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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.08.1876
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 26.08.1876
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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3034 Nichtamtlicher Theil. 1S8, 2K. August 9585. Reich, N-, Blauveilchen. Lieder f. Schule u. Haus. 16. Ju Comm. "" 15 H 9586. ^olleeliou ok 6NAÜ8ti autliorg. Vol. 1612. s,. 1613. Ar. 16. L * 1 60 ^ 9587. eVnllrrlvn äör k. Ir. Ltsrn^va-rt« irr ^Vieu. 3.I'olAö. 24. öä. ^alirA. 1874. Ar. 8. * 11 OränuvA k. Oesterrsiok. 2 l'dls. 2. Ar. 8. * 3 20 ^ PÜ6A6. Ar. 8. * 2 ^ 2 Läe. Ar. 8. * 36 Nichtamtlicher Theil. Zum hundertsten Geburtstage von Georg Andreas Reimer. » 27. August 1776. — 4 26. April 1842. Am 27. August 1876 sind es hundert Jahre, daß Georg Andreas Reimer geboren wurde. Goethe's Worte, welche auch Ernst Moritz Arndt dem Nachruf voranstellte, den er im Jahre 1842 seinem ihm vorangegangcnen Freund widmete, gehen heute in Erfüllung. In dankbarer Verehrung sei des unvergeßlichen Mannes auch in diesen Blättern gedacht, an deren Begründung er ebenso lebhaften Antheil genommen, als an der Gründung unsrer deutschen Buch händlerbörse, in welcher seit länger als 32 Jahren neben Fr. Perthes' Bild das von Reimer als einem der Würdigsten seines Standes ausgestellt ist. Reimcr's Name wird nicht nur so lange, als deutscher Buch handel blüht, genannt werden als der besten einer, sondern auch in vaterländischen Kreisen ist sein Andenken als das eines wahren Patrioten aus immerdar gesichert. Demjenigen, was Enslin, Frommann und Rost am 29. April 1842, also gleich nach Reimcr's Tode, und der Dichter de la Motte Fouqu« am 9. August desselben Jahres in diesen Blättern nieder legten, möge sich hier zunächst Einiges aus E. M.Arndt's Nachruf"') anreihen, wohl geeignet und würdig, das Andenken Reimcr's bei den jüngeren Geschästsgenossen lebendig und in Ehren zu halten, gleichwie es bei den älteren sortlebt. „G. A. Reimer (so schreibt Arndt) war am 27. August 1776 (zu Greifswald) von braven Aeltcrn geboren, welcheKaufhandel und Brauerei trieben. Sein Vater, welchen er früh verloren, hatte sein ruhiges Bürgerhaus als Schiffer gegründet und von dem Elemente des kühn wallenden, wogenden und wagenden Seelebens schien auf diesen seinen Sohn ein gutes Erbstück übergegangen zu sein. „Verstand und Muth, ja Kühnheit und Wagniß im höchsten Sinne hatte der Sohn von seinem Vater geerbt und jene Treue, Schlicht heit, Redlichkeit und Tapferkeit, welche man an den alten Pommern von weiland pries und welche in den jungen Gottlob wohl noch nicht ausgestorben sind. Reine Sitten und frommen Glauben nahm er aus dem mütterlichen Hause mit in die Welt, und diese haben in einer wildbewegten und alle Gefühle, Gedanken und Ansichten der Sterb lichen umrollcnden und umwälzenden Zeit den Jüngling und Mann nimmer verlassen. „Mit dem Anfang dieses Jahrhunderts begann Reimer als Buchhändler in Berlin sein bürgerliches Geschäft. Mit geringen Mitteln, aber mit voller Zuversicht aus Gott und auf Redlichkeit und Arbeitseligkeit begann er, und ward getragen und gesegnet eben durch den Verstand und Muth, welchen Gott ihm als Erbtheil mit gegeben hatte, und indem Vertrauen Vertrauen schuf, und Freundlich keit und Herzigkeit Freunde und Herzen gewannen, gelang es ihm, «) E. M. Arndt'S Schriften Bd. S. S. 3S4 u. ff. die engen und kleinen Anfänge seiner Wirksamkeit zu immer größe ren Ausläufen und Umläufen zu erweitern. „So bestand er auch die böseund böseste Zeit von 1805—1813, wo jeglicher Besitz und alles Glück wankte und schwankte, aber kein treues Herz in der Hoffnung der Rettung des Vaterlandes wanken durste; und als alles Letzte auf das höchste Letzte gesetzt werden mußte, zog der muthige Mann mit den Hunderttausenden, die ge gen die Schande aufstandcn, für sein Vaterland und seinen König den Degen, Familie und Geschäft daheim lassend, und kehrte nach dem durchfochtenen Kampf mit den Siegern fröhlich zurück „Aufs neue griff nun Reimer mit Muth und Thätigkeit in die RäderdesGlücksein, und cs gelang dem tüchtigenManne,sich unversehrt mit ihnen fortzuschwingen. Wie er durch die Eigenschaften des Geistes und Herzens, welche ihn auszeichneten, vorzüglich durch seinen geschwinden Entschluß, Hellen Blick und seinen Geschmack in den letzten 28 Jahren, welche seit jenem großen deutschen Durch bruch verflossen, den Umfang seines Geschäftes aus eine rasche und großartige Weise erweitert und dadurch unter seinen Standes genossen Ehre und Ansehen gewonnen, das soll hier nur angedeutet werden." An Arndt's schöne Worte anknüpsend, soll nun hier versucht werden, theils aus Mittheilungen, theils aus eigner Erinnerung Einiges über Reimcr's Persönlichkeit, Charakter und buchhändle rische Wirksamkeit aufzuzeichnen. Wenn das Wort: Des Körpers Form ist seines Wesens Spiegel, Durchdringst du sie, löst sich des RSthsels Siegel — bei einem Menschen zutrifft, so war dies bei Reimer der Fall. Aber nicht deshalb allein, sondern und hauptsächlich, weil vielen der jetzt lebenden Genossen, wenn nicht schon der Mehrzahl, Reimcr's äußere Erscheinung unbekannt ist, möge hier eine kurze Schilderung derselben Platz finden. Reimer muß ein schöner Mann gewesen sein. Noch in seinem 57. Lebensjahre, als ich (um Ostern 1833 als noch nicht Ikjähriger Lehrling) sein Haus betrat, war er von stattlicher Gestalt und be wahrte das Gepräge voller Manneskraft bis zum Herbst 1841, wo ich ihn (ein halbes Jahr vor seinem unerwarteten Tode) zuletzt sah. Er war von etwas mehr als Mittelgröße und wenn gleich in den späteren Lebensjahren beleibt, blieben Gang, Haltung und Be wegungen doch lebhaft und leicht, man möchte sagen, fast jugendlich. Aus dem edlen Kops schauten milde, blaue Augen ungemein freund lich, konnten aber freilich auch gar zornig funkeln. Das lange, in der Mitte gescheitelte, in früherer Zeit wohl hellbraune fast blonde Haupthaar, in den letzten Jahren stark mit grau gemischt, wallte bis über den Nacken hinab. Die Tracht erinnerte ans Altdeutsche. Einfacher Oberrock, leichte Schnallenschuhe, das Hemd vorn am bloßen Hals mit einem Knopf zusammengehalten, den charakteristi schen hohen Filzhut, den fast nie eine Bürste berührte, aus dem Kops, so steht er noch jetzt lebhaft vor meiner Seele, so kannten ihn im großen Berlin Viele aus dem Volk als den „alten Reimer" und
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