S2S8 «Srl-nil-t, I. d, Mich». »uchSandkl. Fertige und Künftig erscheinende Bücher. 127, 2. Juni 1S22. — LsÄensermnevunsen eines alten Karrdtvevkees aus Memel des Vöttivevs Savl Schott Herausgegeben und mit tzandzeichuungen begleitet von Marie und Johanna Rehsener i preis gebunden etwa sechzig Mark Dem Menschen von heute ist dieses Luch notwendig wie wenige — ein frischer Quell, an dem manLabung findet fürHerz und Gemüt. Kein Wunder, daß schon H.Grimm, R.Andree und I. Greg oro- vius die Veröffentlichung dieser schlicht er zählten, aber gerade dadurch unmittelbar zum Herzen sprechenden Lebenserinne rungen aus dem Anfang des vorigenIahrhun- derts dringend wünschten- ein Wunder nur, daß sie trotzdem so lange aus sich warten ließ! Wie ein einfacher Handwerker von gesundem Sinn und treuem Herzen die Zeit von Preußens Untergang er lebte, wie mit den Schicksalen des Vaterlands sich seineeigenen wechselvollen und an tiefen sittlichen Kämpfen reichen verbanden, das von der Hand dieses urwüchsigen und doch so gemütvollen Mannes geschildert zu sehen, isi wahre Freude. Entzückend sind auch die die Stimmung des Luches aufs glücklichste treffenden feinen Zeichnungen. Endlich haben wir hier eines der schönsten Volksbücher im edelsten Sinn dieses Wortes, ein würdiges Gegenstück zu den berühmten „Natürlichen Abentheuern des Armen Mannes im Tocken- burg", eine äußerst wertvolleÄerei- cherung des deutschen Schrifttums. (Z) Äsvlos Svredvtch Andreas Perthes A. G. Stuttgart Gotha Lebensleid und Liebe T> Eine Philosophie des Herzens Äriefe an eine Freundin zur Überwindung des Individualismus Von^" Karl Liebrich preis geheftet M so.—, gebunden M so.— Der Grundgedanke dieses vom ernsten Willen zu menschlichem Verstehen getragenen Luches entstammt höchstem Idealismus in Verbindung mit tiefgründigem Realismus. Das Fundament der Ethik wird bloßgelegt- Liebrich findet es nicht wie Schopenhauer im Mitleid, sondern im Ichleid, der Not inneren Alleinseins. Aus der selben Quelle, dem Ichleid, entspringen Religion und Philosophie, wie nicht minder die Kunst, und so erklärt sich die tiefe Verwandtschaft aller Zweige der Geisteskultur untereinander. — Vom bloßen Ich zum wahren Selbst zu gelangen, das ist der ewige, dem strebenden Menschen vor gezeichnete Weg. Oie hier dargebotene Weltanschauung be friedigt gleicherweise Verstand und Ge müt- fle ist weder optimistischer noch pessimistischer, sondern heroischer Art und Herkunft. So sollte das Luch einVolksbu ch werden im wahren Sinn-für den allerweitesten Umkreis der Suchenden bestimmt, kann es reichen Segen wirken, wo immer Menschen aus dem chaotischen Relativis mus der Gegenwart heraus verlangt nach einer neuen Menschheit, die auf entsühnter Erde bei sammen wohnen soll in lauterer Gesinnung und Gesittung, in echter, menschenwürdiger Kultur. Verlsß friecirick ?ertkes ^.-6. Ituttßsrt / Ootks