Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.04.1929
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1929-04-25
- Erscheinungsdatum
- 25.04.1929
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19290425
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192904252
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19290425
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1929
- Monat1929-04
- Tag1929-04-25
- Monat1929-04
- Jahr1929
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nr. 95 (N. 55). Leipzig, Donnerstag den 25. April 1929. 96. Jahrgang. Redaktioneller Ml. Das moderne deutsche Signet. Von vr. Annemarie Meiner. Nach einem Vortrag in München im vorigen Jahre über Druckerzeichen einst und jetzt baten wir Frau vr. A. Meiner, einmal das Verlcgerzeichen unserer Zeit im Börsenblatt aussllhrlich zu behandeln. Wir sreuen uns, unser» Lesern die Arbeit jetzt vorlegen zu können, die man wohl als eine Art Ergänzung zu dem grasten Werk der Verfasserin über das deutsche Signet bezeichnen kann. Die Schriftltg. Ein Artikel über Signete ohne die entsprechenden Abbildun gen ist wie ein Bilderbuch ohne Bilder: die Hauptsache fehlt. Wenn man auch — wie die Redaktion dieses Blattes annahm — einen großen Teil der heute gebräuchlichsten Verlegermarken bei einem Leserkreis von Fachleuten als bekannt voraussetzen darf, so ist doch diese Kenntnis mehr allgemeiner Art und umfaßt keineswegs dasgesamte moderne deutsche Signet. Denn selbst der, der sich mit dieser Materie eingehend beschäftigt hat, wird nie behaupten können, alle Signete der Gegenwart überhaupt zu kennen, geschweige denn sie bei Nennung des entsprechenden Ver lags sofort vor seinem geistigen Auge bildmäßig klar zu haben. Dazu ist die Zahl der heutigen Signete viel zu groß. Es kommt hinzu, daß ein Verlag nicht nur ein und dasselbe Zeichen, son dern oft ganz verschiedene benutzt, entweder gleichzeitig neben einander oder im Abstand von einigen Jahren nacheinander — wer will sich anmaßen, sie alle auseinander zu kennen? Die größten Schwierigkeiten aber werden dem Laien wie dem Fach mann die vielen Varianten machen, die er unmöglich alle im Kopf behalten kann. Das Jnsclschiff und den Diederichs-Löwen kennt jeder, aber wer kann sofort sagen, worin sich z. B. ein von Eric Gill entworfenes Schiff der Insel von dem eines E. R. Weiß oder W. Tiemann unterscheidet, oder wer vermag sämtliche 32 Entwürfe des Löwen von Diederichs — ganz abgesehen von den über hundert Varianten — anzugeben? Man wird cntgegen- halten, daß dies garnicht in diesem Ausmaße notwendig und wichtig sei. Gewiß, im allgemeinen ist eine derartige, die kleinste Einzelheit berücksichtigende Betrachtungsweise und Kenntnis nicht vonnöten, aber sie wird zur Bedingung und Voraussetzung, wenn eine wirklich intensive große Schau über das moderne Signet gegeben werden soll und beabsichtigt ist, die Entwicklung dieses kleinsten und bescheidensten Buchteiles möglichst genau zu verfolgen. Gerade weil das Signet über einen beschränkten räumlichen Umfang verfügt, kann eine Einzelheit innerhalb dieses Umfangs äußerst aufschlußreich für die Gcsamtcntwicklung sein, gerade deshalb bedarf das Detail hier besonders sorgsamer Untersuchung. Nun würde eine Gegenüberstellung der jeweils gemeinten Signete im Bilde aber eine raschere und bessere Vor stellung von dem geben, was bloße Worte nur schwer anschaulich machen können. Doch man muß sich den gegebenen Verhältnissen anpassen, und so sei trotzdem ein Versuch gewagt. 1. Der Begriff »modernes Signet«. Zunächst muß der Begriff -modernes Signet- sestgelegt werden. Wie schwer das ist, ist vielleicht am besten aus einem Negativum zu sehen: es gibt bisher noch keine größere zusammen hängende und zusammenfassende Arbeit über dieses Thema. Was erschienen ist, sind einige Zeitschriftenaufsätze, die sich hauptsäch lich mit den künstlerischen Zeichen der Gegenwart befassen oder in großen Zügen die Entwicklung andeuten. Dann haben einige bekannte Buchkünstler ihre Entwürfe von Marken aller Art, wie z. B. Ehmcke und Preetorius, selber herausgegeben. Außerdem wird es immer mehr Sitte, daß bei Verlagsjubiläen und Ehren gaben für einen Buchkünstler auch deren Signete berücksichtigt werden, wie es beispielsweise bei Georg Müller und E. R. Weiß geschah. Aber damit ist noch nicht das moderne Signet als solches erfaßt und definiert. Im allgemeinen wird heute unter Signet nur das Verlegerzeichen verstanden, obwohl im Grunde das Druckerzeichen mit darunter zu rechnen ist, denn aus dem Drucker zeichen hat sich erst die reine Verlegermarke entwickelt und von ihm den Namen übernommen! Aber man hat insofern Recht, in erster Linie die Verlegermarke als Signet zu bezeichnen, als der Druckermarke lange nicht mehr die Bedeutung znkommt, dis sie einst besaß, und sie sowohl quantitativ wie qualitativ gegenüber der Verlegermarke zurücktritt. Aber wie steht es z. B. mit Anti quariats-, Bücherstuben-, Sortimenter- und Buchbindcrsigneten? Streng genommen gehören sie, wenn man unter Signet alle die Marken verstehen will, die in direkter Beziehung zum Buch stehen, mit hinein — aber auch sie zusammen werden das allge meine Bild nicht wesentlich ändern, nur hier und da kleine Nuancen und Schattierungen hinzusügcn. Wann aber ist ein Signet als modern anzusprechen? Ans seine Gestaltung wird nicht nur eine -Richtung«, eine Zeit- oder Künstlerlanne, eine Mode bestimmend wirken, sondern die Gesamtheit der augen blicklich tätigen typographischen, technischen und künstlerischen Faktoren, die wiederum Ausdruck ihrer Zeit und Kultur sind. Trotzdem die heutige Zeit schnellebiger als jede andere zu sein scheint, wechselt der Begriff modern von heute auf morgen in der Buchgestaltung vielleicht nicht ganz so rasch wie ans anderen Gebieten. Das Signet macht die Entwicklung mit: wie soll man da die Grenze nach rückwärts und nach vorwärts ziehen? Wer dürste beispielsweise heute in einer Beschreibung des modernen Signets das Typosignct unberücksichtigt lassen — und doch konnte noch vor wenigen Jahren keine Rede davon sein. Aus diesem Grunde sind die Sammlungen moderner Signete, meist in Pri vathänden befindlich, so uneinheitlich und verschieden: was der Die Vortrage für öle Leipziger unÜ auswärtigen Gehilfen weröen am Mittwoch/ öem 1. Mai im großen Saal öes Luchhänülerhauses gehalten.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder