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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.05.1940
- Strukturtyp
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- 1940-05-28
- Erscheinungsdatum
- 28.05.1940
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- Deutsch
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Die einen suchen das Mililärschrifttum <im weitesten Sinne). Da bei sind es in erster Linie Angehörige der technischen Truppen, die Hilfsmittel suchen, die ihnen für ihre Tätigkeit als Ausbilder nützlich sein können. Auf der anderen Seite steht die grotze Zahl derer, die, aus ihrem Beruf herausgerissen, die Mußezeit, die ihnen eine Ruhestellung bietet, gern benützen, um ihre Fach kenntnisse zu erweitern und zu vertiefen, eine Beschäftigung, zu der sie im Drang der Tagesarbeit daheim kaum Zeit fanden. Es wäre schön, wenn von den Betrieben neben anderen Liebes gaben und Unterhaltungsbüchern auch Fachbücher den im Felde stehenden Betriebsangehörigen geschickt würden. Für eine Zusammenstellung solcher Bücher, entspre chend dem besonderen Arbeitsgebiet des einzelnen und auch ent sprechend dem, was vom Betrieb dafür ausgewandt werden kann, geben ja die »Fachbuchlisten« genug Anregungen und Hin weise. Endlich ist auch das »für die Erweiterung der Erfahrun gen aller Volksgenossen» gedachte Fachschristtum bei den Sol daten sehr beliebt: Der Soldatcnberuf selbst, eine neue örtliche und menschliche Umgebung mit den vielerlei Fragen, die sie aufkommen lassen, und den Anregungen, die sie geben, führen zum populärwissenschaftlichen, für den Laien geeigneten Fach buch. Das Sortiment möge bei seinen Auslagen und Empfeh lungen von Büchern für Feldpostsendungen auch diese Gattung des Fachbuches mit berücksichtigen. Neben Philosophie, Geschichte und Vorgeschichte scheinen technische, ferner astronomische und sonstige naturkundliche Bücher besondere Anteilnahme zu finden. Die besonderen Aufgaben und die besonderen Möglichkeiten, die gerade dem Sortimentsbuchhändler das Fachbuch im Krieg gibt, werden ihn auch dort, wo durch Mangel an Arbeitskräften die Werbearbeit erschwert erscheint, zum besonderen Einsatz anregen. Albert M. Kreuser. Arbeitstagung des schlesischen Buchhandels in Kattowitz Am 18. und 19. Mai fand in Kattowitz eine Arbeitstagung des schlesischen Buchhandels statt, die zum erstenmal die Berufskame- radcn des durch die Heimholung Ostschlesiens erweiterten Gaues vereinte. Sic wurde am Sonnabend mit einem Kameradschaftsabend eröffnet, auf dem Pg. Claus; in Fa. Kattowitzer Buchgewerbehaus unter etwa vierzig Berufskamcraden aus allen Teilen Schlesiens besonders den Landesobmann des Buchhandels Gau Schlesien, Pg. Alfred F r i tz s ch e - Breslau, den Leiter der Abteilung III der Neichsschrifttumskammer, Pg. Karl T h u l k e - Leipzig, und Be- russkamerad D i e d e r i ch - Dresden vom Börsenverein begrüßen konnte. Fruchtbarer Gedankenaustausch und Erzählungen der ost- schlesischen Berufskamcraden von ihrer Leidenszeit hielten die Teil nehmer in neu geschlossener Kameradschaft lange vereint. Die Arbeitstagung am Sonntag, die durch das Entgegenkommen von Viichereidirektor Kauder in dem anheimelnden Lesesaal der Schlesischen Landesbücherci stattfinden konnte, eröffnete der Landes obmann Pg. Alfred Fritzsche- Breslau. Er begrüßte unter den etwa siebzig Teilnehmern insbesondere die ostschlesischen Berufs kameraden und dankte ihnen namens des schlesischen Buchhandels für ihr treues Aushalten als Verfechter des Deutschtums während der Fremdherrschaft im deutschen Ostschlesien. Wenn nunmehr die Grenzen auch gefallen sind, so bleibe Schlesien doch weiter Grenz land, in dem der gesamte Buchhandel Vorkämpfer des Deutschtums und eine schlagkräftige geistige Waffe in der Hand des Führers und seiner Beauftragten sein müsse. Dazu bedarf es aber auch einer straffen Organisation, die der Landesobmann besonders für die ost schlesischen Berufskameraden ausführlich entwickelte. Dabei ging er allgemein auf manche Mißstände im Verhalten der Berufskameraden untereinander und gegenüber der Berufsorganisation ein und drängte auf Abstellung. Im Zusammenhang damit gab er auch die Ernennung der Vertrauensmänner im Regierungsbezirk Kattowitz bekannt, die wie folgt bestimmt wurden: Kattowitz-Stadt: Pg. Clauß in Firma Kattowitzer Buchgewerbchaus; Königshütte: Berufskamerad Gärt ner; Laurahütte: Berufskamerad Ludwig; Myslowitz: Berufskame rad Pakulla; Bielitz: Bcrufskamcrab Hohn in Firma Brüder Hohn. Abschließend wies Pg. Fritzsche darauf hin, daß gerade in Ostschlesien jetzt noch manches nachzuholen sei. Diese Aufgabe trotz der kleinen Unbequemlichkeiten der Jetztzeit in kürzester Frist zu lösen, sei selbst verständliche Dankesschuld gegenüber der Befreiungstat des Führers. Darauf nahm der Leiter der Abteilung III der Neichsschrift tumskammer, Pg. Thulke, das Wort zu dem Thema »Der buch händlerische Einsatz im Kriege«. Er ging davon aus, daß die Kan tateveranstaltung früher von mehr wirtschaftlichen Gesichtspunkten her ihr Gepräge erhalten habe, während sie jetzt von der kulturpoli tischen Aufgabe des Buchhandels bestimmt ist, die ihm durch das Ncichskulturkammergesetz gegeben worden ist und wofür schon Palm und Perthes sich eingesetzt haben. Das Schrifttum ist jetzt eine aktive Waffe im Kampfe unseres Volkes, und diese Waffe so zu lenken, daß sie in höchstem Maße dem Volke nützlich ist, darin besteht die be sondere Kriegsaufgabc des Buchhandels. Auf den einzelnen bezogen bedeutet diese Kriegsaufgabe Steigerung der Leistung. Der Erfolg des Weihnachtsgeschäftes 1939 habe zwar eine solche schon gezeigt. Denn es ist keineswegs als Konjunktur anzusprechcn, sondern darf zurückgeführt werden auf die wohldurchdachte Propaganda für das deutsche Buch, an der der einzelne Buchhändler entscheidend mit- gcarbeitet hat. Jetzt gelte es aber, diese Leistungskraft auch auf gleicher Höhe zu halten. Dazu bedarf es nicht nur der weiteren Siche rung des Lagerbestandes und der Vorsorge für die Zukunft, die stän dige Steigerung des persönlichen Einsatzes des einzelnen Buchhänd lers verlange. Unter diesem Gesichtspunkt ging Pg. Thulke auch auf die Ausbildungsfragen, den Auchbuchhandel, die Leihbüchereien, die Buchvertreter und die Nachmuchsfrage ein. Je tüchtiger der Buch händler in seiner persönlichen Leistung sei, desto weniger werde es ihm an Mitarbeitern mangeln. Der Betriebssichrer, der sich immer für das Bessere einsetzt, werde auch immer tüchtige Mitarbeiter fin den. Die Kraft, den Kunden durch die persönliche Überzeugung für das deutsche Schrifttum zu gewinnen, will aber immer neu errungen sein. Darin unterstützen den einzelnen die beruflichen Schulungen, die die Neichsschrifttumskammer durchführt, und dazu will die Kam mer auch verhelfen, indem sie in allen äußeren Nöten, die die Zeit läufte mit sich bringen, weitgehende Unterstützung angedeihen läßt. Ein Ausblick auf die Vollendung des 1938 schon angekündigten So zialwerkes, in dem jeder für jeden im Buchhandel einstchen werde, beschloß das Eingehen auf Einzelfragen und leitete über zum Schluß appell an die Berufskameraden, sich Lebensnähe und Einsatzfreude zu erhalten und die persönliche Leistung weiter zu steigern im Kampf für das gute deutsche Buch. Nach diesen mit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen behandelte Berufskamerad D i e d e r i ch - Dresden »Fragen an und aus dem Buchhandel in heutiger Zeit«. Zu den Fragen an den Buch handel gehöre in erster Linie die, warum das Buch nicht billiger werde, wenn seine Ausstattung wechselnd sei. Es sei in erster Linie Aufgabe des Sortiments, hier aufklärend in den Käuferkreisen zu wirken. Im Zusammenhang damit legte Berufskamerad Diederich den Einfluß der Anordnungen des Preiskommissars auf den Buch handel dar und erörterte dann, nachdem er den Aufgabenbereich des Börsenvereins näher Umrissen hatte, die wichtigsten Fragen um die Verkehrs- und Verkaufsordnung und die Belieferung der Volks und Schülerbüchereien. Hervorzuheben ist daraus, daß künftig die Hcrbstabrechnung endgültig wegfällt. Nach einer kurzen Pause sprach der Vorsitzende des Prüfungs ausschusses im Gau Schlesien, Pg. O s b e r g h a u s - Breslau, über »Ausbildungs- und Nachwuchsfragen«. Er brachte zuerst statistisches Material über die Zusammensetzung des Nachwuchses in den letzten Jahren bei und wies auch nachdrücklich auf die Abwanderung in fremde Berufe hin. Daraus ergibt sich die Forderung, den Lehrlings nachwuchs sicherzustellen, vor allem aber auch männliche Lehrlinge zu gewinnen. Welche Bedeutung der Lehrlingsausbildung heute zu kommt, zeigten die weiteren Ausführungen, in denen Pg. Osberg- haus die neuen Richtlinien für die Ausbildung und Prüfung der Lehrlinge entwickelte. Der Landesfachberater Angestellte Curt Vogt-Breslau be schloß die Vorträge mit einem Bericht über die »Fachschaftsarbeit im Kriege«. Er umriß einleitend die heutige Stellung des An gestellten, die ihm durch das Ncichskulturkammergesetz gegeben wor den ist, und wies dann im Zusammenhang mit der Frage der Ab wanderung und der Leistungssteigerung Wege, wie die Fachschafts arbeit nicht nur fortgeführt, sondern weiter entwickelt werden kann. Nach dem Dank des Landesobmanns an alle Redner beendete die Führerehrung die vielseitig anregende Tagung. Anschließend fand eine gemeinsame Besichtigung der im gleichen Gebäude untcrgcbrach- ten Ausstellung »Deutsche Kunst im Ostraum« statt, die besonders den auswärtigen Berufskameradcn wertvolle Einblicke in den harten Selbstbehauptnngskampf der Künstler in den Ostgebieten während 202 Nr. 121 Dienstag, den 26. Mai 1910
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