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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.08.1937
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- 1937-08-12
- Erscheinungsdatum
- 12.08.1937
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Das Sportbuch und der Buchhandel Von Ler mann Wille Man neigt oft dazu, das Sportbuch als etwas zu betrachten, das im Bereich der Aufgaben des Buchhandels schwer zu behandeln ist. So kommt es, daß man es einfach als »Sportbuch« klassifiziert, ohne daran zu denken, das; diese Büchergruppe so vielseitig wie nur irgendeine andere ist. Vom einfachen Lehrbuch bis zum philosophi schen Werk, vom Regelheft bis zum medizinischen Buch geht der Bereich. Den Leibesübungen wird heute allseitig große Bedeutung bei- gemessen. In der Erziehung der Jugend spielen sie eine gleich große Rolle wie in den Bestrebungen zur Gesunderhaltung des er wachsenen, arbeitenden Menschen. Wenn man andererseits in Schaufenstern und Katalogen des Buchhandels sicht, eine wie geringe oder oft falsche Stellung das Sportbuch einnimmt, ist man geneigt, von einer Verkennung der Aufgabe zu sprechen. Dabei dürfen aber die zweifellos vorhandenen Schwierigkeiten nicht über- schen werden. Sie liegen darin, daß der Sportler von sich aus meist nicht zum Sportbuch kommt und die Vereine den Mehrwert des auch theoretisch und geistig geschulten Sportlers nicht erkennen.. Müßte sonst nicht jeder Spieler jeweils zum Kauf der gültigen Regelhefte verpflichtet werden? Und sollte der Verein nicht durch eine Eigenbücherei, die alle einschlägigen Werke enthält, eine Er ziehungsaufgabe erfüllen und seinen Mitgliedern einen großen Dienst erweisen? Hier zeigt sich schon eine Aufgabe für das Sortiment: die Vereine für diese Gedanken zu gewinnen. Daß hier die Gemein schaftswerbung und die mögliche Fürsprache des Deutschen Reichs- bundes für Leibesübungen nur Vorbedingungen schaffen, der per sönliche Einsatz des Sortimenters entscheidend ist, muß aus der Kenntnis der Sachlage heraus gesagt werden. Wenn der Sorti menter den Sport nicht nur vom Hörensagen kennt, sondern ihn selbst ausübt, wird der Weg leicht zu finden sein. Er wird dann auch besser ein inneres Verhältnis zum Sportbuch finden, was wieder Werbung und Verkauf erleichtert. Sieht man das Sportbuch einmal abseits Bon bibliographisch genauer Einteilung an, dann ergeben sich drei Gruppen, einmal Lehrbücher, Lehr- und Regelheste, dann die Hilfs- und Neben- gebicte (Sportmedizin, Massage, Gerätekunde usw.) und drittens die Bücher, die der geistigen Grundlegung und Vertiefung dienen. Die Bücher der ersten Gruppe sind klar umgrenzt, ebenso die der zweiten Gruppe, die alles das umfaßt, was mit dem Sport in Verbindung steht. Die dritte Gruppe umfaßt nicht nur die Werke, die bewußt zielweisend sein sollen, sondern auch die Sportdichtung, den Sportroman (die beide erst in Anfängen vorhanden sind), die Bücher, die die Schönheit des Leibes im sportlichen Kampf zeigen, und die, die besinnlicher Schau dienen. Wie die Idee der Olympi schen Spiele Ausdruck höchsten und umfassendsten kulturellen Wollens ist, so ist die Ausgabe dieser Gruppe des Sportbuches groß und weitgehend. Es ist noch keine umfangreiche Produktion eines Verlages da, die diesem Wollen als eindeutiges Beispiel dienen könnte, wie es beim Sportlohrbuch der Fall ist. Der Einsatz des Buchhandels, dessen Ziel immer der Verkauf ist, wird dann Erfolg haben, wenn er klar und planmäßig erfolgt. Heute ist es noch so, daß viele Buchhandlungen wohl ohne Be denken zwei Exemplare eines Reitbuches aufs Lager nehmen, aber auf das gleiche Risiko bei einem Fußballbuch verzichten. Ist das berechtigt? Es gibt in Deutschland natürlich weit mehr Fußball spieler als Reiter. Zweifellos ist der Reiter meist kapitalkräftiger als der Fußballspieler. Aber auch der bringt Opfer für seinen Sport. Besucherzahlen, die in die Zehntausende gehen, bei Ver einsspielen, Aufbringung nicht unerheblicher Fahrtkosten und Spesen beweisen das. Aber es ist doch wohl so, daß der Buch händler unter seinem Kundenkreis den Reiter eher zu finden weiß als den Fußballer. Jeder gesunde Junge ist heute Sport anhänger und meist schwärmt er für Fußball. Könnte deshalb nicht jeder Vater das Fußballbuch kaufen und seinem Jungen schenken? Es wird oft begeisterter ausgenommen werden als man ches andere Geschenk. Damit wäre der Kreis der Interessenten für das Fußballbuch viel größer als der für das Reitbuch. Neben dem Einzelverkauf steht freilich die Aufgabe, den Verein für das Sportbuch zu gewinnen. Das Sportbuch ist Fach buch. Die Erfahrungen der Fachbuchwerbung lassen sich deshalb für die Sporlbuchwerbung verwerten. Ist aber im Sportverein eine Bresche für das Sportbuch geschlagen, dann wird auch der Sportler leichter für das Sportbuch zu gewinnen sein. Daneben sollte auch der Buchhändler die Forderung, Sportbücher als Preise für sportliche Wettkämpfe zu verwenden, nachdrücklich in seiner Werbung vertreten. Freilich: ohne Arbeit ist wenig zu erreichen. Der Sport steht als Bestandteil der Volkserziehung erst am Anfänge, seine kultu relle Bedeutung ist vielfach noch nicht genügend erkannt. Geht der Buchhandel mit der aufstrebenden Sportbewegung, dann wird auch er den Nutzen davon haben. Bleibt er aber abseits wie bis her, dann wird auch weiterhin das Sportbuch etwas sein, mit dem er wenig anzufangen weiß. Vom ausländischen Buchhandel Australien Uber die Neuerscheinungen des Buchmarktes in Australien gab es bisher nur einen 1911 erschienenen Katalog unter dem Titel: »Itis ^ustralian 6atalo§ue: a rekerenes indsx to tüs boolrs and psriodieals publisded and still ourrent in tli« Ooinmoinvssltk«, den A. B. Foxcroft von der Melbourne?ublic l-tidrar^ bearbeitet hatte. Dieser Katalog war bisher ohne Nachfolger geblieben. Jetzt hat die National-Bibliothek in Canberra, der Regierungshauptstadt des australischen Staatenbundes, den ersten Band einer jährlichen Biblio graphie unter dem Titel: »Manual Cataloxus ok Xustrslian ?udli- estions« herausgebracht, der die Veröffentlichungen des Jahres 1936 enthält. Bisher blieben mit Ausnahme der in den Verzeichnissen der drei oder vier Hauptverlagshäuser Australiens aufgeführten Ver lagserzeugnisse die Bücher Australiens unkatalogisiert und waren oft schwer auffindbar. Der Katalog enthält Bücher aus allen Staaten. Neu-SUd-Wales ist mit 238 Eintragungen vertreten, Viktoria mit 136, Süd-Australien mit 102, Queensland mit 22, West-Australien mit 12 und Tasmania mit 10. Das Verlegerverzeichnis enthält 47 Firmen, die ungefähr drei Fünftel der Bücher verlegten, der Rest ist bei Organisationen oder im Selbstverlag erschienen. Man hofft, daß dieser jährliche Katalog zur Verbreitung der Kenntnisse der australischen Literatur beitragen wirb. Belgien Einer Mitteilung der »Mededeelingen« zufolge erhalten die dem Buchhandel angeschlossenen Firmen Stempelmarken zum Aufkleben auf die Bestellzettel, damit sich die Verleger über die Zugehörigkeit des Bestellers zu den belgischen Buchhändlerverbänden bei Auftrags eingang überzeugen können. Unter der Überschrift »Die Not der öffentlichen Bibliotheken« bringt die flämische Zeitschrift »Onze Tijd« eine Übersicht über die vom belgischen Staat an öffentliche Büchereien geleisteten Zuwen dungen in den Jahren 1921 bis 1937. Sie erhielten: im Jahre 1921 1922 1923 1924 1925 1926 1927 600 000 Franken 600 000 600 000 600 000 770 000 850 000 850 000 1928 1 150 000 1929 1 250 000 im Jahre 1930 1500 000 Franken 1931 1 600 000 1932 1062 500 1933 373 816 1934 650 000 1935 650 000 1936 725 000 1937 1000 000 Bei einer Bewertung dieser Zahlen muß in Betracht gezogen wer den, daß der belgische Frank zur Zeit nur noch Dreiviertel des Wertes 650 Nr. 184 Donnerstag, Sen 12. August 1937
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