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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.01.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1934-01-25
- Erscheinungsdatum
- 25.01.1934
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- Deutsch
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Verbotene Druckschriften. — Das Schöffengericht Berlin, Abt. 603, hat am 2. Dezember 1933 u. a. für Recht erkannt: Die be schlagnahmten Prospekte, Abbildungen und die Bücher »Liebe und Wollust« und »Die tollsten Liebesgeschichten der Weltliteratur« von Alexander Schmitz werden eingczogcn. Alle übrigen Stücke sowie die zur Herstellung dieser Bücher bestimmten Platten und Formen sind unbrauchbar zu machen. j(M3/202) 1 Ilnn IÄ 157 33 (302/33) Berlin, 17. Januar 1934. GenStA.j Die Verbreitung der ausländischen Druckschriften »Oo8 Tucku« (Hindenbnrg, Polen); — »Walka« (Posen); — »v« k'Abriek8srb«i<j^r« (Amsterdam) ist im Inland bis auf weiteres verboten. (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 1755 und 1759 vom 17. und 22. Januar 1934.) Die Beschlagnahme der Broschüre »Der Judenstaat« von Theo dor Herzl, Verlag N. Löwit, Wien, ist mit dem 16. Januar 1934 aufgehoben. (ll v 1853/33. Berlin, Geh StaPA.) (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 1758 vom 20. Januar 1934.) Verkekrsnackrickten. Neue Postwertzeichen. — Die Deutsche Reichspost gibt zum 30. Ja nuar, an dem sich der Tag der nationalen Erhebung zum ersten Male jährt, eine Gedenkpostkarte zu v Npf. in beschränkter Zahl heraus. Der Wertstcmpel in schwarzbrauncr Farbe zeigt ein Doppclbild des Reichspräsidenten und des Reichskanzlers. Aus dem linken Teil der Vorderseite befindet sich ein Bild des denkwürdigen Fackelzugs durch das Brandenburger Tor in Berlin. Der Vertrieb der Karten durch die Postanstalten beginnt am 28. Januar. Die Karten können mit den erforderlichen Zusatzmarkcn auch nach dem Auslande benutzt werden. Ungültige Postwertzeichen. — Die Postwertzeichen mit dem Bilde des früheren Reichspräsidenten Ebert, dis Zifsermarke zu IM Rpf. der Ausgabe 1823, die Lustpostmarkeu von 182K/27 mit dem Bilde des sich zum Fluge erhebenden Adlers, die Dienstmarken zu so und IM Rpf. der Ziffernausgabe 1823 und die Dienstmarke zu SO Rpf. der Ausgabe 1824 mit dem Reichsadler verlieren mit Ende Juni 1834 ihre Gültigkeit zum Jreimachcn von Postsendungen. Nicht ver brauchte Wertzeichen dieser Art können im Monat Juli bei den Post anstalten gegen andere Postwertzeichen umgetauscht werben, Dienst marke» aber nur auf schriftlichen, mit dem Dienststempel der Be hörde versehenen Antrag. Der Umtausch der Wertzeichen ist gebühren frei. Karten, Briefumschläge usw-, die die Reichsdruckerei auf be sonder» Antrag mit dem Freimarkenstempel bedruckt hat, werden nur gegen Freimarken umgetauscht. ?ersonalnaclrrickteN. Gestorben: am 18. Januar im Alter von 78 Jahren Herr Arthur Wil pert in G r o ß - S t r e h l i tz. Der Verstorbene übernahm am 1. Juli 1883 die 1863 gegründete Firma Albert Dannehl, die er zur führenden Buchhandlung von Groß-Strehlitz ansbaute. Für seine vielfachen Verdienste um die Be lange der Stadt wurde er durch Verleihung des Stadtältestentitels ausgezeichnet. Todesnachrichten aus Wissenschaft, Literatur und Kunst. — Am 15. Januar starb in München im 71. Jahre der Dichter H e r m a n n B ahr ; am 21. Januar im 74. Jahre Professor Or. Julius Banschinger, früherer Direktor der Leipziger Sternwarte; am 4. Januar in Berlin im 82. Jahre der Schriftsteller vr. G u st a v Diercks; am 12. Januar in München im 69. Jahre Geheimrat vr. Friedrich Dörnhöffe r, langjähriger General direktor der Staatsgemäldesammlungen: in Berlin im 54. Jahre der Urologe Prof. vr. Eugen Joseph; in München im 62. Jahre der Geologe Prof. Dr. Erich Kaiser; in Göttingen im 67. Jahre Prof. v. Hans von L ü p k e, der Vorkämpfer der Dorfkirchen- bewegnng Sohnreys; am 14. Januar in Wien im 77. Jahre Hofrat I)r. Josef Mede r, ehem. Direktor der Albertina-Sammlung; in Göt tingen im 52. Jahre der Sinologe Prof. vr. Wilhelm Othmer ; in Wien im 71. Jahre der Archäologe Prof. vr. Emil Reich; in Hamburg im 54. Jahre der Kunsthistoriker Prof. vr. Max Sanerlandt; in Köln im 72. Jahre der Chirurg Prof. vr. Otto Tilmann ; in München im 73. Jahre der Kirchenhistoriker Prof. Or. Friedrich Wiegand, langjähriger Ordinarius für Archäologie an der Universität Greifswald. Sprecksaal Bestimmungen Uber die Ver,vattung"dVö'Börscnblatts"^''^" . . besonders die Einbandkunst" soll neben anderer Wertarbeit künftig mehr gefördert werden! So liest man im Börsenblatt am Vorabend dieses Weihnachtsfestes (Jg. 1933, Nr. 298, S. 1002) in einem bescheidenen Eckchen unter »Buch binder-Wettbewerb«. Die Anregung und Aufmunterung darin und der erste Schritt zur Tat ist sehr zu begrüßen. Schritte zur Tat, zur Förderung der Einbandkunst, zur Stützung kunstgewerblicher Handarbeit sind aber gerade beim Buchhandel von Not. Denn Bücher wollen nicht allein schön und gut gebunden sein, sie sollen auch ihren Liebhaber und damit ihren Käufer finden. Zum Käufer gehört der Händler, der Vermittler. Aber — als ich vor fünfzehn Jahren aus dem Krieg und aus einem anderen Beruf kommend mich zum Buchhändler »nmbildete« und »Sortimenter«, besser Buchkramer genannt wurde, da enttäuschte mich manches in dem neuen Beruf. Mag sein, daß ein früherer sach- und stoffkun diger Banwerker die Dinge anders sieht als ein Händler! — Der Bucheinband, der meist schlechte und oft geschmacklose Ver lagsband war des öftern Grund zum Arger, wenn man gegen eigenes Empfinden des Käufers Klage darüber beschwichtigen mußte. Die »uniformierten« Ausgaben der Klassiker z. B. waren für den Bücher freund nie ein Anreiz, damit Schrank und Heim zu schmücken. Der wohlfeile Einband verdarb oft die Freude am Inhalt. Die wenigen Verleger, die darin Wandel zu schaffen suchten, sind bekannt. Man cher Vorkämpfer und Neuerer mußte das Feld wieder räumen. Nach folger blieben aus. Warum? — weil der Buchhändler seine Aus wahl nur auf den Wert des Inhalts — und auf die Nachfrage ein stellte, ihm aber die Hülle, in der sich das Schrifttum barg, gleich gültig war. Nun gibt es glücklicherweise viele Bücherleser, die durch den Inhalt zum Bücherfreund gewandelt werden, den Wunsch hegend, das geschätzte Werk auch in würdigem und eindrucksvollem Band zu bewahren. Vorsichtige Käufer greisen daher möglichst zur ge hefteten Ausgabe. Aber dann kommt die peinliche Frage: Wer bindet mir das Buch geschmackvoll, daß es mir eine Augenweide oder dem anderen eine besondere Freude als Geschenk bereitet? — Der Buch binder? — Gesetzt den Fall, er kann sein. Fach und hat sogar Ge schmack, so fehlt ihm vielfach das Verständnis für den Inhalt. Der Käufer hat keine Zeit, Lust oder Sinn für die Einbandwahl. Ist da nicht der Buchhändler der Vermittler zwischen beiden? — Ich habe manchem »Kollegen« darüber ermunternden Vortrag gehalten. Ich wurde bestenfalls ob meines Mutes und Eifers gelobt — aber d i e Mühe wollte sich keiner machen, da man ja kaum mehr verdiene, eher bei Anfertigung solcher Handbände auf Lager u. U. zubuttern würde. Nicht jeder Buchbinder kann Handbände fertigen, auch nicht jeder Buchhändler kann Einbände entwerfen oder nur bestimmen. Aber wäre nicht der Bnchbindekunst, den Kunstgewerblern und auch der Ledererzeugung dadurch namhaft zu helfen, daß sich »bibliophile« Buchhändler da und dort entschlössen, in ihrem Wirkungskreis sich für den schönen Handband einzusetzen. Es brauchen ja nur ein, zwei Dutzend, räumlich getrennt, im Reich sich der Sache widmen, Hand werksmeister finden oder Kunstgewerbler damit beauftragen und dann eine Auswahl solcher Bände auf den Ladentisch legen. Die Kund schaft wird angeregt, kauft und verbreitet selbst in billigster und bester Werbung das Wertvolle und Arbeitgebende als Ereignis. Die Verleger werden gern die losen Bogen ihrer Werke liefern, geehrt, daß man sie so bevorzugt. Die Buchhändler werden unter einander Fühlung nehmen und sich in gemeinsamer Abnahme be stimmter Werke günstige Einkaufspreise bei den Verlegern erwirken und diese vorsorglich von geeigneten Werken eine Anzahl Bogen un geheftet lagern lassen. — Ich habe vor zwölf Jahren mit solchen Handbänden angefangen. Die Kundschaft meines kleinen Bodensee-Städtchens war in der Reise- und Badezeit besonders hierfür geeignet. Man staunte, lobte und kaufte; mancher sandte seine alten Bücher zum Umbinden, selbst von Ubersee wurde die Zusendung solcher nicht gescheut. Neuerschei nungen wurden gleich im Handband, fast ausschließlich im ansprechen den Halbleder, bestellt. 3000 Bände wanderten so innerhalb zehn Jahren hinaus in bücherfreundliche Hände. Zu wenig? — Auf jeden Tag einen Handband in zehn, zwanzig Buchhandlungen im Reich verkauft, das wäre immerhin ein Anfang, der sich lohnte um der edlen Bnchbindekunst willen! Hödingen. Albert Benz. lINuth Langend ll che r. — Berantw. Anzeiaenleitcr: Walter Herfurth. Leipzig.- Verlag: D e r B ö r s e n v e r e in d e r nüler zu Leipzig. — Anschrist der Schriftleitung und Expedition: Leipzig C l. Gerichtsweg 2Ü, Postschliebsach 271/75. — Druck: Ernst Hedrich Nachf., Leipzig C 1, Hospitalstrabe 11a—13. — DA: 6100X11. 72
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