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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.04.1929
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- 1929-04-25
- Erscheinungsdatum
- 25.04.1929
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95, 25, April 1929, Redaktioneller Teil, Börsenblatt f. d. Dtschn.Buchhandel. des Bauhauses Dessau von Kandinsky und die Marke für Albert Langen von Maholy-Nagy. Noch ist das Typosignct etwas Un gewohntes, noch patzt cs nicht in die Bücher und auf die Druck sachen, solange diese nicht nach den Grundsätzen der Neuen Typo graphie hergcstcllt sind. Aber daß es Zukunftsmöglichkcitcn hat, wird wohl niemand bestreiten, 5. Zusammenfassung: welchen Anforderungen mutz das moderne Signet genügen? Die Bedingungen, die das moderiyc Signet zu erfüllen hat, sind, wie wir Zeichen haben, schwerer geworden. Die Schwierig keiten für den Künstler zeigt A. Paul Weber in Bild und Wort sehr hübsch und launig in »Wie ein Druckerzeichen entsteht» (Leipzig 1922) am Einzelfall des Signets von O. Brandstetter, Je weniger man das Individuelle betonen möchte, desto gleich förmiger mutz das Aussehen werden, trotzdem soll das Zeichen nicht nur eine Funktion ausdrückcn, sondern über diese hinaus einen inneren Wert besitzen. Das Signet soll einfach und klar in der Form sein, einfach und klar auch im Inhalt, Diese Ein fachheit und Klarheit mutz aber von einer Eigengesetzlichkeit ge tragen sein, die sich von der anderer Signete ohne weiteres unterscheidet, leicht cinprägt und leicht wicdercrkcnnen lässt. Man darf das Signet niemals mit einer anderen Marke verwechseln können, ja cs sollte als Komposition die Möglichkeit in sich tragen, volkstümlich zu werden, wie das z, B, bei den Zeichen von S, Fischer, der Insel und Reclams Universal-Bibliothek der Fall ist, Laien, die weder das Wort Signet kennen noch auf Signete hingcwiesen wurden, wissen sofort Bescheid, um was es sich han delt, wenn man jene Marken nxnnt. Das Signet soll nicht nur eine andere Formulierung für den Namen des Verlags sein: mit dieser Fähigkeit soll es eine werbende in sich vereinen. Als Werbe mittel aber hat es in Beziehung zur gesamten Werbung zu stehen und darf keineswegs, bloß weil es klein und unbedeutend scheint, vernachlässigt werden, wie das noch vielfach geschieht. Es ist wichtig für einen Verlag, der gute Bücher herstcllt, datz diese auch ein charakteristisches, gutes Zeichen tragen, das in Ein klang mit der gesamten Produktion steht. Andererseits aber ver mag eine gute Marke doch nicht über schlechte Ware hinwcgzu- täuschen. Die Marke allein wirkt keine Wunder, aber sic kann fördern und unterstützen, wenn sic auf gutem Boden gewachsen ist. Man hat bei uns noch nicht die letzten Konsequenzen aus den Verwendungsmöglichkeiten eines Signets gezogen, die Amerika ner sind darin schon weiter gegangen — die Borzoi Bücher! — und es wäre zu überlegen, ob das Signet nicht an Buchtagen und -Wochen, bei der Weihnachtspropaganda, bei öffentlichen Umzügen usw, eine grötzere Rolle als bisher zu spielen imstande wäre. Das Signet mutz weiterhin so beschaffen sein, datz es in Har monie steht mit dem Buchganzen, also dessen Format, Einband, Umschlag, Typen und Illustrationen und nicht nur mit diesen, sondern mit allen Drucksachen, für die es verwendet wird. Ja, es sollte, wenn der Verlag sein eigenes Papier herstcllt, auch als Wasserzeichen benutzt werden können. Je nach Inhalt und Cha rakter des Werkes wird diese oder jene Variation, dieser oder jener Entwurf anzuwenden sein. Beim Exlibris ist es selbstverständlich, datz man weiß, wer cs schuf, warum nicht beim Signet? In ihm steckt keineswegs weni ger Arbeit und geringeres Können: warum soll sein Schöpfer un bekannt bleiben? Ganz selten nur kann bei einem Signet das Zeichen des Künstlers oder Graphikers angebracht werden — vergl, die Marke vom Antiquariat Emil Hirsch —, nur die weni gen, die seine Linienführung sehr gut kennen, werden sie im Signet wicderfinden, für die Masse aber bleibt das Signet ein anonymes Erzeugnis, Wenigstens die Angestellten sollten das Signet ihres eigenen Betriebs und seinen Erfinder kennen; es dürfte nicht Vorkommen, daß man bei der Nachfrage nach dem Künstler erst bis zum Chef Vordringen mutz! (Schluss folgt.) Aus dem norwegischen Buchhandel. Der norwegische B u ch h ä n d l e r o c r e t » hat einen Ausschuß, bestehend aus einem Verleger, einem Sortimenter »nd dem Syndikus des Vereins, eingesetzt, uni die nicht mehr zeitgemäßen Satzungen einer Durchsicht zu unterziehen und Vorschläge siir eine neue zu unter breiten. In Oslo wurde im Sommer vorigen Jahres eine originelle Wer bung für das Buch cingclcitct. Einige Verleger haben sich zusammcn- gctan und einen »B iichcrmark t« in einem Kiosk veranstaltet und gleichzeitig sich des Lautsprechers bedient, der die Devise »Sage cs mit Büchern« dem Publikum zurust. Es waren durchgehend gediegene »nd bedeutende Werke zur Ausstellung gelangt, die beim Publikum großes Interesse hcrvorriefcn. Einige statistische Daten Uber die schwedischen Buchhand lungen in der SvcnSk Bokhandelstidning veranlaßten die Redaktion der Norsk Bokhandlcrtidenbe, eine weitere Zusammenstellung über die Zahlen der Buchhandlungen in Norwegen zu bringen. Aus der selben geht hervor, daß Norwegen mit säst drei Millionen Einwohnern Mg Buchhandlungen und außerdem 89 von den buchhändlerische» Or ganisationen anerkannte Händler hat. Hiervon sollen aus Oslo nebst Vorstädte», also ans etwas über 899 999 Einwohner, 88 Firme», von denen wieder 31 t» Oslo selbst ansässig sind. In Bergen befinden sich bei einer Einwohnerzahl von 199 999 im ganzen 19 Buchhandlungen, in Trondhjem mit etwas über 59 999 Einwohnern drei und in Sta- vanger mit 15 999 Einwohnern 4 Sortimentssirmen. Zur Verteidigung der Herausgabe neuer Schulbücher bzw, neuer Auslagen derselben äußerte sich in einem Artikel des »Dag- bladet« ein Schulmann, der von der landläufigen Auffassung in dieser Krage bedeutend abwcicht, Die Klagen, die mit Beginn eines jeden Schuljahres immer wieder vorgebracht werden, richten sich gegen die Herausgabe neuer Schulbücher und auch neuer, veränderter Auslagen von bereits vorhandenen. Die norwegische Buchhändler zeitung weist gegenüber der Behauptung, daß geradezu ei» Gewimmel von Lehrbüchern ei» und desselben Gebietes vorhanden sei, daraus hin, baß im vorigen Jahre im ganzen nur drei neue Schulbücher für Mittelschulen herausgebracht worden sind und fragt gleichzeitig ganz richtig, ob die Schulbücher nicht auch Rücksicht aus die Fort schritte der Wissenschaft zu nehmen haben, ob die geschichtlichen, geographischen oder naturwissenschaftlichen Lehrbücher immer wieder in unveränderten Auflage» erscheinen sollen. Das letztere wäre ja auch für den Verleger ganz angenehm, jedoch bekanntlich nicht durch führbar, Der Vcrsasser des oben erwähnten Aussatzes bemerkt ganz richtig, daß man jemanden, der der Auffassung ist, ein besseres Buch aus den Markt zu bringen als die bereits vorhandenen hieran nicht gut hindern könne und daß andererseits auch das Unterrichtsministe rium einem gewisse» Wettbewerb wohlwollend gegenübersteht, weil dadurch gleichzeitig bessere Lehrbücher geschaffen werden. Die Voranzeigen von Novitäten sind im skandinavischen Buchhandel nicht in der gleiche» Art üblich wie im deutschen, eng lischen oder amerikanischen Buchhandel, Im allgemeinen werben die Novitäten weniger in den buchhändlerischen Fachblättern als in den Tageszeitungen angezeigt und das meist nach Erscheinen, Die dänische, schwedische wie auch die norwegische Buchhändlcrzcitung haben nun i» dieser Hinsicht eine Neuerung eingesiihrt, indem sic Sclbstanzcigen der Verleger, jedoch nicht in Inseraten, sondern in kurzen Übersichten bringen, »m so de» Sortimenter rechtzeitig von den in Vorbereitung befindlichen Ncncrscheinnngen in Kenntnis zu setzen. Es hat jedoch den Anschein, als ob diese Voranzeigen sich hauptsächlich ans die Weihnachtsnovitätcn beschränken werden. Seitens des norwegischen Bnchhändicrvereins wurde im Sep tember vorigen Jahres ein Ausschuß, bestehend aus einem Verleger, einem hauptstädtischen und einem Provinzsortimcnter, gewählt, um Vorschläge siir ein literarisches Auskunftsbüro des norwegischen Buchhandels, das gleichzeitig auch die K o l l e k t i v w e r b u n g in Norwegen in die Wege leiten soll, auszuarbcitcn. Der Buchhändlcr- verciu hat für diesen Zweck zunächst einen jährlichen Beitrag von 2999 Kronen bewilligt, wogegen die sonstigen Unkosten durch die Bei träge der verschiedenen Verleger bzw, Mitglieder gedeckt werden sollen. Das vom Ausschuß vorgeschlagcnc Werbe- und Aufklärungs büro für den Buchhandel hat am 1, Januar seine Arbeiten aus genommen, Seine Ausgabe soll sein, eine allgemeine und umfassende Werbung für das Buch burchzufiihren, sowohl durch verschiedene Drucksache», Zeitungsnotizen, Rundfunk, Film, wie auch durch gemein same Inserate und Plakate, A» dieser Werbearbeit soll sich der ge samte norwegische Buchhandel, die Provinz mit cingcschlossen, durch Beiträge und Ratschläge beteiligen. Es ist beachtenswert, daß der ganze Fragenkomplex dieser gemeinsamen Werbung innerhalb einer äußerst kurzen Zeit besprochen, ansgearbcitct und in die Wirklich keit umgesetzt worden ist. 468
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