Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.02.1879
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 26.02.1879
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18790226
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-187902267
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18790226
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1879
- Monat1879-02
- Tag1879-02-26
- Monat1879-02
- Jahr1879
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
47, Äk Februar. Nichtamtlicher Theil. 791 der Regel weit überbieten.*) Auf das Publicum machen solche Reden gar keinen Eindruck, es kaust da, wo es am billigsten zu kaufen glaubt, und hat darin vollkommen Recht. Nach der alten Schule buchhändlerisch erzogen, habe ich der Entwickelung dieser Schäden lange zugesehcn, habe meinen Umsatz allmählich sich verringern, den Verkehr in meinem Laden stiller werden sehen. Ich habe aufmerksam alle die an diesem Orte so reichlich gespendeten Rathschläge geprüft, aber ich habe gefunden, daß es kein Mittel gibt, welches die alte Praxis des Buchhandels lebensfähig zu erhalten vermöchte, und mehr und mehr die Ueber- zeugung gewonnen, daß die Zukunft dem nach kaufmännischen Grundsätzen eingerichteten modernen Sortimente gehört. Daß die gegenwärtigen Verhältnisse ungesund sind, bestreitet Niemand, doch herrschen über das Wesen und die Ursache dieser Krankheit de-s Buchhandels die widersprechendsten Ansichten, die meines Erachter/s verhältnißmäßig einfacher Natur sind. Die ins Unsinnige gesteigerte Anzahl der Geschäfte läßt nach der alten Praxis die Einzelnen iihr Auskommen nicht mehr nebeneinander finden, es bricht als», «jt Naturnothwendigkcit der Kampf ums Dasein im Buchhandel los, der nur im Untergange des Schwächeren sein Ende finden kann, der aber in dem Siege einer neuen jungen Geschäftspraxis t'oiedcr ge- sunde Verhältnisse schaffen wird. Ich habe mich also gefragt, ob es ehr enwerthcu sei, einem schönen, aber heute nicht mehr haltbaren Primzipe mich — d. h. die alte angesehene Firma, die ich seit 9 Jahren vertrete, allmählich zu opfern, oder mit demselben brechend ihr in neuen Bahnen neues Leben und Erfolg zu sichern. Seit kurzer Zeit erst habe ich mich für letzteres entschieden; daß ich damit zugleich in einen Kamps treten werde, wie er mir in der Kriegserklärung der obigen von mir hochgeachteten Firmen geboten wird, habe ich vorausgcsehen. Ich nehme denselben auf und werde ihn nach Kräften durchführen, so lange meine pessimistischen Anschauungen nicht widerlegt und mir nicht die Ueberzeugung beigebracht wird, daß das alte Prinzip noch Macht genug hat, sich selbst zu erhalten, und daß es rühmlich sei, mit demselben zu stehen und zu fallen. Bonn, den 21. Februar 1879. Emil Strauß, Inhaber der Marcus'schen Sort.-Buchhandlung. Miicellc«. Zum Vorschlag des Hrn. Hugo Boigt in Nr. 39 d. Bl. — Der Unterzeichnete hatte im vorigen Jahre dem Sortimenter tage zu Eisenach den Antrag gestellt, eine Reform des buchhänd lerischen Jnsertionswesens anzubahnen. Derselbe drang indessen, obschon mehrfach unterstützt, nicht durch. Daß jetzt von andrer Seite ein Vorschlag gemacht wird, der im Wesentlichen das Ziel meines vorjährigen Antrages erstrebt, halteich für ein Zeichen, daß sich das Bedürsniß einer Reform der für den Buchhandel bestimmten An kündigungen dennoch geltend macht. Ohne meine Anführungen hier zu wiederholen — dieselben sind in dem betr. Protokoll abgedruckt — möchte ich den Vorschlag des Hrn. Voigt der allgemeinen Beachtung und Erwägung empfehlen. Jedenfalls läßt sich in der angedeuteten Weise viel Geld sparen, und der Zweck, den Sortimentsbuchhandel gehörig zu orientiren, wird am besten erreicht. Es ist wünschens- werth, daß Alle, die den Vorschlag des Hrn. Voigt unterstützen, diesen sosort davon unterrichten und ihn zugleich autorisiren, event. ihre Namen zu veröffentlichen, damit besonders der Verlagsbuch handel ersieht, in welchem Maße das Project seine Unterstützung verdient. Leipzig. Paul Beher. ') In dem mir vorliegenden weitverbreiteten Kataloge des Hrn. Alsr. Lorentz in Leipzig wird z. B. Ziemssen's Handbuch mit 25 hd Rabatt »usgeboten; Stieler's Atlas ebendaselbst mit lS yz. U -eber Recensions - Exemplare. — In neuerer Zeit kommt cs häu'siger als in früheren Jahren vor, daß Verleger ihre Werke, von w elchen sie Besprechungen in Fachblättern wünschen, ingebun - denc m Zustande einsenden. Es ist das jedenfalls ein Usus, der sich toeit mehr empfiehlt, als der bisher meist übliche, die Bücher bros chirt zu senden. Für die Redactionen von Zeitschriften, welche in lier Regel sehr beschäftigt sind, ist es jedenfalls eine nicht geringe Mühe, die oft dickleibigen Werke auszuschneiden, um vor der Kritik geiwissenhaste Kcnntniß von dem Inhalt zu nehmen. Es dürste sich d oher empfehlen, Recensions-Exemplare soviel wie möglich gebunden >au die Zeitschriften zu versenden — ganz besonders aber stets in dem Falle, wenn die Verleger selbst gebundene Exemplare ausgeben. — Ferner kommt es gegenwärtig leider oft vor, daß Vcrlagshand- limgen von Lieserungswerken nur das erste oder die Anfangshcste -der resp. Werke zur Besprechung einsenden und dann, sobald die Recension erfolgt ist, die Fortsetzungen einstellen. Wir sollten meinen, daß es sich stets empfehlen wird, das Werk nicht als Fragment son dern vollständig den Zeitschriften zu liefern. Am besten wird die Zusendung der weiteren Hefte am Schluffe des Werkes auf einmal erfolgen, da in diesem Falle jede Redaction dann noch einmal aus das Werk zurückkommen wird, welches sie am Anfang seines Er scheinens beurtheilt hat. — Also: womöglich gebundene und voll ständige Recensions-Exemplare! 2. Ueber den bekannten „vuutiuo" liefert die (in Rom er scheinende) „kiasssxuu sottimaualo" den interessanten Nachweis, daß derselbe keineswegs, wie vielfach behauptet worden, das kleinste Buch der Welt sei, und zwar weder hinsichtlich des Formates noch hinsichtlich der Größe der Buchstaben. Die Söhne des berühmten Buchdruckers Franciscus Raphelengius haben zu Anfang des siebenzehnten Jahrhunderts in Leiden und Antwerpen Bücher mit zwar größeren Typen, jedoch in noch kleinerem Format hergestelll, sountcr andereneineAusgabedesSeneca(1612), dienur41:30Mm. mißt, während das Format des „vuutiuo" S6 :35Mm. beträgt. Andererseits gibt es wieder Bücher, die den„vautino^ an Kleinheit der Buchstaben übertreffen, so zum Beispiel eine bei Mame in Tours gedruckte Ausgabe des Buches „vo inntutiouo Lbristi". In dieser Ausgabe hat das „l" regelmäßig eine Höhe von Mm., während derselbe Buchstabe bei zwei Messungen im „Vautiuo" einmal und dann wieder Mm. Höhe ergab. Das „m" ist im „vautiuo" "/uw Mm. breit, in der Ausgabe des Thomas a Kempis nur Mm. Dazu kommt noch, daß letzteres Büchlein den „vautiuo" hinsichtlich der Präcision der typographischen Ausführung bei weitem übertrifft; in jenem erscheint durch die Lupe betrachtet jeder Buchstabe in klaren und genauen Umrissen, während in diesem viele Buchstaben ungleich oder verwischt erscheinen, manche aber kaum zu erkennen sind. (Mag. s. d. Lit. d. Ausl.) Verbote. Auf Grund des Socialistcngesetzes sind ferner verboten: Eichhoff, Will)., die internationale Arbeiterassociatio». Ihre Grün dung, Organisation, politisch-sociale Thätigkeit und Ausbreitung. Berlin 1868, Eichhoff. Most, Joh., Betrachtungen über den Normal-Arbeitstag. Ein ernstes Wort an die Arbeiter von Chemnitz und Umgebung. Chemnitz 1871 (Selbstverlag). — neuestes Proletarier-Liederbuch von verschiedenen Arbeiter dichtern. 3. verbesserte Aust. Chemnitz 1873, Genossenschasts- buchdruckerei. Pcrsonalnachrichtcn. Herrn Eduard Hölzel in Wien ist von dem Kaiser von Oesterreich di- große goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen worden.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder