X? 88, 28. April 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtscha Buchhandel. 9 Werbung für Buchgemeinschasten; Übernahme von Werksortimentsbuchhandlungen, Gewerk schaftsbuchhandlungen; N.S. Volkswohlsahrt, N.S.Hago, Jungvolk, B.D.M., Hitlerjugend, SA, SS, St. Reichsarbeitsdienst: (Lagerbüchereien); Schulungsheime der Partei und der DAF.; Referendar-Lager, Wirlschastsfchulungsveranstaltungen der Partei, Amt für Beamte. 3. Erfüllung gemeinsamer Werbungsaufgaben: Buchausstellungen, Ausstellungsvorträge, Plakate, Gemein- schastskataloge, Buchberatungszeitschriftcn. Da Organisation nie Selbstzweck sein darf, soll Taugliches und Bestehendes, soweit es geht, benutzt werden. Deshalb nur dort Neugründung, wo noch kein örtlicher Zusammenschluß erfolgt ist. II. Möglichkeiten des Aufbaues der buchhänd lerischen Gemeinschaftsarbeit im Sortiment. 1. Ortsvereine und Arbeitsgemeinschaften bei Vorhandensein. 2. in Städten mit geringerer Einwohnerzahl die Sortiments vereinsgründung, a) Genossenschaft, b> G.m.b.H. III. Zusammenarbeit buchhändlerischer Gemein schaf t s o r g a n i sa t i o n e n mit den Kreisvereinen des Börsenvereins. (S. dazu auch das obige Schema.) Daß diese skizzenhaften Andeutungen ihre Erfüllung nicht schon in den kommenden Sommermonaten erfahren werden, son dern eine gewisse Zeitspanne brauchen, darüber bin ich mir im klaren. Aber gesagt muß werden, von selbst kommt nichts, und was ich nachfolgend schildere, muß Ausnahme bleiben, wollen wir uns nicht selbst aufgeben. Ein Buchhändler einer mittleren deutschen Provinzstadt, und zwar ein im Vereinswesen bewanderter, den ich kürzlich besuchte und über den Stand der örtlichen buchhändlerischen Gemeinschafts arbeit bcsragte, erklärte mir rund heraus: Unsere Stadt hat zwar 106 000 Einwohner, aber noch nie haben wir Buchhändler ge meinsam an einem Tisch gesessen, jeder geht seine eigenen Wege und um jeden behördlichen Auftrag wird gekämpft. Wenn nun dis Behörden dieser Stadt ob solcher Uneinigkeit es vorziehen, ihren Bedarf von außerhalb zu beziehen, so darf ihnen deshalb kein Vor wurf gemacht werden. Jedenfalls mußte ich mich von diesem Kolle gen verabschieden und erklären, daß ich in ein bis zwei Monaten wieder hier sein und die buchhändlerische Zwangsversammlung an- setzcn würde. Im Zentrum dieser Stadt befindet sich eine Gauleitung Börsenblatt f. d. Deutschen Buchhandel. 101. Jahrgang. 3