ScSlVLLLLK Ein Mäöchen in Slüte ^o«a/r. 2L6 H's/». /» Ls/»s» 52o //,> ^c^///2um^ü6/äA vo/r /4/?ko/!/ ^/r?/ro§e» U" < ' ^>! R ^ Franz Schneller hat sich elnen besonderen Namen gemacht durch seine Romane „Segel vor Wind" und „Blaubuch eines Herzens". Für den, der die ungemein farbige und verinnerlichte Dichtung Schnellere voll ausschöpfen will, ist es bedeut sam zu wissen, daß Schneller Breisgauer ist (er lebt heute noch in Fre!burg/Br. als freier Schriftsteller), denn seine Dichtung ist mit der Heimatluft, die sie atmet, aufs innigste verwoben. Sie ist gebettet in eine unserer schönsten Landschaften, den Badischen Schwarzwald. Oer Rhythmus dieses Landes ist auch der Rhgthmus des neuen Buches, eines Merkes voll Kraft und Zartem, in einer Sprache wie das Licht, das der Heimat öle Farbe gibt und die oft in wenigen Worten packend zu sagen vermag, was zwischen Menschen an Unaussprechlichem spielt. „Ein Mädchen in Blüte" ist die Geschichte eines Mädchens, das weiß, was es will und tut, was es sagt, eines Mädchens, das an Liebe glaubt als eine höhere Wirklichkeit und sie findet, weil es daran glaubt. Also ein verheißungsvolles Buch, das die Liebe ungewöhnlich macht und damit den Roman der Liebe für heute, morgen und solange rechtfertigt, als es echte Liebe gibt. Darin liegt beschlossen der Verzicht auf eine stramm durchgeführte „interessante Romanhandlung", das Geschehen nimmt sich Zeit, aber er erreicht sein Ziel. Eine Fülle kräftigen Lebens ist ausgebreltet, das dem Leser nahegeht durch den Gefühlsaufschwung, ihn be glückt durch die männliche Art, wie alle Dinge bei ihrem Namen genannt werden und teilhaben an einem frischen, reichen Leben, in dem Humor und natürliche Weisheit eine so große Rolle spielen. Das Buch verlangt Leser, die mit allen Sinnen teilhaben können am Genuß einer solchen Dichtung, die selbst mit offenen Sinnen erlebt und von Sinnensreuöe erfüllt ist. Ein Buch deshalb zunächst für junge Menschen, die solchen Erlebnissen näherstehen. Nr. 207 Mittwoch, den 8. September 1937 358S