Oer deutsche Buchhandel in Leipzig 19Z7 Heuer wird sich der deutsche Buchhandel erstmals nicht nur i»> traditionellen Buchhändlcrhaus allein, sondern auch im Neuen Theater zu seiner alljährlichen großen Kundgebung versammeln. Der bisherige Raum ist ihm nach der Neuordnung seines Berufsstandes zu eng geworden. Allein aus der zahlenmäßigen Teilnahme, die noch niemals so groß gewesen ist, wird jeder ersehen können, wie sehr auch der Buchhandel an den Geschehnissen dieser Zeit, die den Umbruch aller Werte vollzogen hat, Anteil nimmt. Wir grüßen wiederum die uns so vertraute Bnchftadt Leipzig, in der jeder von uns, gleich ob er aus dem Norden oder aus dem Süden unseres Vaterlandes kommt, zu Hause ist. Mir Leipzig, wo alle Einrichtungen der ständischen und wirtschaftlichen Organisationen beisammenliegen, und wo die große zentrale Auslieferungsstclle fast aller europäischen Verlagsanstalten ist, ist der Buchhandel eng verwachsen. Hier wird auch unser buchhändlcrischer Nachwuchs nicht nur fachlich, sondern in der Hauptsache weltanschaulich er zogen, so daß schon in den nächsten Jahren Leipzig die einzige große nationalsozialistische Schule des deutschen Buch handels sein wird. Unsere jungen Kameraden werden dann als nationalsozialistische Kulturträger den Ruf Leipzigs weit hinaustragen in alle deutschen Lande. Wir hoffen, damit Leipzigs Ansehen und dem unseres Reiches am besten zu dienen. Unsere diesjährige Tagung hat wieder ihre besondere Not« durch die Anwesenheit des Präsidenten der Reichskultur- kammer, Pg. Reichsminister Dr. Goebbels. Wir danken ihm, daß er zu uns kommt, um auch Heuer wieder die Ver bundenheit des nationalsozialistischen Staates mit allen seinen kulturschaffenden und kulturvermittclnden Kreisen zu bezeugen. Seit dem letzten Jahr ist der deutsche Buchhandel restlos in die Reichskulturkammer eingcgliedert und damit ein Mittel unserer nationalsozialistischen kulturellen Propagandatätigkeit geworden. Die Aufgaben, die uns Dr. Goebbels voriges Jahr und auch in Weimar gab, haben wir, soweit es »ns möglich war, zu erfüllen versucht. Der deutsche Verlag stellt deutsche Dichter und Autoren heraus, mit denen er gemeinsam unser Schrifttum schaffen und gestalten kann. Wenn uns in der Kampfzeit seitens unserer Gegner vorgeworfen wurde, daß ein nationalsozia listischer Staat, „wenn er überhaupt die Lebenemöglichkcit hätte, geistig verarmen und verhungern müßte", so ist diese These an der Tatsache zuschanden geworden, daß leistungsmäßig in seinem inneren Wert wie in seiner äußeren Größe das deutsche Schrifttum im letzten Jahr ununterbrochen gewachsen ist. Die Ausmerzung des Judentums und aller Elemente, die uns wesensfremd sind, hat auf unser Schrifttum - wie auch auf alle anderen kulturellen Gebiete - nicht hemmend, sondern befreiend gewirkt. Heute kann der Buchhändler unabhängig von jüdischem Kapital, frei von jedem undeutschen geistigen Einfluß wirken. Wir haben ihm aber eine Verantwortung auferlegt,