Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.06.1940
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- 1940-06-18
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- 18.06.1940
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Mcsserelationen, wurden von Prof. Menz als Vorläufer der perio dischen Presse bezeichnet. Entscheidend für die Entwicklung im 10. Jahrhundert sei der Entschluß, von nun an ln regelmäßigen Zeitabständen zu bestimmten wiederkehrcnden Terminen etwas zur Zeitgeschichte zu veröffentlichen: so entstanden die Serien-Zeitschrif- ten. Demgegenüber stehen die Wochenzeitungen, deren früheste aus dem Jahre 1619 stammt*). Die politische Situation des damals bevorstehenden Aus bruches des Dreißigjährigen Krieges mache verständlich, daß da mals der Schritt zur periodischen Zeitung getan wurde. Im Gegensatz zur Zeitung, die sich lediglich auf die Zusammenstellung eingelaufener Nachrichten ohne Meinungsäußerung beschränkte, steht die Zeitschrift, die von Beginn an die eigene Meinung ihres Heraus gebers ausspricht und literarische Beiträge liefert. Im Dreißig jährigen Krieg beginnt in Leipzig die Entwicklung der gedruckten Wochenzeitungen, woraus die »Leipziger Zeitung« hervorgegangen ist, die sich bis in die Gegenwart erhalten hat. Den Anfang der Leipziger Zeitschriftengeschichte bilden 1682 die »^eta Lruäitorum«, die bis 1782 bestanden haben. Sie waren Vorbild für zahlreiche andere gelehrte Zeitschriften. Dies war auch die Zeit des ersten großen deutschen Journalisten Thomasius, der aus Leipzig hervorgegangen ist. Im 18. Jahrhundert wurde Leipzig Verlagsort zahlreicher histo risch-politischer .Zeitschriften, moralischer Wochenschriften usf. Es ist die Zeit von Gottsched, Faßmann und der Leipziger Verleger wie Weidmann, Gleditsch u. a., später Breitkopf, deren Tradition Anfang des 10. Jahrhunderts von Brockhaus fortgesetzt wird. (Deutsche Blätter, Blätter für literarische Unterhaltung, Hermes, Allgemeine Zeitung u. a.) Im Anschluß an seine Einführung des Pfennig magazins gründete I. I. Weber 1842 die weltbekannte »Leipziger Jllustrirte Zeitung«. Daran schloß sich um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts die erste Gründung einer Massenzeitschrift mit großer Breitenwirkung, der »Gartenlaube«, durch Keil an, der das »Da heim« folgte. Neben zahlreichen Nachahmungen der großen Zahl aufkommender wissenschaftlicher und Fach-Zeitschriften gewannen gegen Ende des 19. Jahrhunderts die Modezeitschristen (Beyer, Vobach) Einfluß und Absatz. Im Anschluß an seinen Abriß der Nolle der Buchstadt Leipzig auf dem Gebiete der periodischen Presse ging der Redner noch kurz auf die Frage ein, wer diese Leistung habe erstellen helfen: Für diese Entwicklung bot Leipzig einmal die Voraussetzungen durch eine wagemutige, verantwortungsbewußte und unternehmungsfreudige Verlcgerschaft, zum anderen durch eine kenntnisreiche, gewandte Schriftstellerschaft. Anerkennung gebühre aber auch allen Werk tätigen der täglichen graphischen Kleinarbeit. Man müsse sich die damalige Erstellung einer Massenzeitschrift wie der Gartenlaube ohne Setzmaschine und ohne Notationsmaschine vorstellen, um zu er messen, was die Druckstadt Leipzig bedeute, die auch an Stelle der früher aus England bezogenen Druckstöcke für seine aufkommenden illustrierten Zeitschriften die Kunst des Holzschnittes gefördert hat. Die völlig freie Rede und die meisterhafte Vortragskunst von Prof. Menz vermittelten zugleich eine dauernde lebendige Verbindung zwischen Redner und Zuhörerschaft, die ihm langanhaltenden ver dienten Beifall zollte. Schl. Krieg und Papier Unter dieser Überschrift veröffentlicht die -Zeitschrift für Deutschlands Druckgewcrbe« (Nummer 45/46 vom 5. Juni) einen mit —ow gezeichneten Aufsatz, den wir auszugsweise wiedergeben: In allen Industrieländern hat sich die Verwendung von Zellstoff und Papier in den letzten Jahrzehnten so gewandelt, daß der Papier verbrauch nicht mehr ohne weiteres als »Kulturbarometer« dienen kann. Zwar erfordert die früher fast ausschließliche Verwendung als Druck- und Schreibpapier immerhin noch über die Hälfte der Erzeugung, aber daneben hat sich der Bedarf der verschiedenen In dustriezweige sowie für Verpackungszwecke vervielfacht. Für Deutsch land kommt seit einigen Jahren hinzu die Nolle des Papiers als Austauschwerkstoff gegen Metalle und Textilien, wodurch an die Papierindustrie erhöhte Anforderungen gestellt werden. Allein diese Tatsache hat in Deutschland bereits vor dem Kriege zu einem neuen Höchststand des Papiervcrbrauchs geführt. Dazu kommt noch der vielseitige Kriegsbedarf der Wehrmacht. Auch bei intensivster Aus nutzung reichen die vorhandenen Papierkapazitäten jedoch nicht aus, um alle Ansprüche in unbegrenztem Ausmaß zu befriedigen. Zell stoff und Papier bedürfen daher im Kriege sorgfältiger Bewirt *) Vgl. hierzu den Aufsatz von Menz im Börsenblatt Nr. 125 vom 1. Juni 1940. schaftung. Es kommt darauf an, durch Einsparungen und Um lenkungen beim entbehrlichen Verbrauch die volle Deckung des dring lichen Bedarfs zu sichern. Allerdings gebietet die deutsche Devisen lage, daß der Einfuhrbedarf der Zellstoff- und Papierindustrie so niedrig wie möglich gehalten wird. Aus dem durch die Ostmark und das Sudetenland vergrößerten Waldbestand liefert die Fichte den langfaserigen Zellstoff fast ausschließlich für Papier; die kurzfaserige Buche wird für die Kunstfaserindustrie eingesetzt: und die Kiefer gibt einen Spezialzellstoff für feste und zähe Packpapiere. Daneben wird Stroh vermehrt zu Zellstoff oder Pappe aufgeschlossen, und weitere Möglichkeiten liegen in der Heranziehung des Kartoffel krautes und im Anbau von Rohr. Eine weitere Streckung der heimi schen Rohstoffe bietet die verstärkte Verwendung von Holzschliff an Stelle von reinem Zellstoff. Beim Druck- und Schreibpapier stehen drei Gesichtspunkte im Vordergrund, die in den wichtigen Herstel- lungsvorschristen für Papier-Erzeugnisse vom 22. Februar 1940 klar zum Ausdruck kommen: den Abfall zu verringern, die Lagerhaltung zu vereinfachen und in den Papierqualitäten den überflüssigen Luxus auszuschalten. Der private Verbraucher selbst kann Papier sparen helfen, wenn er sein Briefpapier gut ausnützt. Bein, Druckpapier zum Beispiel ist es Verschwendung, wenn ein Verleger einen kleinen Unterhaltungsroman durch Benutzung dicker, übergewichtiger Pa piere zu einem anspruchsvollen Band aufbauscht. Ebensowenig ist es nötig, für die tägliche Privat- und auch Geschäftskorrespondenz holz freie Papiere mit ihrem hohem Zellstoffgehalt zu verwenden. Das selbe gilt im Druckgewerbe für Geschäftsdrucksachen und die übliche Unterhaltungsliteratur. Zur Frage des Altpapiers sei bemerkt, daß der weitaus überwiegende Teil des Altpapiers, soweit er erfaßt wird, wieder zurückgeht in die Kollcrgänge der Papierfabriken und je nach Qualität unter Zusatz von Zellstoff oder Holzschliff von neuem zu Papier und Pappe verarbeitet wird. In Großdcutschland sind bereits 1938 rund eine Million Tonnen Altpapier im Werte von rund 50 Millionen NM gesammelt worden. Da die großdeutsche Erzeugung von Papier aber tund drei und einschließlich Pappe sogar weit über vier Millionen Tonnen beträgt, sind hier noch große Reserven vorhanden, die es im Kriege nutzbar zu machen gilt. Jubiläum Die vor fünfundsiebzig Jahren am 20. Juni 1865 gegründete Buchhandlung Hermann Zappe! in Berlin wurde von Alexander Zappel, dem Vater des jetzigen Inhabers, in Berlin am Moritzplatz als Buch- und Zeitschriftenhandlung errichtet. Ein gut Stück Geschichte von Alt-Berlin ist mit ihrer Entwicklung verbunden. Zwischenstaatlicher Postdienst Der Luftpostdicnst von Italien nach Spanien, Portugal, Libyen, Jtalienisch-Ostafrika und Südamerika bleibt bestehen; auch die Luft post Lissabon—New Dort verkehrt weiter. Briefe und Postkarten nach Spanien und Portugal sowie nach Lybien werden bis auf weiteres auch ohne Erhebung eines Luftpostzuschlags mit der Luft post versandt. Für Sendungen nach Jtalienisch-Ostafrika ist dagegen stets der Luftpostzuschlag zu entrichten. Die Beförderung von Druck sachen, Gcschäftspapieren, Warenproben und Mischsendungen nach Spanien und Portugal und deren Kolonien, Drucksachen, Waren proben und Mischsendungen nach Nord-, Mittel- und Südamerika sowie nach Thailand (Siam) auf gewöhnlichem Wege ist vorerst ge sperrt. Der Bricfdienst mit Saudisch Arabien sowie die Beförderung von Briefsendungen nach den italienischen Kolonien (Jtalicmsch-Ost- Pakete nach dem Ausland sind fortan nur noch nach folgenden Län dern zugelassen: Albanien, Bulgarien, Dänemark, Estland, Finnland, Griechenland und Türkei über Jugoslawien, Iran über USSN, Italien, Jugoslawien, Lettland, Litauen, Norwegen, Rumänien, Schweden, Schweiz, Slowakei, Ungarn, Union der Sozial. Sowjet- Republiken, Vatikanstadt, dem Protektorat Böhmen und Mähren sowie dem Generalgouvernement für die besetzten polnischen Gebiete. Personalnachrichten Herr Direktor Johannes Parzeller konnte am 16. Juni auf eine fünfzigjährige Tätigkeit in der Fuldaer Actiendruckerei bzw. in der Firma Parzeller L Co., vormals Fuldaer Actiendruckerei in Fulda zurückblicken. Gleichzeitig werden es in diesem Herbst 45 Jahre, daß er dem Betrieb als Leiter vorsteht. Herr Parzeller hat während der langen Jahre, die er an der Spitze seines Werkes steht, das ihm anvcrtraute Unternehmen aus kleinen Anfängen heraus zu einem Betrieb entwickelt, dessen Name in Fachkreisen einen guten Klang hat. Hauotschriftleitcr: l)r. Hellmuth Lanaenbu cher. Schömberp. - Stellvertreter des Hauptschristlcitcrs: Franz Wagner, Leipzig. - Vcrantw. Anzcigenleiter: valter Hers" rth, Leipzig. — Verlag: Verlag des Bürsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrist der Schrtftleitung und Expe dition: Leipzig 0 1, Gerichtsweg 26, Postschlicßfach 274/75. - Druck: Ernst Hcdrtch Nachf., Leipzig 6 1. Hospitalstraße 11a-13. Zur Zeit ist Preisliste Nr. 8 gültig! 2L8
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