lKSS Otto Alfred Palitzsch Und rundherum ein goldner Rand Zwölf Erzählungen Den Leuten von der Wasserkante liegt es im Blut, Geschichten zu erzählen. Man dars dabei nicht gerade nach der Wirklichkeitstreue fragen, denn die Phantasie schweift ihnen gern ins Märchenland wunderbarer Begebenheiten und seltsamer Erlebnisse ab. Man braucht aber auch gar nicht immer an ein kräftiges Seemannsgarn zu denken, das einer spinnt. Das Besondere iß vielmehr jener eigentümliche Sinn für die untergründigen Zu sammenhänge des Daseins, an deren Schnittpunkten sich Humor und Tragik oft erregend vermischen. In dieser Art erzählt auch Otto Alfred Palitzsch seine Geschichten mit dem traulich-dröhnigen Ton des Hamburgers, berichtet von merkwürdigen Menschen und Schick salen. Es spricht aus ihnen das Wissen um die Zwiespältigkeiten des Daseins und das Mitleid mit den schmerzlichen Irrungen des Herzens, aber es lächelt aus ihnen auch die tiefe Weisheit, daß über alle Not doch wieder das Leben siegt. So verfolgt man mit schmunzelnder Freude die ergötzlichen Lebensknrven des Dienstmanns Skjuurl Porter aus Kopenhagen, die für die Beteiligten ebenso peinlichen wie den Leser erheiternden Gescheh nisse einer Hochzeitsreise oder man wird gerührt durch das Schicksal des Pferdes Maß liebchen, das auf seine alten Tage in schwere Herzensnot gerät und nach einer kurzen Gast rolle in einem Filmatelier wieder sein kärgliches Leben als Droschkengaul führt. Immer wird man von den besinnlichen und oft auch schnurrigen Geschichten, in denen Schalk und Ernst gleichsam verdichtet nebeneinander stehen, zutiefst angerührt und, was für einen guten Erzähler wie für ein gutes Buch gleicherweise entscheidend ist: es wird einem beim Lesen dieser Geschichten warm ums Herz. In Leinen gebunden RM. 3.bo Erscheinungslag 20. September S UniverfkäLs-Verlag Wagner, Innsbruck I» I> «! M! I, M «» MZV 427S