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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.08.1937
- Strukturtyp
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- 1937-08-24
- Erscheinungsdatum
- 24.08.1937
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die Aufgabe, höchstes Geistesgut in bas Leben der Nation hinein zutragen, sie müsse dazu eindeutig auf dem Boden des Dritten Reiches stehen. Nach ihm sprach vr. dadil. Ernst Herbert Lehmann, Universität Berlin, über das Thema »Die deutsche Zeit- schriftals publizistisches Führungsmittel-. An Bei spielen eines umfassenden Lichtbildmaterials zeigte vr. Lehmann, wie die Zeitschrift auf allen Lebensgebieten unseres Volkes wegbereitend gewesen ist. Während die Zeitung täglich aktuell sein muh und der größten Öffentlichkeit dient, vermag die Zeitschrift vor allem ver tiefend zu wirken, vr. Lehmann sprach dann von dem persönlichen Aus druck, den jede gute Zeitschrift hat und der sie dazu befähigt, Menschen geistig miteinander zu verbinden. Dieser gemeinschaftsbildende Cha rakter zeigt sich vor allem in der Wirkur^g der auslanddeutschen Zeit schrift, die dadurch zum wertvollen Führungsmittel für das Deutsch tum wird. — In der Nachmittagssitzung des Mittwoch dieser Arbeits tagung sprach vr. Hermann Rüdiger, der Leiter des Schu lungsamtes im Deutschen Ausland-Institut und Hauptschriftleiterder Zeitschrift »Der Ausländsdeutsche« über »Die deutsche Zeit schrift im A u s l a n d«. Er gab einen umfassenden Überblick über diesen vielfältigen Fragenbereich und wies vor allem auf die Lücken hin, die allein in der Erfassung des vorhandenen Materials, ge schweige denn in dessen Auswertung noch vorhanden sind. Am Freitag (13. August) sprachen weiterhin Prof. vr. G. M e n z - Leipzig über »Die deutschsprachigen Zeitschriften in der Tschechoslowakei« und Pros. Karl Kurt Klein aus Jassy (Rumänien) über »Das Zcitschriftenwesen der Siebenbür gcr Sachsen«. Prof. Menz legte in seinem Vor trag das Arbeitsergebnis einer von ihm geleiteten Arbeitsgemeinschaft im Institut für Zeitungswissenschaft vor und gab einen Überblick über die Geschichte und gegenwärtige Stellung der deutschen Zeit schriften in der Tschechoslowakei. Prof. Klein entwarf ein Bild vom reichhaltigen Bestand des Siebenbürger Zeitschriftenwesens und dessen Wandlung seit 1918. Abgeschlossen wurde die Tagung der Arbeitsgemeinschaft aus landdeutscher Zeitschriften nach eingehender Einzelarbeit am Nach mittag des Freitag. Alfred Hoffmann und vr. Rüdiger faßten die Ergebnisse dieser Sondertagung kurz zusammen. Alfred Hoffmann forderte, daß zunächst einmal die deutschen Sprachkurse im Ausland wieder fortgeführt oder überhaupt erst eingerichtet werden. Er sprach dann von der notwendigen Wechselwirkung zwischen reichsdeutscher und auslanddeutscher Zeitschrift, die durch gegenseitigen Austausch erreicht werden soll, von der Notwendigkeit durch Deutsche geleiteter deutscher Buchhandlungen im Ausland. Als schönstes Bindemittel be- zeichnete er aber das gegenseitige Sichkennenlernen. Das sei für die deutschen Zeitschriftenleute auch das schönste Erlebnis und Ergebnis dieser Tagung gewesen. Dem gegenseitigen Sichkennenlernen werden auch die Auslandfahrten der deutschen Zeitschriftenverleger dienen, vr. Rüdiger bezeichnete als das wichtigste Ziel dieser Sondertagung, den deutschen Zeitschriftenmännern das gesamtdeutsche Erlebnis nahe zubringen. Die Tagung habe aber auch schon feste Formen der zu künftigen praktischen Zusammenarbeit ergeben. — Leider mußte vr. Rüdiger dann noch Mitteilen, daß das vorgesehene Referat von Neichshauptamtsleiter Hederich über das Thema »Das Schrifttum im Dritten Reich und seine geistigen Grundlagen« ausfallen müsse, da Neichshauptamtsleiter Hederich nicht abkommen konnte. Aus der Fülle der Arbeitstagungen und der großen Veranstal tungen können hier nur die Tagung der Arbeitsstelle für ausland deutsche Volksforschung über das Thema der Umvolkung, die Eröff nung der großen Ausstellung »Deutschtum im Osten« in Anwesenheit von Gauleiter Forster-Danzig, die mitreißende und verpflichtende Danzig-Feierstunde mit der Rede von Gauleiter Förster und Gerhard Schumanns »Heldischer Feier«, die Festsitzung mit der großen Rede von Neichsminister vr. Frick wenigstens genannt werden. Ihren Ab schluß fand die zwanzigste Jahrestagung des Deutschen Ausland- Instituts am Sonntag, dem 15. August, mit einer Fahrt aller Teil nehmer nach Schwäbisch Hall, das in diesen Tagen sein siebenhundert jähriges Bestehen feiern kann. Der Zauber einer alten deutschen Reichsstadt schwang über dem Ausklang dieser Tagung, die zum macht vollen Volksdeutschen Bekenntnis geworden war. D. Vom italienischen Buchhandel In einer Rede vor Fachleuten und Gelehrten hat der Vorsitzende des italienischen Verlegerverbandes on. Ciarlantini Feststellungen über den gegenwärtigen Stand des Buchwesens gemacht und auf die Wichtigkeit des Buches als Mittel zur nationalen Erziehung und Auf klärung hingewiesen. Von dem Verleger wird nicht lediglich wirtschaft liche Betätigung vorausgesetzt, sondern auch Befähigung auf künst lerischem und kulturellem Gebiet verlangt. Die Zunahme in der Zahl von wissenschaftlichen Werken widerlegt die Behauptung von einem Niedergang im Buchhandel (Crwi ctel lidro), die höchstens auf Noman- und Novellenliteratur Anwendung finden könnte. Der Hinweis darauf, daß Sport, Rundfunk und Lichtspiel den Buchhandel beeinträchtigen, kann ebensowenig zu Änderungen Anlaß geben wie die Tatsache, daß ein großer Teil des Lesebedarfs der Bevölkerung bereits durch die Tageszeitungen befriedigt wird, denn es handelt sich bei den genannten Einrichtungen und Erscheinungen in jedem einzelnen Fall um Dinge, die lebenswichtigen Zwecken dienen. Am 13. Mai sind dem italienischen Abgeordnetenhaus von führenden Fachleuten Fragen vorgelegt worden, die sich mit der Werbung und Verbreitung des Buches im allgemeinen befassen. Von besonderer Bedeutung für die deutschen Fachkreise ist die Anregung des Vorsitzenden des italienischen Verlegerverbandes, der im Wege des Austauschs, bzw. der gegenseitigen Werbung in Deutschland und in Italien eine in gewissen Zeitabständen sich wieder holende Bekanntgabe von Neuerscheinungen des Büchermarktes im Rundfunk anstrebt. Weiterhin hat on. Ciarlantini auf die hohen Postgebühren bei Übersendung von Büchern von Italien nach dem Ausland hingewiesen. Dieser Umstand steht italienischen Aus wanderern bei der Beschaffung von Lesestoff aus der Heimat im Wege. — Nach dem Bericht von on. Ciarlantini hat sich die Ausfuhr italieni scher Bücher seit 1922 fast verdoppelt, mährend die Zahl der im nicht italienischen Ausland erscheinenden Zeitungen in italienischer Sprache sich in der gleichen Zeit vervierfacht hat. Professor Carlo Verde, Leiter des bekannten Verlages »vnions l'ipoZrakieo-Lckitriee lorinese« in Turin, hat im Hinblick auf die für 1941 in Nom geplante Buchausstellung in einem Aufsatz die Ent wicklung und das Wesen des Buches im faschisti schen Italien dargelegt. Er lehnt es ab, von einer Krisis im Buchhandel zu sprechen. Diese Behauptung ginge von Autoren aus, die nicht imstande sind, erfolgreich zu schaffen; unterstützt werde deren Standpunkt von ihrerseits nicht erfolgreich tätigen Verlagsunternehmen. Er verweist auf die zahlreichen Regelungen im Verlagswesen, die den alten Glauben an die Ausnutzungspolitik der Verleger gegenüber den Autoren allgemein erschüttert, wenn nicht sogar ausgelöscht haben. Die Buchausstellung soll dem Triumph des schönen Buches dienen. Dagegen bezeichnet Verde im einzelnen für das Buch folgende Eigenschaften als Ziel und Aufgabe der Ausstellung: bedeutungsvoller Inhalt, gute Druckausstattung und sachliche Bebilderung. Bereits Mitte 1936 beschäftigte sich die italienische Fach- und Tagespresse mit den im Zusammenhang mit den Buchfesten ge machten Erfahrungen, wobei auf verschiedene Schäden und Nachteile hingewiesen wurde. In diesem Jahre hatte das Presse- und Propa gandaministerium die Durchführung der Buchfestveranstaltungen über nommen und neun der größten italienischen Städte bestimmt, in denen Buchwochen und Buchfeste abgehalten wurden und im Laufe des Jahres noch stattfinden werden. Für die Wahrung eines diesen »?est6 ckel vibro« angemessenen Charakters sind Grundregeln aufgestellt worden. In Nom hat das diesjährige (XI.) Buch fest vom 11. bis 13. Juni stattgefunöen. An den Feierlichkeiten und Veranstaltungen waren führende Persönlichkeiten der Fachkreise zugegen, und wie bis her schon gab die Teilnahme von Vertretern der Negierung dem römischen Buchfest auch in diesem Jahr sein besonderes Gepräge. Fast sämtliche namhaften italienischen Verlagshäuser waren an der Aus stellung beteiligt, deren Ausschuß unter der Leitung S. E. Marinettis stand. In den Berichten der Fachpresse wird darauf hingewiesen, daß das eigentliche Ziel dieser Veranstaltung in der Anregung für das Buch im allgemeinen zu suchen ist und daß daher den zu er wartenden Erwägungen über ihr wirtschaftliches Ergebnis keine Be deutung zukommt. Der italienische Minister für Presse und Propaganda hat eine Verfügung getroffen, daß alle Unternehmen und Einzelpersonen, die einen Literaturpreis ausschreiben bzw. Wettbewerbe veran stalten, vorher die Genehmigung beim Ministerium einholen müssen. Diese Regelung, so bringt der Erlaß selbst zum Ausdruck, soll keines falls die das Buch- und Schriftwesen fördernden Wettbewerbsunter nehmen hemmen oder allgemein einschränken. Jedoch soll, wie aus den vom Oio.rnale ckella vibreria angefügten Erläuterungen hervorgeht, gewissen Auswüchsen beim Ausschreiben solcher Veranstaltungen ge steuert werden. So z. B. der Unsitte, die in den letzten Jahren im 670 Nr. 194 Dienstag, den 24. August 1937
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