Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.05.1931
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1931-05-02
- Erscheinungsdatum
- 02.05.1931
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19310502
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193105027
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19310502
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1931
- Monat1931-05
- Tag1931-05-02
- Monat1931-05
- Jahr1931
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
2 X- 100, 2. Mai 1931. Kantate-Nummer Börsenblatt f. d.Dtschn. Buchhandel. der Schmutz- und Schundliteratur usw. Nach außen ließ sich der Vorstand die Vertretung der Interessen der Mitglieder ange legen sein, wo immer er diese schützen und stützen konnte: Teil nahme an beruflichen und an katholischen Tagungen, an inter nationalen Kongressen, aber auch aufklärende und vorbeugende Stellungnahme gegenüber öffentlichen Angriffen gegen katholische Einrichtungen und Persönlichkeiten. Mit der Vereinigung Evangelischer Buchhändler und deren beiden Stammvereinen wurden die besten Beziehungen unter halten. Eine besonders sorgsame Pflege erfuhren die Beziehungen zu den Kollegen außerhalb der Grenzen des Deutschen Rei ches. Die katholischen Buchhändler aus dem damaligen Öster reich und aus der Schweiz traten von Anfang an der Vereini gung als Mitglieder bei; später schlossen sich die Schweizer Kol legen, nachdem sie eine eigene »Vereinigung katholischer Buch händler der Schweiz» gegründet hatten, korporativ der deut schen Vereinigung an. Darüber hinaus bestehen vielfach Be ziehungen zum Ausland, namentlich zu Ländern mit überwie gend katholischer Bevölkerung oder starken katholischen Bevölke rungsanteilen. Gestützt wird diese Verbindung namentlich durch die Filialen und Vertretungen deutscher katholischer Verleger- firmen im Auslande. So erscheinen die Namen der Firmen Benziger, Herder und Pustet in Barcelona, Chicago, Cincinnati, London, New Jork, Rom, San Francisco, St. Louis Mo. und Valencia. Auf diese Weise findet immer noch, wenn auch nicht mehr im früheren Umfang und unter Überwindung mancher Hemmungen, die Verbreitung des deutschen Buches überhaupt im Ausland Rückhalt und Stützpunkte. Besonders lebhafte Verbindungen bestehen nach Rom, dem Mittelpunkt der katholischen Kirche. Es ist überaus wertvoll, daß der gegenwärtige Papst Pius xi. als Gelehrter die deutsche Wissenschaft kennt und hochschätzt, daß er mit Vorliebe deutsche Bücher liest, und daß ihn mit deutschen Gelehrten und Buch händlern — auch außerhalb des katholischen Kreises — persön liche Beziehungen verbinden. Sein sicherer Blick als langjähri ger Bibliothekar der Libliotoca Lmdrosiana in Mailand lenkt sich, wenn er ein Buch zur Hand nimmt, alsbald aus die Ver leger-Firma, und die Kollegen, die ihn von früher kennen oder ihm als Papst gegenübertreten durften, wissen sein abgeklärtes Urteil in literarischen Fragen und sein ungewöhnliches biblio graphisches Gedächtnis zu schätzen. Der große Krieg unterbrach oder erschwerte die Berufs arbeit vieler Kollegen und stellte die Vereinigung vor neue Aufgaben, u. a. bei der Verteilung des katholischen und vor allem des religiösen Buches an die Feldformationen und Kriegs lazarette. In Abwesenheit des im Felde stehenden Ersten Vor sitzenden nahm sich Heinrich Schöningh energisch dieser wichtigen Vermittlung an, bis ihn leider schon am 22. Mai 1915 der Tod mitten aus seiner Arbeit riß. Mit ihm schied ein um die Ver einigung und überhaupt um den ganzen Buchhandel und seine Organisationen hochverdienter Kollege, dessen Verlust umso schmerzlicher war, als bereits im Juli 1911 der Schriftführer der Bereinigung, Or. Paul Huber, auf den die Kollegen große Hoff nungen gesetzt hatten, durch frühen Tod abberufen worden war. Der Vorstand ergänzte sich durch Eintritt von Franz Bett schart fen. tBenziger, Einsiedeln), Franz T. Bachem und Her mann Huber (Jos. Kösel, Kempten) und steuerte die Vereinigung durch alle Schwierigkeiten des Krieges hindurch. Nach Entlas sung aus dem Heeresdienst und Wiederaufnahme der beruflichen Arbeit stellte ich den Antrag, mich von meinem Amte als Erster Vorsitzender zu entbinden, und die Hauptyersammlung im Jahre 1920 erfüllte meinen Wunsch und wählte Geheimen Kom merzienrat Friedrich Pustel einstimmig zum Ersten Vorsitzenden. Diesem fielen nun die großen Aufgaben zu, die die Nachkriegs zeit stellte, Aufgaben, deren Bedeutung und Schwierigkeit den Kollegen noch lebhaft vor Augen stehen, und für deren glückliche Lösung alle Mitglieder der Vereinigung ihm dauernd zu Dank verpflichtet bleiben. Neue Vorstandsmitglieder wurden gewon nen in Bernhard Ausner (Müller L Seiffert, Breslau), Fritz Kerle (M.-Gladbach), Franz Hanaczsck (Herder, Wien), Josef Schmidlin (Leobuchhandlung, St. Gallen) und vr. Eduard Hüs- fer (Aschendorff, Münster, Westfalen). Dem Wunsche der Sorti menter entsprechend, wurde die innere Organisation der Ver einigung an das Zweikammersystem des Börsenvereins ange paßt und auf der Hauptversammlung 1927 erfolgte die Grün dung einer Verleger- und einer Sortimenter-Kammer. Die Hauptversammlung übertrug Fritz Kerls den Vorsitz der Sor- timcnterkammer, während Geheimer Kommerzienrat Friedrich Pustet unter Beibehaltung des Vorsitzes der Gesamtvereinigung gleichzeitig die Vorstandschaft der Verlegerkammer übernahm. Die Neuwahlen des Jahres 1928 beriefen aus den gleichen Posten vr. Eduard Hüffer, nachdem der bisherige Erste Vor sitzende mit Rücksicht auf starke Arbeitsüberlastung den Antrag gestellt hatte, die Geschäfte auf jüngere Schultern zu übertragen. Dem neuen Ersten Vorsitzenden wurde daher auch ein Geschäfts führer zur Unterstützung beigegeben. Bald hatte er Gelegenheit, die Verhandlungen mit solchen Organisationen fortzusühren, die dem Buchhandel nicht unmittelbar angehören, und deren Be lieferung die Vorstände des Börsenvereins und der katholischen Vereinigung dauernd beschäftigt hatte. Der katholische Buch händler kennt den hohen Wert und die Bedeutung des Borro- mäusvereins und der geistlichen Genossenschaften und deren große Verdienste um das katholische Buch und um das gute Buch überhaupt. Daher hat der Vorstand der Bereinigung auch immer auf freundschaftliche Verständigung unter Berücksichti gung der beiderseitigen Ausgaben hingearbeitet. Andererseits hält er aber auch die buchhändlerischen Organisationen und die Einhaltung von deren Bestimmungen für lebenswichtig zur Er haltung des ganzen Standes und damit auch im Interesse des katholischen Buches. Die immer wiederkehrenden Fragen betr. Belieferung von Mischbetrieben und berufsfremden Firmen werden sich verein fachen durch die in Vorbereitung befindliche »Wioderverkäufer- ordnung«. Ihr Zustandekommen ist vorläufig noch erschwert in folge der vielfach verschieden liegenden Interessen von Verlag und Sortiment, deren Ausgleich hoffentlich bald gelingen wird, um beizutragen zur Erhaltung eines berufsfrendigen und leistungsfähigen Sortiments, von dessen entscheidender Wichtig keit für die Verbreitung des Buches jeder einsichtige Verleger überzeugt ist. Neu traten in den Vorstand ein Carl Pape (Junfermann, Paderborn), Heinrich Schöningh jun. (Münster, Westfalen), Jo seph Seitz (Augsburg), Alexander Kremer (Herder, München), Heinrich Teschemacher (Kösel-Pustet, München), Fritz Pustet (Regensburg) und vr. Theo Herder-Dorneich (Herder, Frei burg). Um die Vertretung des katholischen Buches auf der --Pressa- in Köln (1928) machte sich vr. F. C. Bachem (Köln) verdient, sodaß eine sorgsam ausgewählte Handbibliothek ein schlägiger Werke ausgestellt werden konnte. Für die Förde rung des beruflichen Nachwuchses stellte sich vr. Herder-Dorneich zur Verfügung; als Ergebnis einer Arbeitswoche konnte ein Sonderheft in der Reihe der Jungbuchhändler-Rundbriefe die Fragen des katholischen Buchhandels sichten und zusammen fassen. Wenn immer möglich, findet ein Zusammentreffen von Mit gliedern der Vereinigung sowohl bei den Herbstversammlungen des Börsenvereins als auch bei den jährlichen großen Katholiken tagen statt. Diese Zusammenkünfte sind immer gut besucht; sie vermitteln die Persönliche Fühlung der Mitglieder und ermög lichen einen fruchtbaren Meinungsaustausch. Die Durchführung all dieser verschiedenen Aufgaben im katholischen Buchhandel ist heute um ebenso viel wichtiger ge worden, als der katholische Buchhändler infolge der äußeren Zeitverhältnisse mit früher ungeahnten Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Wenn der Gründungswille, wie er im September 1904 zum ersten Male zum Ausdruck kam und 1906 dem Zusam menschluß die äußere Form gab, lebendig bleibt, ist der Fort bestand der Vereinigung im Dienste des guten Buches gesichert. Der Gedenktag ist Anlaß, den Freunden eine kleine Schrift vorzulegen als Rückblick auf die geleistete Arbeit. Diese Schrift soll nicht eine Festschrift im üblichen Sinne des Wortes sein. Sie wendet sich an den Kreis der Mitglieder sowie an Freunde
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder