Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.11.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-11-09
- Erscheinungsdatum
- 09.11.1935
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19351109
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193511093
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19351109
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1935
- Monat1935-11
- Tag1935-11-09
- Monat1935-11
- Jahr1935
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Hs: 261, 9. November 1935, Redaktioneller Teil Börsenblatt f. Dtschn Buchhandel. Tagung derrheinisch-westfäl. Gaue des Bundes Reichsdeutscher Buchhändler am 6. Oktober 1935 in Wuppertal Im Festsaal des Luftkurhauses Toelleturm in Wuppertal- Barmen eröffnete Gauobmann Paul Hammer schmidt, Hagen, die stattliche Versammlung, Nahezu 400 Buchhändler aller Fachschastcn waren aus Rheinland und Westfalen erschienen und füllten den großen Saal bis aus den letzten Platz, Ein Terzett eröffnete die Versammlung in feierlicher Weise, Als Gäste begrüßte Herr Hammcrschmidt den Vorsteher des Bundes, Pg, Wilhelm Baur, und den Altvorstcher des Börsenver eins, Herrn Max Röder, Die Stadtverwaltung, die Landesstellen der Reichsschrifttumskammer, die Partei hatten Vertreter ent sandt, deren Grüße Pg, vr, Schramm als Vertreter des Ober bürgermeisters der Stadt Wuppertal überbrachte. Alsdann überbrachte der Vorsteher des Bundes, Pg, Baur, die Grüße des Präsidenten der Reichsschrifttumskammer Hanns Johst, In seiner Ansprache entwickelte Pg, Baur die Gedanken, die der Organisation des Bundes Reichsdeutscher Buchhändler mit dem Ziel der nationalsozialistischen Gestaltung des buchhändleri- schcn Lebens zugrunde liegen. Die heutige Versammlung schon zeige, daß beim Buchhandel der nationalsozialistische Geist Einzug gehalten habe. Wenn früher derartige Zusammenkünfte die Ver anstaltung einzelner Gruppen, die besondere Interessen für ihren Bcrufsstaud hatten, darstelltcn, so sei dies heute entsprechend den Grundsätzen des ständischen Aufbaues anders geworden. Zurück gehend aus die geschichtliche Entwicklung des Berufzstandes zeigte er, daß schon den Männern, die in früheren Zeiten den Titel Buch händler zu einem Ehrentitel machten, die Kulturmission des Buch handels höher lag als ihre wirtschaftliche Existenz, Zum Teil waren es Männer, die selbst mit der Feder in der Hand an Auf gaben herangingen, die ihnen heute Ehrenwürden als Wissenschaft ler einbringen würden. So wie diese Männer das Wesen des Buchhandels nicht in kaufmännischen Kalkulationen und Renta bilitätsberechnungen erschöpft sahen, so müsse noch vielmehr der Buchhandel heute seine Aufgabe als Kulturträger und Mitarbeiter an der Durchdringung des Volkes mit der nationalsozialistischen Weltanschauung erkennen und energisch anfassen. Der heroische Abschluß der Zeitcpoche dieser großen Buchhändler ist vielleicht jener Tag, an dem der Buchhändler Palm in Braunau am Inn am 26. August 1806 erschossen wurde. Aus dem Geist uneigen nützigster Vaterlandsliebe und Treue heraus gab er lieber sein Leben, als sich durch eine unehrenhafte Handlung loszukaufcn. Leider sei der Geist dieser heroischen Zeit in der Folgezeit abgclöst worden durch das Zeitalter des Liberalismus und der Demokra tie, die anstelle des Buchhändlers von ehedem den Händler ent stehen ließ, der dem Inhalt des Buches vielfach gleichgültig gegen überstand, dem der äußere Wert des Buches jedoch alles war. Die innere Verbundenheit, die bisher zwischen Verleger und Schriftsteller, zwischen Sortimenter und Käufer bestand, ver schwand immer mehr, dafür aber trat die geschäftliche Seite des Berufes immer rücksichtsloser in den Vordergrund, Die technische Entwicklung der letzten hundert Jahre leistete dieser Entwicklung Vorschub und brachte den Buchhändler allgemein in die Gefahr, seinen Laden zum rein wirtschaftlichen Jnteresscngeschäft herab- zuwürdigcn. Diese Epoche hat die heutige Zeit wieder überwunden. Sie hat auch die Literatur dieses Zeitalters des Verfalls über wunden, und heute sind wir wieder am Beginn einer Epoche, die die Buchfabrikcn und Kürsürsteudammläden mit der entspre chenden Literatur hinweggefegt hat und stattdessen wieder den Buchhändler zum Träger einer Kulturmission gemacht hat, der im gleichen Schritt und Tritt mit den Künstlern unserer Zeit marschiert. An die Gauobmänner gewandt, forderte der Vorsteher rest losen Einsatz für die Ziele des Bundes und der Reichskultur kammer, Die Rechte des Gauobmannes im Gau sind in besonde rem Maße Pflichten, Der Vorsteher erwarte, daß jeder Gauob mann freudig an die Erfüllung seiner Aufgaben hcrangche, und daß er die Trcucvcrpflichtung erkenne gegenüber den Vorgesetzten Dienststellen; denn nur aus Treue und Kameradschaft entstehe die Gemeinschaft, die in guten und schlechten Tagen ehern an einem für gut erkannten Ziele festhalte und vom rechten Wege nicht abweiche. In feierlicher Weise verpflichtete sodann der Bundesvorsteher die Gauobmänner Paul Hammcrschmidt für Westfalen-Süd, Ludwig Theissing für Westfalen-Nord, Alfred Pontzen für Düsseldorf, Erich Haake für Essen, Egon Sohn für Köln-Aachen, Georg Fischer für Koblenz-Trier, Mit großem Beifall nahm die Versammlung die Worte des Vorstehers entgegen. Seine Worte schufen den Geist der Einigkeit und des festen Willens zur buchhändlerischen Kulturarbeit, der die Versammlung bis zum Schluß beseelte. Für die Gauobmänner sprach der Vorsitzende Paul Ham merschmidt, Er gab Anweisungen, wie in den Gauen im Sinne der Richtlinien des Bundes gearbeitet werden solle. Er zeichnete die ständischen Ausgaben des Bundes aus und betonte, daß in erster Linie die ideelle und kulturpolitische Seite unseres Berufes als ständische Aufgabe zu erkennen und zu Pflegen sei. Die durch die Eingliederung des Buchhandels in die Reichskultur- kammcr zum äußeren Ausdruck kommende Verpflichtung des Buch händlers zur Ausübung seines Berufes als Mithelfer am kultu rellen Schaffen der Nation sei das Wesentliche, Dahinter tritt, wenn auch nicht als unwichtig, so jedoch als Dienerin dieser Aus gaben, die wirtschaftliche Seite des Berufes zurück. Das bedeute jedoch nicht, daß ein guter Buchhändler nicht ohne weiteres die wirtschaftlich-kaufmännische Seite seines Berufes beherrschen müsse, sondern die Kenntnis hiervon sei selbstverständliche Voraus setzung dafür, daß überhaupt Kulturschaffen am deutschen Schrift tum möglich sei. Ein Autor brauche einen gesunden Verleger ebenso wie einen wirtschaftlich gesunden Buchhändler und ein auf nahmefähiges und aufuahmewilliges Volk, Wenn das Volk nicht erzogen sei, die Leistungen seiner besten Meister im Schrifttum zu suchen und diesem Schaffen den Lohn durch den Kauf von Büchern zu geben, dann könne ein Autor nicht schaffen, dann könne ein Verleger nicht Bücher hcrausbringcn und ein Sortimenter kein Lager halten, um in diesem den Überblick über das Kulturschaffen im Schrifttum zu bieten. Die Arbeit der Gauobmänner müsse sich im kleinen wie im großen einstellcn auf diese Linie, Die Begriffe Berufsehre und Berussstolz müssen durch diese Arbeit zu konkreten Begriffen ge macht werden. Von diesem Gesichtspunkt aus bedauerte er es, daß die Erziehungsausgabe in den Gauen dadurch erschwert werde, daß die Übergangszeit immer noch nicht zu Ende ist, in denen Menschen, sei es durch Eintragung in die Stammrolle, sei es aber auch in Ausnahmefüllen durch die Aufnahme über andere Kam mern der Reichskulturkammer, in den Berufsstand ausgenommen werden, bei denen man nicht die Gewähr dafür hat, daß sie im Vollbewußtsein der buchhändlerischcu Mission an ihren Beruf herangingen. Besonders der Jungbuchhandcl müsse verlangen, daß diese Übergangszeit baldigst beendet werde, da er heranwachse und die Möglichkeit bekommen müsse, selbständige Existenzen zu gründen und in diesem Streben nicht beengt werden dürfe durch Einflüsse und Erscheinungen, die außerhalb der buchhändlerischen Gedankenwelt ihre Entstehung haben. Der Leihbüchereien und des anerkennenswerten Bestrebens ihrer Gaufachschaftsberater, auch ihr Gewerbe in den Rahmen der kulturpolitischen Arbeit des Buchhandels zu stellen, wurde seitens des Vorsitzenden gebührend Erwähnung getan. Den Gauobmännern soll die Kreisvereinsgeschästsstelle mög lichst viel Kleinarbeit abnehmen, damit sie sich den großen Er- ziehungs- und Schulungsaufgaben in ihren Gauen widmen kön nen, Die Geschäftsstelle will auch in den kleinen Alltagssorgen des S47
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder