H- «EÄiENKNLiLMIZM-iMMMMMM^MM^MZIL^^MMMZMSMNSLM^ZKWKMMMMLWMMMMUWMWMM-^'LiLsLMiMMMMMZMMWl ^ Ende Oktober erscheint in der Reihe „Bücher deutscher Geschichte" 0H0 k'iscmkk Karl der Vierte Deutscher Kaiser - König von Böhmen 2S2 Seiten mit 60 Bildtafeln 6anrkeinen 701 7.86 Kaiser Karl IV. (1316-1378) gehört zu den merkwürdigsten und bedeutendsten Herrscher» der deutschen Geschichte. Vielleicht ist er der erste moderne Mensch auf einem europäischen Thron gewesen. Der Luxemburgische Kaiser-Enkel war am Pariser Hof erzogen und in Italien zum Jüngling gereift, alS er mit 17 Jahren die Regentschaft von Böhmen übernahm. Der Zo jährige wird König dieses Landes und zu gleicher Zeit deutscher König, mit üo holte er sich in Rom die Kaiserkrone. Als deutscher Herrscher, als Schöpfer der Goldenen Bulle hak er das Reich vor äußeren Verwicklungen und vor der Einmischung des Papstes bewahrt, im Inneren die Ruhe gesichert. Er hat Böhmen und Mähren, Schlesien und Brandenburg zu einer Hausmacht vereinigt, die von Pommern bis an die Donau reichte, und er hat diese Länder zur höchsten Blüte gebracht. Sein staarsmännischer Blick war nach dem Osten Europas gerichtet. Karl I V. war der klügste und gebildetste Fürst seines Jahrhunderts. Er schuf die erste deutsche Universität in seiner Hauptstadt Prag. Er schrieb Predigten, Legenden und eine glänzende Geschichte der eigenen Jugend. Er berief den Weltreisenden Marignola an seinen Hof und verkehrte freundschaftlich mir Petrarca. Die großartige Erweiterung Prags geschah nach seinem Plan. Lr erbaute das Königsschloß, den Veitsdom, die Karlsbrücke und die köstliche Burg Karlstein. Tr berief Peter Parier, die Lrzgießcr Marlin und Georg von Klausenburg, di« bedeutendsten Maler aus deutschen und welschen Landen an seinen Hof. Hier entstand die erstaunliche Blüte einer Stilschöpfung, die in allen Künsten für das deutsche Schaffen des späten Mittelalters grundlegend gewesen ist. So verschlossen, so kühl und berechnend Karl als Politiker erscheint, hat er bewußt sein Leben unter das strenge Gesetz der königlichen Pflicht gestellt. Er erinnert in vielen Zügen an Friedrich den Großen. Er hat die neuen Gedanken der humanistischen Renaissance vorausgeahnt und ist so per große Repräsentant eines Jahrhunderts, das zwischen den hohen Zeiten der Staufer und der Reformation in der Mitte stand. Auch Karl IV. har deutsches Schick sal geformt und gerade in Böhmen ein Kulturwerk begründet, das unvergänglich besteht. k ^ h k. z Z l-c Nr. 24t Diciiötag, den 45. Oktober 1040 4783