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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.05.1929
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1929-05-28
- Erscheinungsdatum
- 28.05.1929
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- Deutsch
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X- 120, 28, Mai ISA, Redaktioneller Teil. Börsenblatt f.b.Dtschn.Buchhanbel. der Geschichte des deutschen Buchhandels, sind in diesem ersten Abschnitt kräftig hingcstcllt, noch in verhältnismäßig einfacher Gestaltung nnd noch kaum von andern Zielen des Ausbaus oder der Abwehr begleitet. 1887! »Durch die neuen Börscnvereins- und unsere Satzun gen ist nun alles, was uns bis dahin bedrückt, aus der Welt ge schafft; wir sehen jetzt friedlicheren Zeiten entgegen--, sind Worte vom Tage der Hauptversammlung in Bremen, die, der Zeit nach im Jahre, in unmittelbarer Nähe der a, o, Hauptversammlung des Börsenvcrcins in Frankfurt a. M. lag. Der Verband wurde ein rühriges »Organ- des Börsenver- cins. Er war einer der ersten Vereine, der seine Satzungen ent sprechend änderte, der Entwurf ging schon unterm 22. Februar 1888 an den Börscnvercin; den Satzungen angefügt wurden die Bestimmungen des Kreises Norden für den Verkehr mit dem Publikum; »Ausführungsvorschriften und Erläuterungen- dazu waren bcstiinmt, dem Vorstand bei der Entscheidung über Be schwerden als Richtschnur zu dienen. Für die Fragen des »mo dernen Antiquariats« nahm der Verband die Rheinisch-West fälische Ordnung für den Restbuchhandel an. Die freudigen Worte vom Druck, der vom Buchhandel ge nommen, der friedlichen Zeit, die angebrochen sei, waren Worte, gesprochen beim Festmahl (von Julius Bergas aus Schleswig), »wir sind noch nicht am Ende; viele Schwierigkeiten werden noch zu überwinden, manche Kämpfe noch zu bestehen sein-, Worte des gleichzeitigen Jahresberichts, den Gaßmann erstattete, und im folgenden von 1888 sagte der Nachfolger, Gust. Ad. Laeisz: »Es ist wohl noch kein Vereinsjahr ein an Kämpfen und damit ver bundener Arbeit so reiches gewesen-. Sie galten alten Feinden, die neue wurden, weil cs nun die neuen Satzungen des Börsen- vcreins gab, jene aber mit darin fcstgelegten Mitteln nicht er saßt wurden. Es waren die »Kryptokommissionäre«, cs waren durch ihre Vermittelung unterstützte Firmen. Das war eines der Gebiete, in deren Behandlung sich die Mitarbeit der Eigenarbeit zeigte, der Gebiete, in deren Behandlung sich der Verband den Ehrennamen: der »kühne Kreis Norden-, erwarb (Ostermesse 1893). Wenn Ivir zum Kämpfen da sind, so nicht immer zu dem Endsieg, den wir uns dachten. Die Bekämpfung hervorragender Firmen, gegen die alle Kräfte aufgcbotcn wurden, ging nicht durch Jahre, sondern durch Jahrzehnte. Die Satzungen haben eine Lücke! schrieb Wichern im Frühjahr 1889 an Paretz. Sie beschäftigen sich mit den Schlcuderern, aber sic beschäftigen sich nicht mit den Helfershelfern! Und ein Vermittler, den festzu stellen es gelungen ist, muß sofort vernommen oder verwarnt, verurteilt werden; es muß in sovielcn Tagen geschehen, als jetzt Monate darüber hingchcn oder das Vorgehen ist »wertlo s«, weil gewisse Firmen dauernd neue Leipziger Kryptokommissio näre haben. Bei dem jetzigen Instanzenweg »wird uns absolut kein Schutz gewährt. Der jetzige Instanzenweg ist keine Hilfe.« Wichern ging daran, die Kryptokommissionäre durch die Kom missionäre zu unterdrücken. Einer der Leipziger Kommissionäre erklärte: wenn cs den Hamburgern gelänge, das Leipziger »Krtzptounwcsen« zu zerstören, würde er ihnen allen ihre Kom missionen umsonst besorgen. Paretz, der Art nach, die ihm eigen war, sandte Briefe zurück, die halb vom »Menschen nnd Kollegen« — der Mitgefühl und Bewunderung voll ausströmen läßt —, halb vom leider gebun denen Vorsteher geschrieben waren (einigermaßen erinnernd an seincMaxime der Verbindung von »persönlicherFreundlichkeit und strammem amtlichen Auftreten«); er »bewundert geradezu- Wi- cherns Energie, »wollte sich anheischig machen, die Rabattsrage wirklich zu lösen-, wenn er »überall solche Hilfe fände». Der Vorstand Norden war von 1887 ab damit beschäftigt, von sich aus der kryptogamen Schleudere, einer großen Hamburger Firma zu Leibe zu gehen. Ein Schulbeispiel für diese Zusammenhänge! Austritt jener Firma aus dem Börscnvercin, Plakate und Inse rate gerade mit Hinweis auf die Bestimmungen der Satzungen, die den Buchhandel schützen sollten. Kommissionäre, die »ent larvt« werden, geben nichtnachweisbarc Zwischenlieferanten (z. B. N. F. Nathan in Topeka) an und greifen die Hamburger mit Beleidigungsklagen an, Laeisz und Pape als Unterzeichner eines Rundschreibens, das die Helfershelfer betraf, wurden zu Geld- 074 strafen verurteilt (1893); der Verband der Kreis- und Ortsver- einc, in Anerkennung der Energie und Ausdauer, die sic bewiesen hatten, erbot sich, die Kosten zur Hälfte zu tragen. Das »kritische Jahr« der Vorstehcrschasl Pareys ist in der Geschichte des Verbandes fcstgehalten in den »Gedanken über die allgemeine Lage des Buchhandels aus Grund besonderer Erfah rung- vom 28. Januar 1889, unterzeichnet von den drei Ham burgern Justus Pape, E. A. Rudolph und Heinrich Wichern. Das Motto: »In Leipzig muß der Kamps entschieden werden-, bezieht sich aus den Hauptgcgcnstand der damaligen Erregung und die eine der beiden Forderungen der »Gedanken«, Abstellung der Berliner und Leipziger Rabatthöhe von 10 Prozent; die zweite Forderung ist die: »Der Charakter des Buchhändlers muß wieder hcrgestellt werden!« Ein klassisches Dokument des rein herausgeschältcn Doppelkcrns der »urewigen Grundlricbkräfte». Die »Feststellung des Charakters des Buchhändlers- bedeutet Aufstellung von Krcisvcreins-Stammrollcn, auf ihrer Grund lage »Reinigung des Adreßbuchs», ein Ziel, das der Verband von da ab mit erbitterter Energie verfolgte. Das Adreßbuch für 1889, sagen die »Gedanken«, führt 104 Hamburger Firmen aus. Aber werden die Grenzen noch so weit gezogen, es gibt nur 80. Das übrige mögen Buchbinder, Papierhändler, Agenten, Ge- legenhcits- und Sclbstvcrleger u. dcrgl. sein. Sie sind als Wiedcrvcrkäuscr in einen Adreßbuch-Anhang zu bringen. Um den Bruch der Dämme unter dem Druck der Leipzig-Berliner Flut zu verhüten, beschworen Vorstandsrundschrciben die Ver- bandsmitglicder: »Bleiben Sie fest!« (23. Januar 1892.) An träge wie die, an Lehrer und Lchrinstitute die Lieferung mit 10 Prozent zuzulasscn, wurden abgelehnt, 1890. Der Vorstand hielt in diesem Jahre zwölf Vorstandssitzungcn ab. Der Verband wird, wenn er die Chronik seiner Geschichte durchblättert, des Jahres 1892 nicht vergessen, des Cholera- Jahrs, des einzigen, in dem vor dem Kriege keine Hauptversamm lung abgchalten wurde. Mit dem Jahre 1894 ist cs, wie man damals sagte: der Namschbuchhandel, insbesondere partielle Ramschbuchhandcl, wie wir heute sagen das moderne Antiquariat, das den Vorstand be sonders in Anspruch zu nehmen begann. Die betreffenden Fir men befanden sich in Hamburg. Der Hamburg-Altonacc Verein war seit längerer Zeit mit ihnen im Kamps begriffen, er grisf auch hier zur Selbsthilfe, rief zugleich den Gesamtbuchhandel dazu auf; zwei Rundschreiben, beide zugleich von Verein und Verband unterzeichnet, wurden von einer der Hauptfilmen mit einet Broschüre beantwortet: auf sie erwiderte Hermann Scippel, Vorsitzender des Hamburg-Altonacr Vereins, mit einer Bro schüre: »Der Ramschhandcl und seine Folgen«. Es ist ferner der Zcitungsbuchhandel, gegen den der Vor stand den Kreis nach gewissen Richtungen hin zu schützen sucht. Der Buchhandel wünschte höheren Rabatt und verwünschte die Jnscratcnbcilagen. Auf 10 Exemplare »Fliegende Blätter« be zahlte der Hamburger Buchhändler aufs Jahr gerechnet 4.00 Mk. nur für die überflüssigen Beilagen. Weiter begann sich mit einer ähnlichen Zähigkeit, wie mit dem Adreßbuch, der Verband mit dem Börsenblatt zu beschäftigen. Der Spiritus Oector war Hermann Scippel. Es war verschicdner- lci, was man auszusetzcn hatte. Das Blatt sollte Beleuchtung aller Fragen bringen, die den Buchhandel jeweilig beschäftigten, und kurze Referate über die wirklich bedeutenden neuen Er scheinungen. Das Jahrdritt des Vorsitzes Scippcls 1897—99 ergibt den Eindruck eines beginnenden neuen Zeitabschnitts. Das letzte Jahr vor ihm war ein »ruhiges Jahr-, einer entwaldeten Grenzmark zwischen dem Abschnitt vorher und nachher vergleichbar. Es war das Jahr, von deni ab die Mitgliedcrzisfec seit 1887 zum ersten Mal zurückging nnd bis 1904 in) leichter Verminderung in ver hältnismäßigem Stillstand verharrte. »Ruhige Jahre- scheinen in der Geschichte der Kreisvereinp gewöhnlich Stille vor dem Sturm zu bedeuten. Sofort im ersten Jahre Seippels zogen sich neue Wolken zusammen, und im letzten war cs soweit, daß cs mit dem Kampfruf schloß: »So kann es nicht weiter gehen- (Justus Pape). ' I
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