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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.08.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1937-08-31
- Erscheinungsdatum
- 31.08.1937
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nr. 288 (N. 188) Leipzig. Dienstag den 31. August 1837 18t.Jahrgang Seminar für Buchhandelsbetriebslehre der Handels-Hochschule zu Leipzig Im Mittelpunkt der Arbeit des «ergangenen Sommer-Seme sters stand die Auswertung der Ergebnisse verschiedener Studien reisen. Der Leiter des Seminars, Professor vr. Menz, hatte mit dem Reichsverband der deutschen ZeitschrifteiEerleger eine Reise nach Italien unternommen, sodaß er über dasZeitschriften- und Zeitungswesen Italiens berichten konnte. Es sei eine Eigenart des italienischen Zeitschriften- und Zeitungsmarktes, daß Zeitungsverlag und Zeitschriftenverlag öfter als bei uns ver einigt seien, überwiegend sei daher auch der Absatz durch den Straßenhandel. Die Zahl der italienischen Zeitschriften wird mit 80V0 angegeben. Es wurde betont, daß die meisten dieser Zeit schriften propagandistisch stark in Erscheinung treten. Ganz offen bar sei dies bei den Zeitschriften, die der Jugend zugedacht seien, zu erkennen, die sich durch kontrastreichen Farbdruck auszeichnen. Im Text sind sie auf einfaches Denken abgestellt, wodurch sie nicht nur der Jugend, sondern auch den breiten Schichten des Volkes ohne weiteres zugängig werden. In diesen Jugend-Zeitschriften sei ein Schulungsmittel für das italienische Volk zu sehen. Die ver schiedenen zur unmittelbaren Anschauung vorgelegten Zeitschriften waren ein Beleg für die Leistungsfähigkeit des italienischen Zeit- schriftenverlages. Als besonders instruktives Beispiel für eine groß zügige und planmäßige Werbung wurde außerdem das Werbe- material für das große italienische Lexikon »ll'Lnciolopsäio. italiana» vorgelegt. Es besteht durchaus die Notwendigkeit, auf diesem Gebiete die Arbeit anderer Länder zu beachten, da es uns nicht gleichgültig sein kann, wie sich solche Parallelerscheinungen in der Welt präsentieren. Professor Menz berichtete weiter über die Buch- und Zeitschriftenwerbung auf der Mailänder Messe. Gerade diese letzte Frage des Ausstellungswesens konnte ver tieft werden durch eine Studienfahrt einiger Seminarmitglieder nach Berlin zu der Ausstellung »Gebt mir vier Jahre Zeit-. Es wurde dort vor allem die dem Druckgswerbe gewid mete Abteilung besichtigt. Besonderes Interesse erregten die Ma schinen neuester Art, z. W. die mit einer Heftmaschine kombinierte Zusammentragmaschine. Während der Besprechung wurde der Ge danke hervorgehoben, daß sich bei der Konstruktion der modernen Maschinen immer wieder der Versuch zeige, zwei Probleme zu lösen, nämlich die Erreichung größerer Sicherheit für die mensch liche Arbeitskraft und die Steigerung der technischen Leistungs fähigkeit. Daß beide Bemühungen zu Erfolg kommen, beweise die Ausstellung des modernen Druckereibetriebes. Von der allgemei nen Werbung aus gesehen, sei die Ausstellung eine propagandi stische Großtat. Eine Auswertung nach der betriebswirtschaftlichen Seite hin erhielt noch die im vergangenen Semester durchgeführte Studien fahrt zum Vogel-Verlag, Pößneck, der einen Verlagsthp besonderer Art darstellt. Die einzigartige Form des Streuver sandes der Zeitschriften war Ausgangspunkt einer Diskussion über Vorteile und Nachteile des Vertriebes von Abonnementszeit schriften und des Versandes -von Offertenzeitschriften. Die Vorteile der letzteren Bersendungsart wurden werbetechnisch, werbepsycho logisch und wirtschaftlich untersucht. Von der Form des Wechsel- oersandes aus führte die Betrachtung zur Frage der allgemeinen Werbung bei Neugründung einer Zeitschrift. Letztlich wird immer wieder die Verlegerpersönlichkeit mit ihrem Wagemut und dem praktischen Blick eine maßgebende Rolle spielen. Im Zeitschriften betrieb bedingt der schwankende Beschäftigungsgrad eine sorgsam durchdachte Organisation. Im Anschluß an die Besprechung des Vogel-Verlages und im Zusammenhang mit dessen Angliederung eines Adreßbuchverlages wurden noch die Möglichkeiten der Be schaffung von Adressenmaterial gezeigt. Verschiedene Diskussionsabende befaßten sich mit Fragen aus der Buchherstellung, wozu der letzte Herstellerkursus verschiedentlich Anregung gegeben hatte. Grundsätzlich wurde da bei festgestellt, daß die Literatur, die die eigentliche Ausbildung des Verlagsherstellers darstelle, noch verhältnismäßig spärlich sei, da in den bisherigen Schriften meist nur das Technische vorgcsührt werde. Es fehle aber noch die Darstellung des Gebietes, das diesen Dingen vorausgeht. Dem Hersteller fällt die Aufgabe zu, für das Manuskript, das ihm vorgelegt wird, das typographische Bild zu schaffen. Die Eigenart des Manuskriptes, die Rücksicht auf Abbil dungen, die Auswahl der Schriften sind Dinge, die neben einem grundlegenden Sachwissen vor allem ein sicheres Gefühl ver langen. Der Berlagshersteller ist Mittler zwischen Autor und tech nischem Betrieb, er muß oft zwischen beiden ausgleichend wirken. Da beim Schreiben individuell gearbeitet werden kann, ergibt sich leicht daraus, daß dem Setzer, der mit starren Typen arbeiten muß, manches zugemutet wird, was nicht erfüllt werden kann. Die Erörterungen führten dann zur Buchkalkulation, die dem Hersteller eine verantwortungsvolle Arbeit zuweise. Von der Notwendigkeit der Umfangsberechnung aus komme der Her steller zu bestimmten praktischen Forderungen an das Manuskript, da gerade solche Äußerlichkeiten der Ordnung eine Arbeitserleichte rung und eine wirtschaftliche Ersparnis bedeuten. Die Berechnung des Satz- und Druckpreises ist jetzt sehr schwierig, da durch die Ordnung für das graphische Gewerbe nur Richtpreise gegeben sind. Im Seminar wurde deshalb auch die -»Ogra- einer besonderen Be trachtung unterzogen. — Ein weiteres Kostenelement stellt der Papierpreis dar, der wiederum abhängig ist von der Papiersorte. An Hand des Buches von -Krüger: »Die -Buchdruck-Kalkulation» wurde deshalb über Papiersorten, Papierformate und -Preisberech nung des Papiers referiert. Auch bei diesen Fragen zeigte sich immer wieder die Notwendigkeit, daß Verlagshersteller und gra phische Betriebe in enger Verbindung miteinander arbeiten, weil dadurch unnötige Verluste vermieden werden können. Die Auswirkung der einzelnen Kostenelemente bei der Fest setzung des Ladenpreises unter Berücksichtigung ver schiedener Auflagenhöhen konnte an mehreren Tabellen und gra phischen Zeichnungen nachgewiesen werden. Nach dem Kennen lernen aller rechnerischen Grundlagen muß doch immer wieder herausgestellt werden, daß der Verleger vor eine nicht leichte Ent scheidung gestellt -wird bei der Aufgabe, das Verlagsoptimum zu suchen, da er in den meisten Fällen mit einem ziemlich unbekann ten Markt rechnen muß. Abgeschlossen wurde die Arbeitsreihe über Buchherstellung und Kalkulation durch ein Referat über das Korrekturen- wesen. Es lohnt sich für den Verleger, auf die genaue Bearbei tung des Manuskriptes -vor Drucklegung größte Sorgfalt zu legen, da klare Auftragsgestaltung kostenersparend sei. Der Referent führte in Bedeutung und Anwendung der Korrekturzeichen ein, wobei er die französischen und englischen Zeichen zum Vergleich heranzog. Festgestellt wurde, daß die Zeichen im allgemeinen glei cher Art sind und daß nur England manchmal eigene Wege gehe. An diese Ausführungen schloß sich eine praktische Übung imKor- rekturenlesen an. Bei diesem Versuch ergab sich, daß der visuell Veranlagte eine andere Arbeitsweise beim Vergleich des Manuskriptes mit dem Fahnenabzug bevorzugt als der auditiv Veranlagte, eine Tatsache, auf die im Betrieb Rücksicht zu nehmen sei. Mit dem Dhema »Das Plakat» wurde noch ein spezielles Kapitel aus der Werbelehre herausgegriffen. Der Referent gab einführend einen überblick über die technische Entstehung des Pla kates, um dann -das Buchplakat als Mittel buchhändlerischer Wer- Nr. 200 Dienstag, den 81. August 1037 685
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