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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.04.1940
- Strukturtyp
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- 1940-04-16
- Erscheinungsdatum
- 16.04.1940
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- Deutsch
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Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Ntr. 88 (N. 33) Leipzig, Dienstag den 16. April 1940 187. Jahrgang Peter-Arban-Stiftung Verteilung der Erträgnisse für das Jahr 1939/40 Aus den Zinsen des Stiftungskapitals werden bedürftige Buchhandelslehrlinge unterstützt. Sie erhalten zur gründlichen Erlernung ihres Berufs Beihilfen für die Dauer eines Jahres in Höhe von 600 RM. Die Auszahlung erfolgt in monatlichen Teilbeträgen, die Zahlung der ersten Rate Ende September. Bei der Bewerbung müssen Bedürftigkeit, gute Schulbildung und möglichst Reifezeugnis einer höheren Schule nachgcwicsen werden. Es wird ausdrücklich hervorgehoben, daß das Stipendium nur zur Ausbildung im Buchhandel gewährt wird. Bei Aus scheiden aus dem Buchhandel während der Ausbildungszeit entfällt nicht nur die Weiterzahlung, sondern es kann auch die bis dahin gewährte Unterstützung zurllckverlangt werden. Bewerbungsschreiben sind unter Beifügung von ausführlichem Lebenslauf, Schulabgangszeugnis, Bedürstigkeitsnachweis und Zeugnis des Lehrherrn einzureichen an den Vorstand der Peter-Urban-Stiftung, Leipzig C I, Gerichtsweg 26. Leipzig, den 15. April IS40 Der Vorstand der Peter-Arban-Stiftung vr. Eduard Urban vr. Albert Heß Anterhaltungsschrifttum — so oder so?! Von Sebastian Losch Die Vorgänge auf dem Gebiet des leichten Unterhaltungs schrifttums, die durch den Kriegsausbruch zur Auslösung ge kommen sind, haben Verlag, Autorenschaft und Buchhandel ge zeigt, daß sich die nationalsozialistische Schrifttumsführung in ihrer Betrcuungs- und Führungsaufgabc nicht auf Teilgebiete des Schrifttums beschränkt, sondern ihre Aufmerksamkeit dem gesamten Bereich des Buchschaffens zuwendet. Sie haben gleichzeitig erneut bewiesen, daß das Schrifttum des nationalsozialistischen Deutschlands, gleich welcher Bestim mung es dient und welcher Gruppe es zuzurechnen ist, in enger Beziehung zum völkischen und politischen Geschehen steht, daß es nicht unabhängig ist von den sozialen und weltanschaulichen Grundlagen unseres Staates und daß es sich kein Schriftsteller heute mehr leisten kann, in seinen Werken über die einfachsten nationalen Gesetze hinwegzugehen. Nachdem nunmehr diese dringend notwendig gewordene Säuberungsaltion zum Abschluß gekommen ist, erscheint es ange bracht, den Buchhandel zusammenfassend über die Vorgänge zu informieren und von Zielen und Absichten der staatlichen Schrifttumsführung in bezug auf das Unterhaltungsschrifttum zu unterrichten. Dabei sei zunächst vorausgesetzt, daß Bücher, die lediglich der Entspannung und Unterhaltung, der Ablenkung vom Einer lei des Tages und der Arbeit und der Aufmunterung dienen, daß diese Gattung einfachster Volksliteratur ihre Daseinsberech tigung im Gesamtrahmen des Schrifttums durchaus hat und einem bestimmten, allerdings beschränkten Leserkreis gegenüber beachtliche Aufgaben erfüllt. Das ist nie bestritten worden und soll auch nicht bestritten werden. Gerade der tagsüber schwer arbeitende Volksgenosse hat ein Anrecht darauf, am Feierabend neben sonstiger Ablenkung durch Film und Rundfunk auch ein leichtes Buch zu lesen, einmal zu schmökern und sich so fern aller Problematik in eine andere Welt versetzen zu lassen. Dabei muß diese Zauberwelt so verschieden wie nur irgend möglich von seiner täglichen Umwelt sein, sie muß ihn fesseln und ganz gefangennchmen. In diesem Zusammenhang ist dem reinen Spannungsroman aus der Welt der Polizei oder des Wilden Westens sowie dem Abenteuerroman eine Lesergemeinde erwach sen, die für diese Schrifttumsgattung eine besondere Beachtung erfordert. Hier findet der Leser männlichen Kampf und Bewäh rung, Helden und Draufgänger ohne Maß und Bindung an Überkommenes, ohne Beschränkung in wirtschaftlicher Beziehung und den Zauber fremder Länder. Daß diese Erzeugnisse dabei nicht den Anspruch auf dichterische Wertung erheben dürfen, ja, von wenigen Ausnahmen abgesehen, es auch gar nicht tun, braucht dabei kaum erwähnt zu werden. Es müßte sich also, wiederum einige ausgenommen, um handwerkliche Arbeit han deln, nach allen Regeln der Kunst verfertigt und darum nicht geringschätzig betrachtet. Denn das Hauptgewicht dieses Schrift tums lag und liegt auf dem Handlungsmäßigen, auf dem Ab lauf der Fabel, während Form und Darstellung für den Leser von zweitrangiger Bedeutung sind. Leider aber nicht nur für den Leser, sondern in der Praxis auch für den Autor, der allzu oft die Forderung nach handwerklicher Meisterschaft überhört und Pfuscharbeit geleistet hat. So haben nun die Auffassungen, nach denen die Produktion dieser Schrifttumsgruppe betrieben wurde — das konnte eine angestellte Untersuchung erweisen —, Mißstände gezeitigt, die bei Ausbruch des Krieges besonders schwer ins Gewicht fielen. Zur Beleuchtung dieser im September 1939 vorliegenden Situation sei auf die nachstehenden Einzelheiten verwiesen, die das Bild dieser Schristtumsgruppe kennzeichnen und auf die — das sei ausdrücklich vermerkt — die betreffenden Verlage schon seit län gerer Zeit von zuständiger Stelle hingewiesen worden waren. Zunächst stand zahlenmäßig gesehen der Umfang der Produktion in keinem, aber auch gar keinem Verhältnis zur Tragfähigkeit des Marktes, vor allem zur Aufnahmefähigkeit ihres Haupt abnehmers. Die Tatsache, daß das Erscheinen eines Buches nicht von seinem Wert oder seiner Eignung abhing, sondern von der nackten Notwendigkeit des Berlages zu produzieren, hatte zur Folge, daß eine Überschwemmung mit leichter und leichtester Unterhaltungsliteratur eintrat. Auf der anderen Seite sank der Kritikstandard der Verlage, die Maßstäbe des Schriftstellers selbst und — sein Honorar. In jeder Beziehung eine Inflation! Der Papierbedarf dieser Schrifttumsgattung stieg immer mehr Nr. SS Dienstag, «IN IS. April ISto 137
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