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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.06.1940
- Strukturtyp
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- 1940-06-29
- Erscheinungsdatum
- 29.06.1940
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- Deutsch
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den ermächtige, Änderungen, die von Behörden und Partei stellen verlangt werden, allein vorzunehmen. Diesem Antrag wurde zugestimmt. Zum abschließenden Punkt 5 der Tagesordnung stellte der Vorsitzende den Antrag, ihn zu bevollmächtigen, von sich aus den Zeitpunkt festzusetzen, zu dem als Sitz des Vereins Leipzig bestimmt werden soll. Der Antrag wurde einstimmig angenommen. Im Anschluß daran gab Herr Kurt Petters, der sich um die Errichtung und den Ausbau des Buchhändlerheims in Strausberg, dem Altersheim des deutschen Buchhandels, beson ders verdient gemacht hat, einen Bericht über das Strausberger Heim, dessen Gründung der frühere Vorsitzende Friedrich Fed- dersen als seine Lebensaufgabe betrachtet hatte. Herr Baur bittet Herrn Petters, im September oder Oktober wieder einmal alle Mitglieder zu einem Besuch des Heims einzuladen. Der Vorsitzende gab danach die Besetzung der Ämter auf Grund der neuen Satzung bekannt und berief für die Dauer von drei Jahren in den Beirat die Herren Buchhändler Reinhold Borstell und Hans Höynck, die Verlagsbuchhändler Kurt Petters, Fritz Pfenning st orff jun. und Martin WüI - fing, M. d. R. Gleichzeitig bestellte er zu seinem Stellvertreter und Schatzmeister Herrn Reinhold Borstell. Der Vorsitzende dankte seinem Stellvertreter und den übrigen Beiratsmitgliedern, die viel Zeit und Kräfte an die Sache geben, sowie den Mitglie dern des Rechnungsausschusses und der Geschäftsstelle, an der Spitze Herrn Max Schotte, für die erfolgreiche Tätigkeit im vergangenen Jahre. Herr Hermann Hillger, einer der rührigsten Förderer des Unterstützungsgedankens des deutschen Buchhandels, sprach Herrn Baur den Dank der Versammlung dafür aus, daß er trotz seiner beruflichen und ehrenamtlichen Überlastung das Amt des Vorsitzenden angenommen und während des vergangenen Ge schäftsjahres geführt habe und erklärte, daß Herrn Baur nicht nur für die geleistete Arbeit, sondern auch dafür zu danken sei, daß er sich mit soviel Wärme und aus innerer Berufung heraus dieser Sache annehme. Der Vorsitzende schließt die Versammlung nach einem Ge denken an die im Felde stehenden Berufskameraden mit einem dreifachen Siegheil aus den Führer. Hans Höynck. Ausstellung: „Der deutsche Geist im deutschen Buch" im Neuen Rathaus zu Leipzig Wie schon mitgeteilt, vermitteln in Leipzig in diesen Wochen elf Sonberausstellungen zu Ehren der Erfindung Gutenbergs einen Eindruck von der Entwicklung und dem heutigen Stand der Buch druckerkunst. Die weittragende Bedeutung der Erfindung des Buchdrucks wird historisch in der Universität und in der Universitäts-Bibliothek durch eine Schau kostbarer Wiegendrucke, im Alten Rathaus durch eine Ausstellung »Höhepunkte der Leipziger Druckkunst« und durch eine zeitlich daran anschließende Ausstellung »Deutsche Druckkunst im 20. Jahrhundert« in der Deutschen Bücherei gewürdigt. Darüber hinaus geben die Ausstellungen »Vorbildliches Buch schaffen in Leipzig« im Neuen Rathaus, »Leipziger Gebrauchsgraphi ker im Dienste Gutenbergs« im Buchgewerbehaus und die »Lei stungsschau der Graphischen Jugend« in der Meisterschule für das graphische Gewerbe einen Rechenschaftsbericht über den heutigen Stand der Druckkunst. Gleichfalls handwerklichen Charakter tragen die Ausstellung des Musikalien-Druckgewerbes »Gutenberg und der Notendruck« im Goh- liser Schlößchen (»Haus der Kultur«) und die Einband-Schau »Das schöne Kleid des Buches (1000 Jahre eines Kunsthandwerks und der Bucheinbände in Leipzig)« in der Stadtbibliothek. Es hieße die Tragweite einer Erfindung wie den Buchdruck nicht würdigen, wenn in diesem Zusammenhang ein Hinweis auf die gewaltigen kulturellen Auswirkungen fehlen würde. War bis dahin das Lesen und Schreiben der Gelehrtenwelt Vorbehalten, so begann nun das Schrifttum und mit ihm die deutsche Schriftsprache Zugang zum deutschen Volk zu finden. Deutsches Geistesgut wurde Gemeinbesitz des Volkes. Der Leipziger Buchhandel stellte sich darum die Aufgabe, in einer Buchausstellung das Schrifttum, das zum kulturellen Besitz des deutschen Volkes gehört, nach inhaltlichen Gesichtspunkten heraus- zustcllen. Auf einem fünfundzwanzig Meter langen Tisch in der Ein gangshalle des Neuen Rathauses sind rund zweihundert Bücher unter dem Titel »Deutscher Gei st im deutschen Buch- zusammen gestellt. Das Schrifttum wird dabei in neun Gruppen aufgeteilt, die die Zeit Urgermanentum — Völkerwanderung, Mittelalter, Re formation — Barock, Friderizianische Zeit — Deutsche Klassik, Ro mantik — Biedermeier, IS. Jahrhundert, 20. Jahrhundert, Welt krieg und Das neue Deutschland umfassen. Es wäre ein Leichtes, eine solche Ausstellung um das Mehrfache an Titeln zu erweitern, doch wäre damit die Aufgabe, dem Besucher einen klaren Überblick zu bieten, nicht besser erfüllt worden. Die sparsame Auswahl, die auch in einer besonders aufgelockerten Auslage zum Ausdruck kommt, kann als vortreffliche Anregung für den Aufbau einer Heimbücherei bienen. Die Bücher sind frei auf den Tisch gelegt, sie können eingesehen werden. Dazu kommt, daß es sich in der Mehrzahl um wohlfeile Zeitausgaben handelt, die zu geringem Preis in jeder Buchhandlung gekauft werden können. So findet man Hefte aus Reclams Univer- salbibliothek, Jnselbändchen, Hirts Deutsche Sammlung, Eugen Die- derichs' Deutsche Reihe, Kröners Taschenausgaben, Bände aus der Sammlung Dieterich, Bändchen aus der Reihe »Der Eiserne Ham mer« und andere Volksausgaben. Neben den Schriften aus der Zeit liegen solche, die über die Zeit berichten. Da findet man die Edda neben Blunckk Urvätersaga, neben den Fastnachtsspielen von Hans Sachs die Meistersinger von Richard Wagner, neben der Lutherbio graphie von Buchwald die Schrift Luthers an den christlichen Adel deutscher Nation, den Wehrwolf neben dem Simplizissimus, um nur einige Beispiele zu nennen. Die Gruppe »Das neue Deutschland« weist an Zahl die meisten Bücher auf. Sie ist beherrscht durch die in der Mitte aufgestellten Ausgaben von Hitlers Buch »Mein Kampf« und Nosenbergs »Mythus des 20. Jahrhunderts«. Da finden wir vom Buch des Führers neben der Jubiläumsausgabe in Ganzleder die typogra phisch schöne zweibändige Ausgabe, die Feldpostausgabe auf Dünn druck und die Volksausgabe. Desgleichen ist neben der Volksausgabe vom »Mythus« die Geschcnkausgabe in Halbleder zur Schau gestellt. Zu beiden Seiten liegen Bücher von und über die Männer um den Führer: Göring, Nosenberg, vr. Ley, vr. Goebbels, Hier!, Darre. Einen bevorzugten Platz nimmt auch die Zeitschrift »Die Kunst im Deutschen Reich« ein und das Parteiprogramm der NSDAP. Die neue Lyrik, das Drama, der Roman, Rassenfragen, der Vier jahresplan (Zeitschrift) und ein Bildwerk über die Autobahnen schließen sich einerseits an, auf der anderen Seite der Weg zum Großdeutschcn Reich mit Nothacker, Sepp Keller, Zillich, die Deutsche Wehrmacht mit Guderians »Achtung — Panzer- und den vom Ober kommando der Wehrmacht herausgegebenen Bänden »Der Sieg in Polen« und »1939 gegen England«, um wiederum nur einige zu nennen. So endet die Schau in der jüngsten Gegenwart, ein Denkmal des Geistes vergangener Zeiten von ewiger Gültigkeit und der Ausdruck einer neuen Zeit, deren revolutionärer Werdegang uns erinnerlich bleibt in diesen Büchern. v. B. Zwei berufskundliche Vorträge für Leihbuch. Händler in Berlin In Fortführung des ersten Leihbuchhändler-Fachkurses der Reichsschrifttumskammer (Börsenblatt Nr. 139, Seite 226) behan delte vor den Lcihbuchhändlern der Buchhändler Karl Schumann vom Gehilfenprüfungsausschuß für Verlagslehrlinge-Berlin die für die Lcihbuchhändler wichtigen technischen Seiten des Buches. Die Ent wicklung, die das Lcihbuchhandelswesen bis zur Machtübernahme eingeschlagen hatte, einmal aus den zeitlichen Ereignissen, sodann durch eine fehlende verbindliche, klare Führung bis zur Gründung der Kammer, hat cs mit sich gebracht, daß gerade die technische Seite des Buches im Leihbuchhandel nicht allgemein geläufig ist, daß Fragen z. B. der Buchherstcllung noch nicht genügend bekannt sind. Vielfach sind Leihbuchhändler aus völlig anderen Berufsgebicten gekommen und dieser Aufbau hat ihnen, auch wenn sie längst zu sehr tüchtigen Leihbuchhändlern sich gemacht haben, nicht immer die Zeit gelassen, sich solchen Fragen zuzuwenden. Dabei sind sie gerade für den Leihbuchhändler von größter Wichtigkeit. Das hat auch das Interesse und die Anteilnahme bewiesen, mit welcher der Kursus sich an der Arbeitsgemeinschaft von Karl Schumann beteiligte. Schumann hat seine geschickte Art, diese Dinge zu behandeln, schon
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