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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.07.1940
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- 1940-07-30
- Erscheinungsdatum
- 30.07.1940
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Führt diese Regelung zu einer unbilligen Härte für den Gläu biger, so kann der Richter diese Stundungen abkürzen, aber nur soweit, als dem Schuldner die frühere Zahlung zugemutet werden kann. Die Zinsen für eine Hypothek oder Grundschuld auf einem Grundstück im Freimachungsgebiet, die vom 1. September 1939 bis 28. Februar 1941 fällig werde»;, sind kraft Gesetzes bis zuin 1. März 1941 gestundet. Das Gleiche gilt für die Zinsen von nicht durch Grundpfandrecht gesicherten Darlehen, die für Berufszwecke aus genommen wurden, wenn deren Laufzeit mehr als ein Jahr beträgt. Bereits gezahlte Zinsen können nicht zurückgefordert werden. Erhält der Schuldner vor dem 1. März 1941 Entschädigungen aus Neichsmitteln mit der Auflage, sic zur Bezahlung der gestunde ten Zinsen zu verwenden, so endigt die Stundung früher. Verwal tungskostenbeiträge und Uberziehungsprovisionen stehen den Zin sen gleich. Von Schuldnern, auf die die oben genannten Voraussetzungen zutresfen, können für die Zeit vom 1. September 1939 bis zum 31. August 1940 keine Verzugszinsen oder Verzugszuschläge gefordert werden. Die nach der Wechsel- oder Scheckordnung geschuldeten Zinsen gelten aber nicht als Verzugszinsen. Als Freimachungsgebiet im Sinne dieser Anordnung gilt der auf behördliche Anordnung freigemachte Teil des Regierungsbezirkes Trier, des Saarlands, der Pfalz und der Stadt Kehl. Urlaub Rückgeführter im neuen Betrieb Uber die Berechnung der Urlaubsdauer von Rückgeführten im neuen Betrieb hat der Neichsarbeitsminister am 26. Juni 1940 eine Anordnung erlassen (Neichsanzeiger Nr. 156 vom 6. Juli 1940). Demnach ist für die Feststellung des Urlaubsanspruchs im neuen Be trieb die Zugehörigkeitsdauer zum bisherigen Betrieb mit einzurech nen. Diese Anordnung gilt rückwirkend ab 1. September 1939, und zwar für die Gefolgschaftsmitglieder, deren Rechte und Pflichten aus einem Arbeitsverhältnis in einem Näumungsbetrieb laut Anordnung vom 9. April 1940 ruhen und die binnen drei Monaten nach der Räumung in ein neues Beschäftigungsverhältnis eingetreten sind. Einführung des Familienunterhaltsrcchts Nach den Verordnungen vom 4. Juli 1940 (RGBl. I, S. 943, bzw. S. 944) wird ab 1. Juli 1940 das Familienunterhaltsgesetz von 1936, das Einsatz-Familienunterhaltsgesetz vom 26. Juni 1910 sowie die Verordnung zur Durchführung und Ergänzung dieses Gesetzes und die Näumungs-Familienunterhaltsverordnung in den einge - gliederten Ostgebieten und in den Gebieten von Eupen, Malmedy und Moresnet cingeführt. Soweit die genannten Vorschriften nicht umnittelbar angewendet werden können, sind sie sinngemäß anzuwcnden. Recht der eingegliederten Ostgebiete Die Verordnung vom 11. Juli 1940 (RGBl. I, S. 979) führt mit Wirkung vom 1. Juni 1940 ab das L u f t s ch u tz g e s e tz mit den zehn Durchführungsverordnungen dazu und noch einige andere luftschutzrcchtliche Bestimmung-»; ein. Soweit die Vorschriften nicht unmittelbar angewandt werden können, sind sie sinngemäß anzu wenden. — Die Vorschriften über die Gemeinnützigkeit iin Wohnungswesen gelten vom 1. Januar 1940 ab (Verordnung vom 28. Juni 1940, RGBl. I, S. 985). Sozialrechtliche Vorschriften in Eupen, Malmedy und Moresnet Nach der Verordnung vom 17. Juli 1940 (RGBl. I, S. 1003) können die zuständigen Neichstreuhänder voin 20. Juli 1940 ab in diesen Gebieten Tarifordnungen erlassen und alle erforderlichen Maßnahmen zur Gestaltung der Arbeitsbedingungen treffen. Dabei können sie von dem Recht, das bis zum 18. Mai erlassen worden ist, abweichen. Jubiläen Die Firma Carl Glaeser's Buchhandlung ln Gotha kann ihren Ursprung ans das Jahr 1898 zurückfllhrcn, sie ist somit eine der ältesten Deutschlands. Damals, vo- zweihundcrtsünfzig Kah ren, erhielt der Buchsührer August Boetius die landesherrliche Er laubnis, in Gotha eine periodische Zeitung, die »Wdaicntlichc Gazetic» hcrauszugcben. Spätere Inhaber der daraus hcrvorgegangcnen Buch handels- und Verlagssirma waren Johann Christian Dieterich, der Verleger und Freund der Dichter des Hainbundes, Karl Wilhelm Cttingcr, der Gründer des Almanach de Gotha, und Johann Georg Justus Perthes vor der Gründung seines eigenen Verlages. In haber des Sortiments wurde um 181g Carl Glacser, bis dahin Ge schäftsführer der Reinschen Buchhandlung in Leipzig, der bis Ende 1M1 bas Geschäft innchatte. Nach dreimaligem Besihcrwechsel über nahm am 1. Juli ISIS Herr Walter Schüler die Buchhandlung, die er seitdem mit wachsendem Erfolge sührt. Am 1. August kann die Schrobsdorfs'sche Hosbuch- handlung — Schmitz L Olbertz (Inh. Walther Peters) in Düsseldorf auf ein Jahrhundert ihres Bestehens zurückblicken. Ihre Geschichte geht zurück aus August Bötticher aus Zevenaar (Holland), der am 1. August 1848 in Düsseldorf eine Verlags- und Sortimentsbuchhandlung gründete. Nach ihm waren Carl Ehr. Kr. Zintgrafs und Adolf Gestewitz Inhaber. Von letzterem erwarb am 1. Oktober 1871 Paul Schrobsöorff das Sortiment, dem er 1874 seinen Namen gab. Sein Nachsolgcr war seit 1888 Hans Kufittig. Er gliederte der Buchhandlung einen Verlag militärischer Literatur an, den er, nachdem das Sortiment am 1. Inn! 18W an Christoph Be- ringer übergegangcn war, noch eine Zeitlang unter der Firma Schrobsdorff's Militär-Verlag in Mainz weitersllhrte. Beringer war zehn Jahre Inhaber und hat gleich seinem Vorgänger eine erfolg reiche Tätigkeit entsaltet. Von ihm erwarb die Firma am 1. Januar 1883 Herr Walther Peters aus Hilde», der bereits acht Jahre in ihr als Gehilfe tätig war. Mit Kleist und wcitschaucnbcm Blick hat Herr Peters die angesehene Buchhandlung wcitergcfiihrt und ihr die heutige Bedeutung gegeben. Am 1. Juni 1832 wurde von ihm die Buchhandlung Schmitz L Olbertz und mit ihr die allerdings nur noch dem Namen nach bestehende 1820 gegründete Schaub'sche Buch handlung, die älteste Düsseldorfs, erworben und mit seiner Firma ver einigt. Die Fachabteilungen sllr medizinische, technische, rechts- und staatswtssenschastliche Literatur erfuhren damit einen starken Aus bau. Herr Peters, der lange Jahre dem Vorstand des Kreisvereins der rheinisch-westfälischen Buchhändler angehörte und Vorsitzender des Vereins Düsseldorfer Buchhändler war, wurde 1927 zum Han delsrichter und 1834 zum Handelsgerichtsrat ernannt. Ebenfalls vor hundert Jahren, am 1. August 1848, wurde G. Köhlers Buchhandlung in Lauban von Gustav Köhler als Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung gegründet. 1883 folgte ihm sein Geschäftsführer August Gollnick, dessen Familie bis 1888 im Besitz der Firma war. Von 1811 bis 1835 war nach dem frühen Tode ihres Mannes Krau Dora Wendt Inhaberin, die das Geschäft zu einer schönen Blüte führte. Sie verkaufte es an Herrn Gotthard Nothe. Nachdem dieser eine andere Buchhandlung übernahm, wurde Fräulein Johanna Reimann, die seit zehn Jahren mit dem Geschäft verwachsen ist, am 1. Juni d. I. seine Nachfolgerin. Die Buchhandlung Heinrich Meyer in Meppen besteht am 1. August sllnfundsiebzig Jahre. Ihr Gründer Heinrich Meyer starb im Jahre 1923 im Alter von dreiundachtzig Jahren. Im Welt kriege hatte er für Josef Meyer, dem jetzigen Inhaber, der unter den Fahnen stand, die Leitung des Geschäftes noch einmal übernommen. Auch heute steht der Sohn des Inhabers im Felde. Gutenberg-Ausstellung in Dresden Im Lichthof des Neuen Rathauses in Dresden war eine Aus stellung aufgebant, die einen schönen Beitrag zur Gutenberg- Ehrung darstellte. Der eine Teil wurde von der Fachabteilung Druck und Papier, Kreiswaltung Dresden in der Deutschen Arbeitsfront geboten. Das Hervorstechende dieser Schau »var, daß sie die praktisch handwerkliche Seite der »Schwarzen Kunst« veranschau lichte. Niesenphotos wiesen auf die kunstfertige Arbeit der hand geschriebenen Bücher, auf die ersten Drnckvorgänge in der Wieder gabe von Holztafeln, auf die Erfindung des Lettcrngießens und auf die Herstellung des Buchstabens vom Künstler über den Stempel schneider hin. Für den Laien »var es von besonderen» Reiz, selbst einmal einen Blick in die Geheimnisse der »Schwarzen Kunst« zu tun. Die Arbeit des Setzers, Metteurs, Korrektors der Abteilung Satz wurde durch erläuternde Hinweise jedem einzelnen deutlich gemacht. Maschinensatz, Klischceherstellung, Rotationsdruck, die Herstellung einer vierfarbigen Autotypie und »veitere Themen geivährten Einblick in die modernen Druckverfahren. Die Handbindcrei und die indu strielle Buchbinderei zeigten, wie Bücher eingebunden werden. Eine Auswahl handgebundener Bände von Meistern der Buchbinderinnung zu Dresden und Erzeugnisse industrieller Buchbindereien ließen den gegenwärtigen hohen Stand auch dieses Arbeitsgebietes erkennen. Der zweite Teil der Ausstellung umfaßte einen stadtgeschicht lichen Rückblick vom Ende des Mittelalters bis in das 19. Jahr hundert hinein. Ans den Beständen der Dresdner Stadt bibliothek waren Beispiele zum Vergleich von Handschrift und Inkunabel und eine große Reihe von Dresdner Drucken seit 1524 aus den Werkstätten der Druckerfamilien Stöckel, Bergen, Harpe- ter u. a. bis zu Meinhold ausgelegt. Hier wurde zugleich ein Einblick in die Entwicklung des Dresdner Geisteslebens gegeben. Nr. 175 Dienstag, den 30. Juli 1010 27S
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