4ttelrvelr-8vctteir4 4 risttIlls-riZciristt 4 Ehrfurcht vor dem deutschen Wort — haben wir die nicht? Sind wir nicht schon der Auffassung, daß die Sprache wertvollstes Erbgut ist? Nun, wer da glaubt, ohne Fehl zu sein, der nehme einmal dieses Buch zu Hand. Er wird sich mancher Sünden bewußt werden. Wie oft verwenden wir nicht ein leeres Fremdwort, wo uns ein gutes deutsches Wort zur Verfügung stände. Wie oft reden wir nicht dumme Modeworte und -Wendungen nach. Wie oft haben wir uns nicht im Um gang mit deutschen Dichtern undankbar benommen, haben unsere Zeit an das Geschreibsel armseliger Wort fabrikanten verschwendet. Nein, wir wollen dankbar sein, daß einer, der etwas von der deutschen Sprache versteht, uns zeigt, wie wir Sprach- und Sprechzucht erwerben. Wir wollen uns zu den wirklichen Dichtern führen lassen und lernen, wie man gute und schlechte Bücher zu unterscheiden vermag. Und wir wollen uns die Augen öffnen lassen für das geheime Leben der Sprache, für all ihre Wunder, die wir nur deswegen nicht mehr sehen, weil sie uns täglich begegnen. Alle unsere Freunde wollen wir auf dieses schöne und mutige Buch aufmerksam machen, damit recht viele es lesen; nicht nur die, die berufsmäßig mit der Sprache zu tun haben, sondern alle, die sprechen und lesen und schreiben. Vielleicht kommt dann wirklich die Zeit, von der der Verfasser träumt, die Zeit „da in der Breite und Tiefe des deutschen Volkes Fragen der Sprachrichtig- keit und Sprachschönheit mit dem gleichen Eifer erörtert werden, wie die letzten Sportereignisse". Volk und Schrift, Bonn I9Z9, Heft 2 Heerwagen Es ist in unserer Zeit kein Wunder, daß dieses Buch in kurzer Zeit die dritte Auflage - das 7.-1Z. Tausend - erreicht hat, aber doch die beste Gewähr dafür, daß es gediegenen Inhalt in „für jedermann" interessanter Form bringt. Allerdings hat uns die Presse vortrefflich geholfen. Selten sind alle Kritiker so einig in ehrlicher Anerkennung. Einige hundert Urteile sind uns zugegangen. Statt aus dieser Menge ein paar Dutzend Schlagwörter zu zitieren, bringen wir lieber obiges Urteil vollstäudig, weil es das allgemeine Urteil der zuständigen Presse zusammenfaßt. Wer das Buch in die Hand nimmt, eg muß dazu griffbereit auf dem Ladentisch liegen, und anfängt zu lesen, wird eg wahrscheinlich gern wenigstens „zur Ansicht" mitnehmen wollen und — was gilt'g — kaum zurückbringen. Dr. Wilhelm Schneider Professor an der Universität Bonn Ehrfurcht vor dem deutschen Wort Lehre und Übung für jedermann / Z. Auflage / 7.—15. Tausend Oktav / ^oo Seiten / Zn Ganzleinen 4.20 RM Herder L Co. Verlag / Freiburg im Breisgau Nr. tdl Montag, den I. Jult um »047