Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.07.1940
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1940-07-06
- Erscheinungsdatum
- 06.07.1940
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19400706
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-194007069
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19400706
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1940
- Monat1940-07
- Tag1940-07-06
- Monat1940-07
- Jahr1940
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Leipziger Druckkunst darzustellen. Sie reicht vom ersten da tierten Druck aus dem Jahre 1481 Uber Breitkopf und Gdschen bis zu W, Drngulin und Carl Ernst Poeschel. Wir lernen viele Namen hervorragender Leipziger Buchdrucker und Verleger kennen, gleich zeitig gibt die Ausstellung aber auch ein anschauliches Bild von der Entwicklung, die die Ausstattung des Buches von der Krühzeit bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts genommen hat, Zeiten mit aus das Typographische beschränkter Aussührung haben mit Zeiten der Schmucksreudigkeit gewechselt. Wir bemerken das zeitweilige Vor herrschen der sich einander ablösenben Jllustrationsversahren, wir stellen aber auch Lücken in der zeitlichen Aufeinandersolge der ausgestellten Bücher fest, die den Perioden des Nachlassens in der Druckkunst entsprechen. Besonderem Interesse werden die Verössent- lichungen begegnen, die das Gutenberg-Jubiläumsjahr 1840 in Leipzig hervorgebracht hat. Auch die -Geschichte Friedrichs des Großen« von Kugler mit Bildern von Menzel wurde vor hundert Jahren zum ersten Male svon K. A. Brockhaus für I. I. Webers gedruckt. Zeitlich schließt sich dieser Ausstellung eine andere, im Neuen Rathaus gezeigte an, die sich Vorbildliches Buchschassen nennt. Die Zusammenstellung und Auswahl erfolgte im Austrage des Oberbürgermeisters von der Staatlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe. Sie stellt eine Oualitätsauslese nach künst lerischen Gesichtspunkten dar und gibt einen Überblick über das gegenwärtige buchkünstlerische und buchgewerbltche Schaffen in Leip zig. Da sie die Gemeinschaftsletstung der Verleger, Auchkünstler, Drucker und Binder zum Ausdruck bringen will, ist aus jeglichen Namenshinweis verzichtet. Lediglich die Art der ausgestellten Bücher: Rechenbücher, Illustrierte Bücher, Kinderbücher, Pieffendruckc, wissen schaftliche Bücher, Almanache usw. ist gekennzeichnet, oder es sindcn sich Angaben wie Schutzumschläge, Merksatz, Titelsatz, Handeinbände, Verlagseinbänbe usw. Dem Fachmann wird diese Art der Ausstel lung manche wertvolle Vergieichsmöglichkeit bieten, ob sie aber einem größeren Publikum genügt, wird wohl erst die Erfahrung zeigen. Auf den Einband, das schöne Kleid des Buches, be schränkt sich die Ausstellung der S t a d t b i b l i o t h e k. Ihre kost baren Bestände gestatten es ihr, die Geschichte des Bucheinbandes an schönen Beispielen darzustellen. Den Beginn macht ein Einbandbruch stück aus dem 5. Jahrhundert n. Ehr. Ihm schließt sich ein Holzdeckel band mit Elfenbeinschnitzerei für eine Handschrift aus dem Ende des 10. Jahrhunderts an. Ebensalls aus der Zeit vor Erfindung des Buchdrucks stammt ein Kalenbcrbändchcn aus dem Jahre 1298, das, wie die Buchbeutel, von denen ein recht gut erhaltener aus Wildleder zu sehen ist, am Gürtel getragen wurde. Es würde hier zu weit führen, Beispiele für die weitere Entwicklung des künstlerischen Einbandes vom mittelalterlichen Prachtbanb bis zum modernen Kiinstlereinband anzufllhren. — Die Ausstellung ist für die Einbandforschung insofern von besonderer Bedeutung, als die Fllnfhundcrt-Jahrfeier der Er- stndung der Buchdruckerkunst Anlaß zum Erscheinen eines im Auf träge des Oberbürgermeisters der Stadt Leipzig von Bibliotheks- birektor vr. Johannes Hosmann herausgegebencn Buches: »Kostbare Bucheinbände der Leipziger Stabtbibliothek und ihre Kata logisierung« jLeipzig: Otto Harrassowitz. 48 S. mit 18 Tafeln. Gr.-8" NM S.—> gab. Bekanntlich ist die Leipziger Stadtbibliothek Zentralstelle für die Katalogisierung der bemerkenswertesten Buch einbände in den wissenschaftlichen Bibliotheken Deutschlands. In dem genannten Buch gibt nun Bibliothcksdirektor vr. Johannes Hof mann, aus dessen Anregung dieses bibliothekarische Gemeinschafts unternehmen entstanden ist, einige Beispiele der in der Leipziger Stadtbibliothek bereits burchgefllhrten Katalogisierung. Sie zeigen deutlich, wie wertvoll und wichtig diese Arbeit für die Geschichte der Einbandkunst und für die Inventarisierung der in deutschen Biblio theken vorhandenen künstlerischen Bucheinbände ist. Dem Antiquar, der nur seltener mit wertvollen Einbänden zu tun hat, werden die Beispiele Anregung und Anleitung zu einer genauen und vollständi gen Etnbandbcschrcibung geben. Da Einbände der verschiedenen Zeit- epochcn und Stile beschrieben und abgebildet sind, ist in dem schön ausgestatteten Buche die Wandlung, die der vornehmlich deutsche Einband bis zum Beginn des vorigen Jahrhunderts durch gemacht hat, gut zu vcrsolgen. — Zu der Ausstellung ist noch zu er wähnen, daß in einer dem Handwerklichen gewidmeten Abteilung verschiedene Buchbinderwerkzeuge wie Stempel, Rollen, Kilete, Metallstempel, Streicheisen usw. zu sehen sind, außerdem Buchblöcke in den verschiedenen Stufen der Fertigstellung den Arbeitsgang ver deutlichen. Letzter Ossnungstag Sonntag, 7. Juli, von 10—18 Uhr. An diesem Tage findet um 12 Uhr eine Führung statt. Die Teilnahme ist wie der Besuch der Ausstellung jStadtbibliothek, Universitäts- straße 18) kostenlos. Eine vom Leipziger Mnsikalien-Druckgewerbe veran staltete Ausstellung im Gohliser Schlößchen »Haus der Kultur« be titelt sich »GutenbergundderNotendruck«. Die Schasfung der beweglichen Typen brachte der Musik durch die damit mögliche weite Verbreitung von Liedertexten reichen Segen und wirkte sich später auch handwerklich im Notensatz in ungeahnter Weise aus. Mit vollem Recht stellt sich daher, wie es in einer Ankündigung hieß, bas Notendruckgewerbe in die Reihe derer, die Gutenberg im Jubiläums- jahr ihre Huldigung darbringen. In der Ausstellung wird die Ent wicklung der Vervielfältigungs-Technik für Noten sHanbgeschrie- bene Noten — Typendruck — Notenstich — Notendruck) gezeigt. Keine andere Stadt als Leipzig, die Weltzentrale des Notenbruck- gewerbcs, mit ihren in Bibliotheken und Firmen-Archiven vorhan denen Schätzen wäre wohl besser dazu in der Lage gewesen. Einzelne Namen auszusllhren muß auch hier unterbleiben. Es muß aber noch erwähnt werden, baß der Notendruck nicht das einzige Thema der Ausstellung ist. Man kann in ihr noch die Entwicklung der Noten schrift und die Entwicklung des Musiktitels in Musterbeispielen ver folgen. Sonderschauen von Erstdrucken berühmter Werke der Ton kunst, neuerer bibliophiler Ausgaben und neuzeitlicher Erzeugnisse des Leipziger Notendruckgcwerbes ergänzen die sehenswerte und in ihrer äußeren Gestaltung sehr ersrcultche Ausstellung. Außer den schon erwähnten Ausstellungen »Höhepunkte der Leip ziger Druckkunst- und »Anfänge des Leipziger Buchhandels« <s. Nr. 145) birgt das Stadtgeschichtliche Museum sAltes Rathaus) noch eine dritte: »Zeitung und Zeitschrift im ersten Jahrhundert ihres Bestehens». Sie wird in der Haupt sache von Faksimile-Wiedergaben von Titelblättern der ältesten deut schen Zeitungen saus der Schriftenreihe »Die deutsche Zeitung im ersten Jahrhundert ihres Bestehens») bestritten. Auch einige Originale früher Leipziger Zeitungen und Zeitschriften liegen aus. Mit dem Schaffen Leipziger Buchkllnstler und Gcbrauchsgraphikcr macht die Ausstellung »Leipziger Gebrauchsgraphiker im Dienste Gutenbergs« im Lichthosc des Buchgewerbe hauses bekannt. Auch hier handelt es sich um eine Ausstellung, die ohne Nennung von Namen (mit Ausnahme einiger Arbeiten von Großbuchbinbereien) auftritt, die vielmehr in ihrer Gesamtheit wirken will. In Beispielen geschriebener Schrift, in Satzarbeiten, in Titel blättern, Umschlägen und Einbänden, Buchschmuck und Buchillustra tion und schließlich in Beispielen verschiedenster Werbegraphik lernen wir die Leistungen der Leipziger Künstler, die nirgendwo anders so eng mit dem Buchgewerbe verbunden sind wie in der Buch- und Druckstadt Leipzig, im Dienste der Buchherstellung kennen. Die Aus stellung wird daher jedem an der Herstellung des Buches Beteiligten Anregungen geben können. Wa. Die Mainzer Gutenberg-Festwoche 1940 Der sehnlichste Wunsch sowohl der Mainzer Stadtverwaltung wie auch der Mainzer Bevölkerung, die zum fünfhundertsten Geburts tage Gutenbergs um die Jahrhundertwende veranstaltete Huldi- gungSseier in einer noch schöneren Weise 1040 zur K ü n f h u n d e r t- Jahrseter der Erfindung der Buchdruckkunst neu erstehen zu lassen, wurde leider durch den Krieg zunichte gemacht. Trotzdem hat die Mainzer Bevölkerung wie auch die Stadtverwal tung Mainz ihr Bestes getan, um der Gutenberg-Festwoche 1940 ein würdiges Gepräge zu geben. Im Mainzer Stadttheater sand bet Anwesenheit des Gauleiters und Neichsstatthalters Sprenger und vieler Vertreter von Staat, Partei und Wehrmacht am Sonntag, dem 2S. Juni als Gauveran staltung der NSDAP, die Erössnungsseicr der Festwoche statt. Umrahmt von künstlerischen Darbietungen des Mainzer Städti schen Orchesters wurde der Kcstvortrag Wilhelm Schäfers über Gutcnbergs Leben, Wese» und Werk in ihrem Bezug zur deutschen Dichtung eines der größten Erlebnisse der Festwoche, das die an dächtig lauschenden Zuhörer kraft der Macht des Wortes in seinem Banne hielt. Nach dem Vortrage des Dichters wurde ein dem Buch gewerbe durch sein rastloses künstlerisches Schaffen am schönen inneren und äußeren Gewände des Buches innigst verbundener Meister der schwarzen Kunst, Professor Ehr. H. Kleukens, durch den stellvertretenden Oberbürgermeister Provinztalbtrektor vr. Meh ner namens der Stabt Mainz mit dem Kulturpreis der Stadt Mainz ausgezeichnet. Am Abend ging unter Mitwirkung bedeu tender deutscher Künstler im Mainzer Stadttheater eine festliche Auf- Nr. 15b Sonnabend, den 6. Juli I81Y »S1
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder