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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.08.1940
- Strukturtyp
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- 1940-08-06
- Erscheinungsdatum
- 06.08.1940
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- Deutsch
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ten zu organisieren, blieb Episode. Jetzt hat die Havanna-Kon ferenz zwar gewisse vorsorgliche Beschlüsse für den Fall des eng lischen Konkurses erbracht, aber dem Plan eines Kampfkartells der amerikanischen Rohstoffe gegen das neue Europa doch ein stillschweigendes Begräbnis veranstaltet. Es bleibt abzuwarten, was man in Washington nunmehr aushecken wird, um die völlige Entmachtung des Gold-Fetischs zu umgehen. Daß es sehr schwer fallen mag, sich geschlagen zu geben, wird verständlich fein. Aber die einzig mögliche Lösung, die das Platzen der Sei fenblase zu verhüten im Stande wäre, ist von Rcichswirt- schaftsminister Funk schon klar dargelegt worden. Jeder Ver such, das Gold noch als Machtmittel einsetzen zu wollen, wird nur dazu führen, die Waffe als völlig stumpf zu zeigen und ihre Wertlosigkeu zu dokumentieren. In vernünftiger Weise, im Sinne rein gemeinnützigen Dienstes, als Behelfsmittel zur Er leichterung des internationalen Zahlungs- und Kreditverkehrs ohne egoistische Vorbehalte zur Verfügung gestellt, kann das Gold in beschränktem Umfang nützlich sein und seinen Wert be halten. Das; sich für die wirtschaftliche Neuordnung der Welt nach Einstellung der Feindseligkeiten die Frage darauf zuspitzt, zeigt in fast tragischer Deutlichkeit, zu welcher Bedeutungslosig keit im Grunde England jetzt schon herabgesunken ist. Seine Stellungnahme ist daher schon völlig unmaßgeblich, seist Schicksal ebenfalls. Die Forschungsstclle für den Handel beim Reichskuratorium für Wirtschaftlichkeit und das Institut für Konjunkturforschung legen einen gemeinsamen Bericht über die Entwicklung der Einzelhandels umsätze bis Dezember 1939 vor, dem wir folgende Einzelheiten ent nehmen: Die Entwicklung des Verbrauchs und damit auch die Ent wicklung der Umsätze des Einzelhandels als wichtigsten Versorgers der Verbraucherschaft ist in der ersten Hälfte des Jahres 1939 vor wiegend durch die weitere Zunahme des Volkseinkommens bestimmt worden, in der zweiten Hälfte in erster Linie von den Auswirkun gen des Krieges aus das Warenangebot und auf die Nachfrage der Verbraucher. In den Monaten bis Juli 1939 sind die Umsätze des Aacheinzelhandels im Aitreich ziemlich gleichmäßig und sehr kräftig angestiegen. Seit dem Jahre 1934 hatten die Einzelhandelsumsätze durchschnittlich in jedem Jahr um etwa ein Zehntel höher gelegen als im jeweils vorangegangenen Jahr. In den ersten sieben Monaten 1839 dagegen betrug die Umsatzerhöhung etwa 15 Prozent, und zwar übertraf sie in fast allen Einzelhandelszweigen das Anstiegstempo der vorangcgangenen Jahre. Der August und der September des Jahres 1989 zeichneten sich durch eine besonders starke Zunahme der Einzelhandelsumsätze aus. Der Wert der vom Einzelhandel getätig ten Verkäufe lag im August 1989 um 21°/» und im September um 32»/° höher als die Verkäufe des Aacheinzeihandels im Aüreich in den gleichen Monaten des Jahres 1988. Kür August ist zweifelohne damit zu rechnen, daß in nennenswertem Umfange Voreinbeckungs- käusc stattgesunden haben. Ab September waren entscheidend für diese Entwicklung die dem Einzelhandel belassenen Möglichkeiten zum Verlaus unbcivirtschastcter Waren. Die Monate Oktober und Novem ber 1939 brachten dem Einzelhandel nur noch verhältnismäßig wenig höhere Umsätze als die gleichen Monate des Jahres 1988. Sie lagen im Oktober um 8»/» und im November um 9»/« über dem Vorjahrs stand, wobei es dem November zugute kam, daß zum Teil bereits in diesem Monat Einkäufe für das Weihnachtssest getätigt wurden. Im Dezember wurde das Umsaycrgebnis des Weihnachtsmonats von 1988 nicht wieder erreicht. Die Einzelhandelsumsätze lagen in diesem Monat um 8°/° unter Vorjahrshöhe; allerdings überstiegen sie — der üblichen Saisonbewcgung folgend — ihrem absoluten Betrag nach doch noch deutlich die Umsätze der übrigen Monate des Jahres, so daß von einem Ausfall des Weihnachtsgeschäfts keine Rede sein kann. Im ganzen Jahr 1939 erzielte der Facheinzelhandel nach vor läufigen Ergebnissen um 11»/° höhere Umsätze als im Jahre 1938. Damit stiegen die Einzelhandelsumsätze des Alireichs von 34 Mrd. RM. ln 1938 aus 37 bis 88 Mrd. RM. im vergangenen Jahre an. Seit dem Jahre 1983 — damals war der tiefste Stand zu verzeich nen — nahmen die Umsätze des Einzelhandels im Allreich um rund 16 Mrd. RM., d. h. um vier Fünftel ihres Tiefstandes zu. An dieser Entwicklung ist in erster Linie der Umsatz größerer Warenmengen und besserer Qualitäten beteiligt. Im Lebensniitlelhandel stiegen die Umsätze 1939 um säst 19»/« an. Damit wurde der Umsatzstand von 1983 um mehr als die Hälste übertrosfen. Noch etwas stärker haben lm vergangenen Jahr die Umsätze in Fachgeschäften für Schokolade und Süßwaren zugenommen j-j-14»/°), womit der Stand von 1988 aus mehr als das Doppelte stteg. Die Umsätze der Tabakwarenfach- geschäjte lagen 1939 um 15°/° johne Kriegszuschlagj über Vorjahrs höhe. Im Tertilwarensachhandel lagen die Umsätze 1939 um 11,2°/» über 1988 und um neun Zehntel über dem Tiefstand von 1933. In Bettwarcnfachgeschästen lagen die Umsätze des Jahres 1989 um 21 °/°, in Fachgeschäften für Teppiche, Möbelstoffe und Gardinen um 18°/» über 1938. Die Möbelsachgcschäste erhöhten ihre Umsätze 1939 gegen über 1988 um 28,7°/» und erreichten damit säst bas Dreifache der Umsätze von 1933. Im Fachhandel für Keramik und Glaswaren be trug die Umsatzzunahme 83°/» und in den Hausratgeschäften des Eisenwarenhandels 21,5°/«. Der Umsatzaufstieg der Kriegsmonate brachte den Drogerien und den Fachgeschäften für Seifen und Bür stenwaren auch im Gesamtjahr ein recht hohes Umsatzergebnis. Die Umsätze der Drogerien lagen 1989 um 29°/°, die der Seisengeschäste um 25,8°/° höher als 1938. Im Papierwarenhandel betrug die Um satzzunahme in der gleichen Zeit 28,4°/», im Handel mit Photobebarf 29°/°. Die Garagen und Tankstellen hatten durch den Umsatzaussall der letzten vier Monate im Gcsamtjahr um 11 °/° weniger Umsätze zu verzeichnen als 1938. Vorschläge für einen Buchbeilagezettel Schon mehrfach ist der Vorschlag aufgetaucht, daß jeder Verleger seinen Büchern einen Zettel beilegen möge, aus dem alle biblio graphischen Einzelheiten des Werkes ersichtlich sind und der bei Ver kauf des Buches in der Hand des Sortimenters zurllckbleibt. Er hat für den Buchhändler größten Wert für Nachbestellungen, da es beim besten Willen oft nicht möglich ist, die Titel, Verlage usw. verkaufter Bücher sofort ins Lager-Bestellbuch zu schreiben. Ob man dem Buche eine besondere — zweckmäßigerweise ge normte — Karte beilegt, oder ob man auf dem Jnneutcil des rück wärtigen Ümschlagteils ein perforiertes Geviert Vorsicht, wo diese Angaben stehen, bleibe näheren Überlegungen überlassen. Jedenfalls müßte doch auch der Verlag größtes Interesse daran haben, daß dem Buchhändler die Möglichkeit, verkaufte Werke nachzubestellen, erleichtert wird. Im einzelnen könnte die Einlagekarte (vielleicht im Format 1/2 Din A 8) oder der perforierte Abschnitt auf dem Umschlag Platz für folgende Angaben enthalten: Verfasser, Titel, Preis, Bezugs datum, Verlag, Nachbczugsnotizen. Es gibt viele Möglichkeiten für die Gestaltung, Verwendung und Auswertung einer solchen Beilagekarte des Verlages für den Buch händler. Gegebenenfalls könnte ein solcher Zettel auch im rückwärtigen Jnnendeckel oben leicht angeklebt sein, wobei eine künstlerische Ge staltung des im Buche zurückbleibcnden Teiles durch Einzeichnung des Verlagssignets oder eines auss Buch bezogenen Spruches zu erwägen wäre. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Aus diesem vom Verlag mitzuliesernden Begleitzettel mit etwai gen weiteren bibliographischen Angaben könnte außerdem die Preis auszeichnung vorgcnommen werden, sodah die Preisauszeichnung im Buche selbst wegfällt. Verkauft der Sortimenter ein solches Buch, bann wirb der Verlagsbeilagezettel herausgenommen, sodaß sich auch das lästige Ausradieren der Preise erübrigt. Der beim Buchhändler verbleibende Teil kann Nun als Unterlage sllr Nachbestellungen be nutzt werben. Manche Firmen werden ihn auch zu einer Markt beobachtung und Verkaussstatistik verwenden können. Seiner Ver wendbarkeit sind in Verbindung mit dem etwa daraus notierten Namen des Käufers keine Grenzen gesetzt. Man wird ihn in der nach Sachgebieten geordneten Kunöenkartei wicdersinden und ihn nicht zuletzt bei der Inventur zur Lagerbewertung sehr begrüßen, wenn das Eingangsdatum eines Buches mit darauf vermerkt wird. Eine andere Frage wäre, ob der Verlag gleich einen Bestell zettel mit aus diesem Bucheinlagezettel abdruckt. Da der Kunde die Bücher mit dem Zettel in die Hand bekommt, wäre wohl davon ab zuraten, denn der Abdruck der buchhändlerlschen Liesercinzelhelten gehört nicht vor die Augen des Kunden. Etwas anderes ist es aber, wenn man die Verfasser- und Titelangabe nebst weiteren biblio graphischen Einzelheiten so wählt, baß der Buchhändler diesen Teil des Zettels dann gleich aus seine Bestellkarten kleben kann, sich so Schreibarbeit spart und damit außerdem Fehlerquellen vermeidet. So würde ein solcher, allgemein einzusührender Buchbeilage zettel (Karte) für Verlag und Sortiment Vorteile bringen, die sich ideell und wirtschaftlich zu beider Gunsten auswirken würden. Ta auch in allerletzter Zeit vereinzelte Versuche mit einem solchen Zettel gemacht worben sind, ist anzunehmen, daß der Gedanke im ge eigneten Augenblick noch mehr Freunde findet. Weitere Vorschläge zu einer endgültigen Gestaltung sollten schon jetzt gemacht werden. Darum Verleger an die Front. —lb. Nr. lkl Dienstag, den 8. August 1440 »83
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