9946 X- 279, 22. November 1929. Fertig^ vcni-^o «vc»ie«c»i SLoirs «Kül-i-en vcn>.»o «rcono «Üi-I.c» vcin^Q «uc»t Lieblings-Kratzstellc im Kreuz. Doch es dauerte noch eine Ewigkeit, bis er nicht mehr wedelte und nicht mehr blinzelte, bis er ganz in sich selbst hincingerollt war, bis der Neoolver gezogen werden konnte. Das Vorspiel zu dieser kleinen Hunde-Tragödie im Herse- Wald lag weit zurück. Es war gespielt worden am 29. Sep tember I90l, die Szene war die Gruttenhütte im Kaiser- gcbirg gewesen, die Spieler Leas Mutter und Leas Vater. Frau Daniela Herse hatte damals noch Daniela Oldenkott Schießen und die Durchquerung des Kaisergebirgs über die Steinerne Rinne und das Ellmauer Tor hatte damals noch als schwierige alpine Tour gegolten. Tatsächlich war cs für ein fünfundzwanzigjähriges Ding von der Wasserkante eine Leistung gewesen, diese Tour auf Daniela Oldenkotts Art durchzusühren: ohne Training, ohne Führer, allein. Aber der Hauptspatz war gewesen, datz die Eltern Oldenkott der Schlag getroffen hätte, hätten sie eine Ahnung gehabt, was damals von ihrer Tochter als geheimer Abschluß einer Ftalienreise selbständig unternommen worden war. Die Eltem hätte der Schlag getroffen und den Onkel und die Tante, von denen Daniela Oldenkott in den Schnellzug Bozen-Hamburg ver frachtet worden war, hätte ebenfalls der Schlag getroffen: das war der Hauptspaß jener Tour gewesen, denn es war die Zeit der ersten Korsett-Revolution der jungen Mädchen. Stolz und erhitzt ruhte Daniela Oldenkott um die Mittagszeit jenes Septembcrtags in dem kleinen Geröllfeld unterhalb des Ellmauertors, nachdem sie die Hauptschwierigkeit der -4 4 Tour, die plattigen Wandstufcn der Steinernen Rinne, glücklich hinter sich halte. Hier war der Blick nach Süden, nach den Gletschern und nach den Keesen der Zentrale, noch von den letzten Stufen des felsigen Tors versperrt. Doch gewaltig genug stürzten rechts und links von der romantischen Ausreißerin die Wände des Prcdigtstuhls und der Fleisch bank in die Tiefe. Daniela hatte das Gefühl, allein auf der Welt zu sein, eine einsame Heldin auf totem Mond, siegreich über die Götter, abgesondert von den Menschen — bis plötzlich aus dem senkrechten Gestein des Prcdigtstuhls ein mensch licher Ruf zu ihr drang. Das gab eine kleine Ernüchterung Vor den Augen eines Menschen, der in jenen gewaltigen Abstürzen steckte, zerschmolz ihr stolzer Höhenweg zu einer Alten-Leute-Promenade. Dennoch war sie begeistert von der Kühnheit des Rufers, sie nahin ihr Glas und tastete das Gemäuer zu ihrer Rechten ab. Lange Zeit bekam sie nur Fels ins Glas, glatten Fels und zerklüfteten Fels, nassen Fels und ausgcdörrten Fels, weißen und roten und schwarzen und gelben Fels, dann eine tiefe Schlucht, einen senkrechten Kamin, ein Seil-Ende, das zu einer kleinen Geröllstufe in diesem Kamin herabpendclte, endlich einen Menschen, der neben dem Seil-Ende an der Kaminwand lehnte. Ein junges Männcrgesicht, das sie plötzlich zum Greifen nah ins Glas bekam. Sie hätte dieses Gesicht mit dem Glas abtasten können, aber sie scheute sich, in die übermenschliche Einsamkeit jenes Men schen einzudringen, während er ahnungslos vor sich hin döste im heiligen Glotzen des müden Pioniers. Sie setzte schnell das Glas ab und machte sich wieder auf den Weg. !!!!!!!! L>ko«o Blüi-i-ei« ocons «üt-l-LK vcKU/zo «ü>->.cK vc«>-»k- ««ucucnc