.<b?- <Wrr.-<W^- Loeberi erscliien Meine Reisen in Wen Leinen RM 4.80 1 Vor dem Weltkriege kam es in Mode, daß Dichter auf Reisen in fremde Welten geschickt wurden, damit sie sie beschrieben. Die merkwürdigsten, auf diese Weise ent standenen Reisebücher stammen von Knut Hamsun. Damals wurde auch Bern hard Kellermanns „Spaziergänge in Japan" berühmt. Kellermanns Kunst, fremde Bilder und exotische Stimmungen in der Beschreibung mit einem dichterischen Wort zu vergegenwärtigen, so daß der Lesende daheim die nie gesehenen Landschaften sah und fühlte, erlangte einen hohen Grad der Vollkommenheit. Kellermann war dann im Weltkriege einer der ersten und anschaulichsten Schildcrer der Schlachtfelder. Seine Bilder im Wort geben mehr Anschauung als die Photographie. Nach dem Kriege hat er den Iran, Klein-Tibet, Indien, Siam und die Kambodscha bereist, überall mit offenen und empfindlichen Sinnen für die Eindrücke, und an jedem Ort das Erlebte und Empfundene sofort in einer spontanen, bildkräftigen Sprache nieder schreibend. Die Länder, die Kellermann bereifte, haben seitdem zum Teil entscheidende Veränderungen durchgemacht, besonders in ihren Städten, aber Erde und Himmel, Landschaft und Mensch, Sprachen und Traditionen sind dieselben geblieben; und im Wesentlichen haben Kellermanns Bilder ihre Gültigkeit behalten. Weil sie mit dem spontan sich einstellenden dichterischen Wort feftgehalten sind, bewahrten sie vor allem ihre ursprüngliche unmittelbare Lebendigkeit. Während man die Aufzeichnungen liest, ist man auf Reisen; man spürt mit den Sinnen Wirklichkeit ganz nah. Wir haben deshalb aus seinen vergriffenen Reisebüchern einen. Sammclband zusammengestcllt. In ihm sind „Auf Persiens Karawanenftraßen", „Der Weg der Götter", Ein Spaziergang in Japan" und „Japanische Tänze" unter Weglassung des Über holten und Unwesentlichen, in geftraffterer Form vereinigt. T 8. kI8cit2KVLS,I.^6-8LItI.II8I -HcM> -LED < 410 Börsenblatt f. d. Deutschen Buchhandel. 107. Jahrgang. Nr. 144 Montag, den 24. Juni 1940 LS51