Umständen weiter verfolgt werden müssen. Schon jetzt ist der Wunsch zum Ausdruck gekommen, es möchte für das nächste Weihnachtsgeschäft im Buchhandel vor allem nicht an leistungsfähigen Verkaufskräften fehlen. Eine Tatsache schließ lich sei noch unterstrichen; nämlich, daß das Buch durch die ge samten Umstände in einem sehr viel größeren Ausmaße, als das je der Fall gewesen sein dürfte, Gesprächsgegenstand im Volke geworden und gewesen ist. Davon wird unzweifelhaft eine starke psychologische Wirkung ausgehen, die für die Dauer nachhält. Die sorgsame Pflege des so errungenen Vorteils für die Zukunft muß der Buchhandel als seine besondere Aufgabe betrachten. Eine neue verlagsrechtliche Frage Von Dr. Alexander Elst Es handelt sich um eine aufs neue aktuell gewordene Frage, und zwar durch folgenden jetzt beispielsweise für wissenschaftliche Werke oder Fachbücher praktisch gewordenen Fall: ein von einem Juden stammendes Buch kann so nicht wieder aufgelegt, also nicht erneuert werden, selbst wenn es durch seine Aufgabe und Anlage eine Funktion zu erfüllen hatte, die jetzt, nicht mehr erfüllt, eine Lücke läßt, die zweckmäßigerwcise durch ein neues Buch ausgefüllt zu werden verdient. Wohl aber kann und muß es ersetzt werden. Da tritt das rechtliche Problem auf: ob und ivie weit darf das neue Werk, das jene Funktion erfüllen soll, so sehr es sich auch von der inhaltlichen Form entfernt, doch noch , Verlagsdirektor in Berlin den früheren Aufbau, die Anlage, die Methode, die gestaltende Formgebung beibehalten, damit ein vollgültiger, ja besserer Er satz möglich wird. Hierin liegen mehrere Einzelprobleme, deren Beantwortung keineswegs leicht ist: 1. Wie weit konnte — im Gegensatz zu dichterischem oder weltanschaulichem Schrifttum — Wissenschaft oder Fachdar stellung von jüdischem Geist beeinflußt und gestaltet sein? 2. Wie weit geht dieser Einfluß bis in den Ausbau und die Anlage eines Wissensgebietes, die doch Wohl zu einem großen Teil Gemeingut oder zwangsläufig sind? Nr. 11 Dienstag, den 14. Januar 1t>11 15
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