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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.01.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-01-02
- Erscheinungsdatum
- 02.01.1933
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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düng einheitlicher Geschäftsbräuche und Verkehrsregeln den Zusammenhalt rasch verfestigte. Noch aber handelte es sich nicht um bewußte Organisierung. Mit dem Siebenjährigen Krieg drohte sich der Zusammenhang zu lockern. Die Frankfurter Messe ging ein. Die alleinige Zusammenfassung in Leipzig aber sollte zugleich neuartige Geschäftsformen und -grundsätze durchsetzen helfen. DaS gab heftige Auseinandersetzungen, die das Gefüge des deutschen Buchhandels zeitweise nicht gering er schütterten, daher jedenfalls die Aufgabe stellten, seine Siche rung neu zu organisieren. Darin liegt die erste Wurzel, wenn auch nicht die einzige, für die Bewegung zu vereinsmäßigem Zu sammenschluß, wie er schließlich in der Gründung deS Börsen- vereinS 182; erreicht wurde, nachdem ein erster versuchsweiser Ansatz schon 1764 m dem Plan der deutschen Buchhandelsgesell schaft von PH. Er. Reich sichtbar geworden war. Solche Aus einandersetzungen und Bestrebungen aber bedurften naturge mäß auch vermittelnder Organe. Briefwechsel und Mcssever- sammlungcn reichten dazu nicht aus, auch die gelegentliche Kampfschrift nicht. Hier fand vielmehr das Fachblatt, die Be- rufSzcitschrift ihre natürliche Daseinsberechtigung. Und sie blieb nach vollzogener Organisierung nicht minder dem Vereinsorgan. Denn in einer Zeit noch ungenügender Ver kehrsentwicklung, die nur einem verhältnismäßig kleinen Teil der Vereinsmitglieder überhaupt den Versammlungsbesuch ge stattete und die kostspieligen und zeitraubenden Zusammen künfte auf das jährlich einmalige Kantate zu beschränken zwang, war für die Gesamtheit der Bcrufsgcnosscn ein Zusam menhalt über Raum und Zeit hinweg nur auf geistigem Wege mit Hilfe einer Verbandszeitschrift erreichbar und zu bewerk stelligen. Im Laufe des 19. Jahrhunderts kam jedoch noch ein weiteres Moment hinzu: Auch hierbei handelt es sich um eine allgemeine Erscheinung, für die indessen gerade beim Buchhandel ebenfalls wieder noch besondere Bedingungen und Voraussetzungen Vor lagen, die der Ausgestaltung das spezifische Gepräge gaben. Die Messe war ursprünglich für den Buchhandel ebenso wie für allen Meffchandel tatsächlicher Warenmarkt, auf den die Ware leibhaftig hingebracht wurde, um dort von Hand zu Hand ge handelt zu werden. Im 19. Jahrhundert verschwand daS mehr und mehr. Die allgemeine Messe wurde schließlich zur Muster messe. Das Buch aber wurde letzten Endes überhaupt nicht mehr meffcmäßig gehandelt. Die Erzeugung verteilte sich, wenn auch nicht gleichmäßig, fortlaufend über das ganze Jahr. Die Verbreitung erfolgte zwar aus wirtschaftlich-technischen Grün den weiter über den Messcplatz, der zum Kommissionsplatz wurde. Entsprechend erhielt sich in großem Umfang die Ab rechnung über den alten Messcplatz. Die Messe als Markt jedoch bestand nicht mehr. Nun hatte sich inzwischen auch sonst schon in der Anzeige in den periodischen Druckwerken für die Waren und Leistungen, die keinen regelmäßigen noch hergebrachten Markt hatten, ein Marktersatz herausgebildet. Noch war die Ent wicklung durch Jntelligenzzwang, Zeitungsstempel, Anzeigen- steucr u. dgl. gehemmt. Aber sie breitete sich mächtiger und mächtiger aus, erwies sie sich doch für die aufblühende kapitali stische Wirtschaftsweise als überaus brauchbar und bald als unentbehrlich. Daß die Bewegung sofort in starkem Schwung das Buch mit erfaßte, war längst vorbereitet. Die Buchanzeige gehört zu den frühesten Geschäftsanzeigen überhaupt und hat unter ihnen die älteste zusaüimenhängende Geschichte. Es ergab sich daher als ganz selbstverständlich, daß das neue Verbands fachblatt sofort einen reichhaltigen, gern benutzten Anzeigen teil entwickelte, den sowohl der Verlag für die Ankündigung seiner Neuigkeiten und Fortsetzungen wie der sonstige Buch handel in den Angeboten und Gesuchen im Sinne neuer Markt gestaltung regelmäßig beschickte. Hinzu kam eine weitere eigene Leistung des Fachblattes selbst. Der Buchhandel hat sich schon an der Schwelle der ausgehenden Jnkunabelzeit die ersten An sätze zu einer Einrichtung ganz eigener Art geschaffen: zur Bi bliographie, die dann vor allem in den Meßkatalogen erste Ver körperung fand. Schon in seinem ersten Jahrgang widmete sich das Börsenblatt auch dieser Aufgabe durch Veröffentlichung der deutschen Neuigkeitenverzeichnisse wie bald durch andere bi bliographische Zusammenstellungen. Mit Bibliographie und Anzeigenteil aber stellt es seitdem tatsächlich die Hauptverkör perung des Buchmarktes dar, zum mindesten die des inneren Marktes der Buchhändler untereinander. Es hat wohl auch immer über diesen hinausgewirkt, ist es doch nie nur von Buchhänd lern allein gelesen worden. Gestaltet gewesen ist es jedoch immer nur für diesen inneren Markt. Er hat sich im Laufe des 19. Jahr hunderts übrigens von Grund auf gewandelt. Anfangs be herrschte ihn der Grundsatz der Annahme auch unverlangter Neuigkeiten. Seit der Mitte des Jahrhunderts verliert sich je doch dieser Brauch, und es erlangt der seitdem herrschende Grundsatz der eigenen Wahl des Sortiments mehr und mehr Geltung. Im Börsenblatt kommt daS darin zum Ausdruck, daß seitdem die einfache Ankündigung durch die werbende An zeige ersetzt und verdrängt wird und daß die Beigabe des Be stellzettelbogens unerläßlich wird. Gerade aber in diesem Mit gehen mit der Entwicklung prägt sich vielleicht die Marktfunk tion des Börsenblatts am überzeugendsten aus. Kann es nun ausbleiben, daß ein Fachblatt, das als VerbandS- organ vernehmlichster Gemeinschaftsmittler und in seiner Marktfunktion zugleich maßgeblichste Grundlage des Wirt schaftsverkehrs im Beruf ist, schließlich auch Träger und Ver treter der öffentlichen Meinung in diesem Bereich und für ihn wird? Das Problem der öffentlichen Meinung ist bisher haupt sächlich im Hinblick auf die Tagespresse, die Zeitung erörtert worden. Es besteht aber auch für die Fachpresse, die Zeitschrift überhaupt. Seine Klärung vom Fachblatt und VcrbandSorgan aus hat sogar vielleicht noch ganz besondere Reize, aber auch Schwierigkeiten. Es könnte z. B. locken, den Fragen nach der Bedeutung der Anonymität der Mitarbeiter, nach der Stellung 10
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