^!eu! err^iien: §oet>en erschien: vie Qrunctttogmen cie5 Lkriztentumr Oie Verrölinung uncs c!er Versöhner D. Oc. lodert IsIIre 1 t> Logen (Imlsng, broschiert 7.-, gebuncken ö.bl) Kspitelübersclirikteri: Oie Ouelle cier christlichen V/aiicheitserI<enntnis/ Dos V^erlc cier göttlichen Verröiinung/ Oie Per ron cier Versöhners/ 6ott Vater, Lohn uncl (Leist. Interersenten: V/ir liefern sucii rur^nriclitl vörkkling L kranke I-eipLig Okkl KKVOl.kH(M8kM^N ist derselbe Abend, an dem PLris mit seiner letzten War« nung in Dantons Zimmer stürzte, der Abend des 30. März 1794. Die Zeigerder schwarzen Marmoruhr aus dem Kamin des Salons im dritten Stock des Hauses Nr. 1 an der kue cku llböätrs Draneais nähern sich der goldnen Zwölf. Am runden Tisch sitzt Camille Desmoulins, in Gedanken und Erinnerungen verloren. Er hat geweint. Vor ihm liegt ein Brief aus Guise, den der Post bote nachmittags gebracht hat: „Deine Mutter ist nicht mehr. Sie hat Dich sehr lieb gehabt. Ich umarme herzlich und in tiefer Trauer Dich, Camille, meine liebe Schwiegertochter und den kleinen Horace." Wie schwül es ist! Es dürfte wohltun, ein wenig frische Lust her einzulassen. Camille öffnet ein Fenster. Kein Mensch ist unten aus der Straße, kein Wagen. Camille tritt ins Zimmer zurück. Mechanisch nimmt er den Brief in die Hand ... Plötzlich unterbricht der taktfeste Schritt einer Patrouille die tiefe Stille. Camille besällt ein Zittern: Kommen sie schon? — Die Götter haben Durst... Die Patrouille marschiert heran. Sie macht halt. Einer der Soldaten sagt: „Kuo cku NböLtre ikiau?s.is Nr. 1. Ohne Zweisel, das ist hier!" Und schon fallen die Schläge gegen die Haustür: „Offnet! Im Namen der Nation!" Es ist der vorgeschriebene Ruf, es ist der in jedem Hause gefürchtete Ruf des Schreckens... Camille eilt zu seiner Frau: „Man kommt, mich gefangenzu nehmen!" Lucile, so plötzlich geweckt, noch ganz schlaftrunken, be greift es nicht völlig, aber sie nimmt ihn in ihre Arme und preßt ihn an sich, wie wenn sie ihn nie wieder loslassen wollte. Er fühlt, er atmet ihr liebes, warmes Leben und weiß, daß es das letztem»! ist. O, Lucile, du in der Nacht Leuchtende ... Er macht sich los mit einem letzten Kuß, er beugt sich über die Wiege und küßt seinen Sohn. Dann steigt er die Treppen hinab,' um sich den Häschern des Sicherheitsausschusses zu überantwor ten. Die Götter haben Durst... Im Augenblick ist er umringt und gefesselt: „Zum Luxem bourg!" „Adieu, Camille! Adieu, Camille!" Er wendet sich um. Am offnen Fenster vor dem erleuchteten Hintergrund des Zimmers steht Lucile, von Schluchzen geschüttelt, die Arme nach ihm aus streckend: „Adieu, Camille!" Noch an der Ecke der Rue de Bau- girard hört er sie rusen. Dann verklingt die geliebte Stimme in der Ferne, und das Luxembourg nimmt ihn auf, wenige Stun den vor Danton. „Adieu, Camille!" — Olk 0K088K 8H-MOK OL8 eEIHL OL8IV4MI.IN8 WII.HLI.iVl I.tVN6LWIL8LkIL-Ll^I§I)'I' Börsenblatt f. ö. Deutschen Buchhandel. SS. Jahrgang 1421