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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.05.1924
- Strukturtyp
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- 1924-05-12
- Erscheinungsdatum
- 12.05.1924
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- Deutsch
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I S814«ir«n,dl-a t. d. Dilch». «»«hoiidu. Redaktioneller Teil. lll, 12. Mat lS24. eit. Hte Sortimenteikammer, dort Verlezerkammer. Der zusam- Iienfassende sinnvolle überbau zur Einheit süßt einerseits auf dem ^leichgeivicht der beiden Kammern, andrerseits auf einem darüber' gehenden Arbeitsausschutz, der von Abstimmungen außerhalb unab- Hängig ist. Er wird aus den Vorschlagslisten beider Kammern von ler Spitze aus gewählt. Also rhythmisches Gleichgewicht von De mokratie und Aristokratie. Als entscheidende Spitze im Arbeitsaus- huß «in auf eigenes Verantwortungsgefühl gestelltes Kollegium Ion drei Persönlichkeiten, das sich im Turnus des Ausscheidens flbstSndig ergänzt. Mir steht eine ähnliche Organisation, wie sie der Werkbund lat, vor Augen. Ein Vorstand, auf drei Personen beschränkt, der lie eigentliche geistige Führung besitzt, ihm zur Seite ein engerer Arbeitsausschuß von etwa 12 Personen und «in erweiterter ge- ^gentlich ganz oder in einzelnen Fachvertretungen zusammengeru- euer Arbeitsausschuß, der etwa 24 Personen umfaßt und aus «ziellen Fachleuten und Gruppenvertretcrn besteht. Damit »erden alle Kommissionssitzungen erspart. Der hgere Arbeitsausschuß erweitert sich bei Einzelfragen eben selb- läiidtg nach Bedürfnis um di« betreffenden Männer, die er braucht, selbstverständlich müssen Vorstand und beide Ausschüsse durch einen öglichst selbständigen Geschäftsführer aus das weiteste entlastet erden. Kein Majoritätssimmel, sondern di« Tat. Würde di« nächste Kantateversammlung einer solchen Regelung ^stimmen? Natürlich nie, denn Reformen finden in der Masse in er Regel unfruchtbare Kritik und den Widerspruch des Beharrungs- eistes. Weder die Reform des Freiherrn vom Stein fußte auf einer ajorttätsabsttmmung, noch ließ sich Alexander der Groß« erst ^vollmächtigen, um den gordischen Knoten durchzuhauen. Verleger und Sortimenter, organisiert euch erst selbständig Kammern I Die Kreisvereine werden Nachfolgen, wenn sie sehen, aß im Buchhandel irgendwo ein Wille zum Handeln ist. Dann htfteht mit organischer Naturnotwendigkeit die neue Form des lörsenvcreins. Ereignisse und Meinungen. Von vr. W. Iunk. V. lIV ,. Btt. Nr. 77.1 Dt« Organisation des Antiquariats. Während Verlag und Sortiment sich eine machtvolle Inter- Isenvertretung geschaffen haben, fehlt eine solche dem deutschen Antiquariat, und dies, trotzdem letzteres zu einer außerordentlichen «deutung gelangt ist. Das wissenschaftlich« Antiquariat steht unbe- iritten von allen Ländern der Erd« am höchsten in Deutschland da, auch das an Jahren jünger« bibliophile Antiquariat — unter lieser Bezeichnung wird Wohl am besten der nicht-wissenschaftliche Iweig, also der der Bibliophilie sensu stricto, der der Literatur und en schöngeistigen Bestrebungen gewidmete zusammengefaßt — hat Ich bei uns zur hohen Blüte entwickelt. (Der in fast jeder Be setzung tiefgehende Unterschied zwischen diesen Zweigen eines so bgeinseltcn Berufs, wie es der Handel mit alten Büchern ist, ist interessant, als daß er nicht einmal einer eingehenden Beschrei- ung, die ich mir vorgenommen habe, unterzogen werden sollte.) lnd die gerade durch di« wechselnden Ereignisse der letzten Jahr« vutlich gewordene Tatsache einer gewissen — allerdings auch von pnderlich günstigen Konjunkturen freien — Sicherheit dieses erufes, der weit verbreitete Mangel an Erkenntnis der Schwielig st des antiquarischen Betriebes, die Entwurzelung so vieler aka- mntsch gebildeten Existenzen, die nun einen halbwegs kongenialen eruf ergreifen möchten, haben es bewirkt, daß sich immer mehr, auptsächlich junge Leute, dem Antiquariat zuwenden. 4M neu« Buchhandlungen sind — laut amtlicher Mitteilung — in den letzten Ws, Jahren in Berlin entstanden, von denen Wohl der größte Teil erlag, viele aber reines Antiquariat betreiben. Wir hören >on großen DerlagSfirmen, die sich eine antiquarische Mteilung ngliedern wollen, und sehen, in wie weit höheren! Maße als früher Ich auch reine Sortimenter dem Handel mit alten Büchern Wid der, — allerdings eine, soweit es sich nicht um Meyers Konversa tionslexikon, Brehms Tierleben, Erstausgaben von Klassikern und ähnliches handelt, recht gefährliche Sache. — Wenn man diese Ver hältnisse ins Auge faßt und sich darüber klar wird, daß der Berus des Antiquars in bezug auf Kapital, Kenntnisse, Lehrzeit (man kann kein tüchtiger Chef werden, wenn man nicht seine iv Jahr« fleißig gelernt Hai) und eine Zahl anderer Eigenschaften persön licher Art Anforderungen an den Menschen stellt, die höher sind als die in andern Zweigen des Buchhandels (auch über dieses inter- essante Thema, das ich durch meine jahrzehntelange Tätigkeit so wohl als Verleger wie auch als Antiquar zu kennen glaube, wäre einmal mehr zu sagen), und die den großen vornehmen Antiquar meiner Ansicht nach als den Buchhändler katexochen erscheinen lassen, so ist es doppelt auffallend, daß dieser Beruf sich bisher noch keine Standesvertretung errungen hat. Ich Hobe nun in den etwa IM Nummern eines kleinen Blättchens, das ich seit i9l>4 herausgebe, immer wieder auf diesen Mangel hingewiesen und Vorschläge gemacht und auf die Mißstände im Antiquariat hinge deutet, die eine Abhilfe erheischen — in den früheren glücklicheren Jahren waren cs mehr Wünsche ideeller Art, di« uns bewegten — und fühle mich so als ältesten Vorkäinpser in dieser Hinsicht. (Den Vorzug, der älteste zu sein, würde ich übrigens gern für den Nach teil, der jüngst« zu sein, eintauschen.) Ich habe unter vielem andern betont, daß die Achtung des Antiquars im Publikum ein« recht ge ringe ist — es haftet ihm immer noch das Odium des Handels mit alten Sachen an — und daß auch im Buchhandel selbst die Wert schätzung des Antiquars zu wünschen übrig läßt. So erinnert« ich an die Tatsache, daß noch nie «in Vertreter des reinen Antiquariats im Vorstand des Börsenvereins gesessen hat, wenngleich dieser z. B. «inen solchen des numerisch geringeren und vielleicht auch an buchhändlerischer Bedeutung nicht höher stehenden Kommissions buchhandels besitzt; ich erinnerte an das Mißtrauen, mit dem in den seligen Zeiten der Schleuderei, deren Rückkehr allerdings uns jetzt wieder bedroht, immer wieder auf die angeblich die Satzung ver letzenden Machinationen des Antiquars als hauptsächlichen Stören- frieds hingewiesen worden ist. Und ich habe betont, wie nötig die Gründung eines eigenen Organs für diesen Beruf wäre, das sicher lebensfähig sein würde, und das die Interessen aller Art, für die das Antiquariat zu kämpfen hat, vertreten müßte. Meine Bestre bungen waren — ich bin kein Agitator — nicht von dem kleinsten Erfolg begleitet, und auch ein langer Artikel im Bbl. 1918, Nr. Wö, in dem ich diese Mißstände und verfehlte Vereinsgründungen be leuchtete, hatte dasselbe Schicksal, obzwar ich damals mehr Zustim mungsschreiben erhielt, als ich je zu irgendeiner gedruckten Aus lassung bekommen habe. Nun, allerdings hat sich in den letzten Jahren das Antiquariat auf sich besonnen und hat sogar statt eines großen zusammcnfassen- den Vereins — nicht weniger als gleich drei gegründet. Diese drei, ein Berliner, ein Leipziger und ein Münchener, bestehen nun lange genug, um ein Urteil darüber, was sie für den Stand erwirkt haben, zu ermöglichen. Und es muß nun gesagt werden, daß das jenige, was sie geleistet haben, gleich Null ist, und daß mein« in dem oben zitierten Artikel diesbezüglich geäußerten Befürchtungen leider in vollem Maße eingetroffen sind. Zum mindesten gilt dies für das, was sie für das wissenschaftliche Antiquariat, welches allein ich kenne, geleistet haben. Dieses befindet sich heute in der gleichen Lage, in der es wäre, wenn dies« Vereine nie gegründet worden wären. Es liegt mir vollständig fern, damit etwas gegen die Verdienste der jetzigen Leiter dieser drei Vereine zu sagen, deren Arbeit und Uninteressiertheit man durchaus anerkennen muß und von denen man die Überzeugung Hot, daß sie die Sache über die Person stellen. Aber die Macht der Verhältnisse, auch in diesem klei nen Bezirk menschlicher Tätigkeit, ist eben stärker als jedes Wollen Einzelner. Denn sowohl die Gründung solcher rein lokaler Ver eine eines numerisch an und für sich so schwachen Berufs, wie auch die — Grenzbezirken entnommenen — Interessensphären, mit denen sie sich belastet haben, haben diese Vereine im voraus zur Macht losigkeit verurteilt. Ein Standesverein, der aus den überhaupt wenigen Personen, die sich in Deutschland einem Berus widmen, nur einen Bruchteil von noch nicht IM Menschen in seinen Reihen zählt, kann weder den Berufsgenossen noch gar den Behörden im ponieren. Er ist im voraus zur Einflußlosigkeit verdammt. Und nun weiter, wenn er, auch in der Absicht, seine Mitgliederzahl zu
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