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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.04.1921
- Strukturtyp
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- 1921-04-06
- Erscheinungsdatum
- 06.04.1921
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Dtschu. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^ 79. 6. April 1921. Gestorben: am 31. März an den Folgen einer Operation Herr Emil Sec co a l d in T c p l i tz - S ch ö na u, der dort seit 1908 eine Bnch-, Knust- und Musikalienhandlung nebst Antiquariat betrieben hat. In ihm ist ein tüchtiger und fleißiger Bcrufsgenossc dahinge schieden, der auch im Vorstand der Genossenschaft der Buch-, Kunst- und Musikalienhändler in den Handelskammerbczirkcn Eger und Neichenbcrg (Sitz Aussig) tätig mitgcwirkt Hai. Karl Ernst Osthaus f. — In Meran, wo er von seinem Lungcn- leiden Heilung suchte, ist Karl Ernst Osthaus gestorben, der Gründer des Hagener F o l k w a n g - M u sF u m s. Osthaus, der im April 47 Jahre alt geworden wäre, entstammte einer Hagener Jndustricllen- mid Bankiersfamilie und bekam schon in jungen Jahren die Mittel, sich für große Pläne cinzusetzen. Mt naturwissenschaftlichen Samm lungen begann er 1889, künstlerische traten hinzu, und durch die Heran-- Ziehung van der Veldes brachte er sein Hans, das er sofort der Öffent lichkeit zugänglich zu machen beschloß, in Verbindung mit den treibenden künstlerischen Kräften. Osthaus vereinigte hier einen Überblick über die Kunst aller der Länder und Knltnrperioden, die fiir die Gegenwart von besonderer Bedeutung sind, nicht in trockener, historischer Darstel lung, sondern zu lebendigem Genuß. Darüber hinaus griff er 1909 durch Begründung >deS »De utschen Muse u m s für Kn n st, Handel und Gewerbe«. Hier machte er es sich zur Ausgabe, durch Deutschland und die Nachbarländer, besonders aber durch Amerika, eine Neihe planmäßig gerichteter Ausstellungen gehen zu lassen, die einen Überblick über das kulturelle Wollen der modemen angewandten Kunst Deutschlands gaben. Er arbeitete da zusammen mit dem Deutschen Werkbunde, zu dessen Begründern er gehörte und an dessen Grundgedanken, eine Verbindung zwischen dem künstlerischen und dem industriellen Leben zu schaffen, er führend beteiligt ist. Auch den Folkwang-Verlag in Hagen i. W. hat er mitgegründet. Der hünenhafte Mann hatte schon seinerzeit sein Studium wegen seines Lnngcnleiöens unterbrechen müssen. Nun bestand er noch als 45jähri- ger an der Würzburger Universität mit einer Arbeit über die »Grund züge der Stilentwicklung« den kunsthistorischen Doktor. Zum Ehren doktoringenieur ernannte ihn bei ihrem Jubiläum die Aachener Tech nisch Hochschule. Johannes Thoiuae s. — Der Mathematiker Geheimer Negierungs rat, Universitätsprofcssor vr. Johannes Thomae ist vor einigen Tagen in Jena im 81. Lebensjahre gestorben. Am 11. September 1810 in Laucha a. d. Unstrut geboren, war er von 1897 bis 1914 Jenaer Universitätslehrer, nachdem er vorher den Lehrkörpern der Universi täten Göttingen, Halle und Freibnrg i. Br. angehört hatte. Sein erstes großes Werk über die »Allgemeine Transformation der Theta funktionen« veröffentlichte der Verstorbene, der Mitglied der Sachs. Ge sellschaft der Wissenschaften war, 1864. ^ övrechsaal Einrichtung einer Lesehalle bei Gratislieserung der Zeitschriften. Folgende vervielfältigte Anfrage wegen kostenloser Überlassung von Zeitschriften, die wohl an eine größere Zahl von Zeitschriften-Ver- legern versandt worden ist, wird uns zur Veröffentlichung im Börsen blatt übermittelt, welchem Ersuchen wir zur Lehr und Wehr fiir alle Verleger hiermit Nachkommen: Der Stadtrat Lindau i. B. beabsichtigt seit längerer Zeit, eine öffentliche Lesehalle einzurichten. Die bisher der Erledigung der Angelegenheit entgegenstchendc Naumfrage konnte nunmehr glück lich gelöst werden, indem in einem großen Hotel, das am Seehafen liegt, entsprechende Räume fiir fraglichen Zweck gesichert worden sind. Die Einrichtung der Lesehalle und der Betrieb derselben ge schieht durch den Stadtrat in Verbindung mit dem örtlichen Verkehrs verein und dem Bund der geistigen Arbeiter. Die Lesehalle soll vor allen Dingen dem Fremdenverkehr dienen. Lindau i. B. ist be kanntlich einer der größten Fremdenvcrkehrsplätze S ü d d e u t s ch l a n d 8. In seinen Mauern verkehren jähr lich H u n d e rt t a u s e n de von Fremden aller Natio nen und aller Stände. Seine Lage an der Eingangspforte des Deutschen Reiches und Bayerns, hart an Österreich, gegenüber der Schweiz und angrenzend an Württemberg und Baden, bedingt die Jnternationalität seines Desuchspublikums. Ich beehre mich ergebenst anzusragen, ob verehrlicher Verlag bereit und in der Lage wäre, ein Exemplar Ihrer geschätzten Zeit schrift kostenlos fiir die Lesehalle zur Verfügung zu stellen oder zu welch' sonstigen Bedingungen. Die Unkosten für Versendung würden I selbstredend diesseits übernommen werden. Vielleicht könnte die Überweisung auch auf dem Buchhändlerweg durch die Buchhandlung des Herrn Johann Thomas Stettner in Lindau i. B. erfolgen. Bei dem außerordentlich großen Besuch, den die zu errichtende Lesehalle, die schön ausgestattct und gut betrieben werden wird, aus allen Teilen Deutschlands und des Auslandes zu verzeichnen haben wird, dürfte die Auflage einer Zeitschrift für dieselbe eine große und kostenlose Reklame bedeuten. Es dürfte aber auch aus deutschvölki schen und nationalen Gründen erwünscht sein, führende Zeitschriften Deutschlands in der Lesehalle aufliegen zu sehen. Der Zweck der Reklame würde durch das Auflieger: einer ent sprechend gedruckten Ndappe besondere Förderung erfahren. Ich bitte um gefällige baldmögliche Nückäuherung. Mit vorzüglicher Hochachtung! Sieber 1, 1. Bürgermeister. Das alte Lied: der deutsche Verleger soll rvahrscheinlich wieder der einzige aller bei «der Errichtung dieser Lesehalle beteiligten Geschäfts leute sein, der für seine Lieferung nicht entsprechend entlohnt wird. Es wäre auch in diesem Falle sehr interessant zu erfahren (wie bei dem ähnlichen Vorgehen der Stadt Bayreuth, mitgeteilt im Vbl. 1921, Nr. 12), ob auch die Mappcnlieferanten, die Möbelhändler, die die Lesehalle ausstatten, und vor allem das »große Hotel am Seehafen« darum angegangen worden sind, auf entsprechenden Verdienst zu verzich ten. Wir meinen, daß, wenn eine Stadt so außerordentlich viel an dem regen Fremdenverkehr, wie er in dem Schreiben geschildert wird, ver dient, sie dann auch ein paar Marl für Zeitschriften anfwenden könnte und sich scheuen müßte, noch Opfer vom Zeitschriftenverlag zu verlangen, der gerade jetzt bei den enormen Herstellungspreisen schwer zu kämpfen hat. Red. Der Bücherbettel blüht nach wie vor, obschon die Lehrer an den höheren Lehranstalten, die jetzt nach Gruppe 10 doch zivetfellos ausreichend besoldet werden, die Möglichkeit haben, die für sich und ihre Kinder benötigten Schul bücher zu kaufen. Dagegen befinden sich die Schulbuchvcrlegcr bet der Unsicherheit und in Anbetracht der enorm hohen Herstellungskosten in einer höchst kritischen Lage, sodaß sie nicht auch noch eine Sonder- besteucrung durch die kostenlose Abgabe ihrer Bücher ohne weiteres auf sich nehmen können. Der Ministerialerlaß vom 6. Dezember 1919 besagt: »daß Geschichtsbücher im Untervicht in der Klasse nicht mehr gebraucht werden sollen und ihre Anschaffung von Schülern und Schülerinnen nicht mehr verlangt werden darf«. Dennoch beanspruchen die Lehrer auch von Geschichtsbüchern immer wieder Handexemplare »zu Unterrichtszwccken«. Für den bestens organisierten Bücherbettel liefert ja die Firma Ferd. Langenkäm'per in Elberfeld den Anstalten Postkarten mit entsprechendem Vordruck. Dadurch wird es den Lehrern äußerst bequem gemacht. Dem Sortiment entgeht ohnehin schon mancherlei durch die an vielen höheren Lehranstalten getroffene Einrichtung, die den Schülern die Weitcrbenntzung gebrauchter Schulbücher ermöglicht. Wann endlich wird es den Lehrern untersagt werden, Bücher von den Verlegern umsonst zu beanspruchen? Jeder andere Stand hält cs unter seiner Würde, jetzt von seinen Mitmenschen irgendwelche Leistung umsonst zu verlangen. Nur in Lehrerkrciscn scheint kein Gefühl hierfür vorhanden zu sein. Ja, es geht schon so weit, daß einzelne Lehrer sich nicht scheuen, mit der Einführung oder Empfehlung eines anderen Schulbuches zu drohen, wenn ihnen die Lieferung des gewünschten Freiexemplars ver sagt wird. In solchen Fällen empfiehlt es sich, auf die §§ 253—256 des Straf gesetzbuches zu verweisen. Eine gemeinsame Erklärung der Schulbuchvcrlcger, daß sie in Zu kunst die Lieferung von Handexemplaren an Lehrer ablehnen, wäre endlich am Platze. M a n z. Folgende, der Redaktion gerade jetzt eingcsandtc Karte zeigt, wie solche Gratislieferungcn als ganz selbstverständlich angesehen werden. ,27. März 1921. »Als Dozent der Arbeitsgemeinschaft der Junglehrer des Kreises und der hiesigen Volkshochschulkurse möchte ich als Klassenlektüre (Sem.-Übung) behandeln: Mereschkowski, Tolstoi und Dostojewski und bitte um ein Gratts-Rezensionscxemplar Hochachtungsvoll Verantwort! Redakteur: Richard Albert i. — Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhündler zu Leipzig, Deutsches BuchbändlerhauS. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig — Adresse der Redaktion und Erpedttion: Leipzig, Gerichtsweg 26 iBuchhSuülerhauSi. 476
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