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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.01.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-01-05
- Erscheinungsdatum
- 05.01.1933
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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4, 5. Januar 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. bei dem Mengenvertrieb dennoch individuell wirken sollten. Gute Erfolge habe ich damit erzielt. So habe ich Briese verfaßt über »Munt/He, Das Buch von San Michele«. Diese wurden an die Arzte versandt. In diesen Briefen sprach ich von dem Buch, -seiner Ge schichte, Inhalt usf., und zum Schlich, daß esdas Weihnachtsgeschenk für die Frau Gemahlin sei. Weiter ging ein Brief hinaus an die Frauen der Arzte über »Ter alte Heim«. Es wäre das passende Ge schenk für den Herrn Gemahl. Die Geistlichen wurden durch Briese mit den Werken des Eckart-Verlages bearbeitet. Auch hier zeigte sich ein gewisser Erfolg. Weitere Briefe erhielten die Frauen der Jagd liebhaber lAdressenmaterial erhielt ich von befreundeter Seite). In diesen Briefen sprach ich zu den Frauen, einmal anstatt des Strick strumpfes und der üblichen Kiste Zigarren doch ein gutes Jagdbuch wie: »Caminneci, Diana, Hubertus und Ich« dem lieben Mann zu schenken. Selbst die Vorstände der einzelnen Stahlhelmortsgruppcn und der Luisenbündc wurden nicht übersehen. Aus jedem nur erreich baren Landwirt wurden die Interessen ausgeforscht und zu Papier gebracht. Und so hatte ich in diesem Jahre eine persönliche Bries- propaganda entwickelt, die sich zum Weihnachtsgeschäft segensreich auswirkcn sollte. Ein besonderes Augenmerk hatte ich dem heiteren Buch gewidmet. Nach eigener Wahl hatte ich einen Prospekt zusammengestellt, der knvertiert in 500 Exemplaren verschickt wurde. Bis zum 1. Dezember waren alle Briese fix und fertig, sodaß die ganze Post tagtäglich in einzelnen Etappen ihren Weg gehen konnte. Eine gemeinsame Propaganda hatten wir Geschäftsinhaber un serer Straße in Szene gesetzt. In einer Auflage von 15 000 hatten wir ein großes Preisausschreiben veranstaltet. In Geidichtform war jede Firma ohne Namennennung in ihrer Eigenschaft geschildert, der Name war also zu erraten. Ferner befand sich in dem Schaufenster ein Gegenstand, der sonst nicht hineingehört, also aus der Auslage herausgeraten werden mußte. Die Gegenstände galten sodann als Preise. Ferner hatten wir uns dazu ausgeschwnngen, eine ganz dezente Weihnachtspropaganda zu entwickeln, und zwar in Form von Gir landen mit elektrischen Birnen. Die Unkosten -werden von allen be teiligten Geschäftsleuten je nach der Größe des Geschäfts getragen. Die Anschaffung ist eine einmalige, und bei Wiederholung ist nur die Dekoration und Montage und etwas elektrischer Strom zu begleichen, was jedoch für den einzelneit ganz unbedeutend ist. Komme ich noch zu der Zeitungsreklame. Ich hatte mich bewegen lassen, bei ganzseitiger Bnchbesprechung jeweils ein Inserat für NM 6.— zwischen die Zeilen zu bringen. Hierzu einige Worte. Der Erfolg war gleich Null, und warum? Das Publikum gibt auf die verallgemeinerten Buchbesprechungen in den Tageszeitungen über haupt nichts. Die allgemeinen Redensarten, wie sie in den Wasch zetteln seitens der Verleger mit den Rezensionsexemplaren Mitge sandt und dann veröffentlicht werden, machen auf das Publikum nicht den geringsten Eindruck. Mein Plan geht nun dahin, im nächsten Jahre die Buchbesprechung selbst zu übernehmen, mit eigenem Namen zu zeichnen, die ganze Besprechung unter einem bestimmten Gesichts punkt erscheinen zu lassen. Also heute »Jugendschriften«, morgen »Reisebcschreibungen«, übermorgen »Romane«, dann »Lebensbeschrei bungen« usf. Freilich, ich weiß nicht, ob sich in jedem Orte ent sprechende Sortimenter zu dieser Arbeit hergeben und wiederum die Arbeit ohne Mißhelligkeiten zwischen den einzelnen Sortimentern und Zeitungen zu regeln ist. Im Prinzip führe ich jedoch die Sache durch. Und bedenken Sie, um wieviel Sic sich beim Weihnachtsgeschäft die Arbeit erleichtern, wenn Sie schon vorher zu Tausenden durch die Presse gesprochen haben. Auch der Redakteur wird, wenn Sie sich einigermaßen mit ihm verstehen, froh sein, wenn Sie ihm Arbeit ab nehmen. Das ist nun die Grundlage meiner diesjährigen Weihnachts- Propaganda gewesen. Jetzt fragen Sie mich, nun -was wurde bei Ihnen gekauft? Fangen wir bei der Jugend an. Seit einigen Jahren will es mit dem Bilderbuchhandel nicht mehr recht gehen. Trotz großer Auslage in den Schaukästen und im Laden -war hier kein Erfolg. Anders stand es mit den Jugendschriften. Hier wurde wie immer recht viel verkauft, und neuerdings auch wieder Mädchenschriften. Die *) Nach einem Vorschlag von Herrn Professor Karl Schwalm, Wien, werden wir in jeder Textnummer des neuen Jahrgangs einen Spruch über das Buch bringen. Die Schriftl. 26 Jugcndschriftenvcrleger haben sicherlich herausgefundcn, daß der süß liche Inhalt der früheren Mädchenbücher nicht mehr zeitgemäß ist und haben sich rechtzcitg nmgestcllt. Es hängt hier viel von dem An sehen und dem Vertrauen ab, das der ortsansässige Buchhändler ge nießt. Wie sagt doch Herr Engelhorn: Fast 70 oder 90 Prozent der Leser seiner literarischen Hauszeitschrift hätten geantwortet, nnr die Besprechung in der literarischen Zeitschrift führte sie zu dem zu er wählenden Buch. Ich möchte dem Herrn Schriftleiter empfehlen, bei meinem Geschäft einmal zu Weihnachten znznsehen. Ich glaube, er würde anderer Meinung werden. Freilich, für meine Empfehlungen lege ich auch die Hand ins Feuer. Bei mir wird jeder Kunde auf Herz und Nieren geprüft, und ich nehme es in dieser Beziehung ver dammt ernst. Kommt natürlich ein Literaturkundiger, nun so ver suche ich sogar von dem noch Erfahrung zu gewinnen, genau, wie ich bei den fünfzig Lesern meiner Leserunde mich jedesmal erkundige, ob und warum ihuen das Buch gefallen hat oder nicht. Das kostet aller dings jedesmal ein wenig Zeitaufwand. Aber die Mühe lohnt sich und macht sich vielfach bezahlt. Nun bin ich unversehens von den Kindern bei den Großen angclangt. Womit waren nun die Erwachsenen, die anspruchsvollen Leser, zufriedenzustellen? Ich glaube, wir Sorti menter in der Provinz blasen in dasselbe Horn wie die Herren Kol legen in der Großstadt. In der letzten Woche mußte ich feststellen, daß diejenigen, die das große Geld besaßen, bereits zwei bis drei Wochen vor Weihnachten ihren Bedarf gedeckt hatten. So kam es, daß in den letzten acht Tagen mehr die Bücher bis NM 5.— verlangt wurden. Es fehlte leider der große Schlager von 1931: »Volk ohne Raum«, der sich von selbst verkaufte. Gottlob, daß es doch noch eine Zeit im Jahre gibt, die uns wie der aufrafft zur Energie, und wir dem neuen Jahr ein trotziges »Den noch« entgegensetzen können. Wie sagte doch Herr Neinecke ans der Tagung in Gotha: Meister ist, wer seine Zeit richtig versteht und weiß, danach zu handeln. Salzwedel. WalterWey h e. Für die buchhändlerische Fachbibliothek. Alle für diese Rubrik bestimmten Einsendungen sind an die Schrift leitung des Börsenblattes, Leipzig C 1, Gerichtsweg 26, Postschließ fach 274/75 zu richten. Vorhergehende Liste f. 1932, Nr. 303. Bücher, Zeitschriften, Kataloge usw. ledranstaUeu unck LerukZseduIau. dlil 575 prakliZebeu ?1akat- texten kür alle 6raneben unck 6 ?lakattakeln. Hamm (Westk.) 1932: lieiinann L Eo. 90 8. 4° 4.50. Das Buch bringt über die Plakattexte hinaus sehr wertvolle werbliche Anregungen auch für' den Buchhändler, irriukill.ril's Oumulatieve Oatalogus. .luli—klov. 1932. beiden. /V. VV. Z'ijtü-okk's llitgevermnij kl. V. 323 8. Der Buchhandlungsreiscnde. 15. Jg., Nr. 4. Berlin N 58, Sene- felderstr. 1711. Aus dem Inhalt: Das Recht auf den Buchauszug. ^ (I^Forts.^ i 4- . 6 n 1» 8 ^ cl I I - It 15^8. artlele). Inl>all8ver26ie1iui8 rum 4u. ckadi-x. Der Druckschristcnhandel. 9. Jg., dir. 24. Berlin-. Aus dem Inhalt: Sollen Zeitungen und Zeitschriften an das Publikum gratis ab gegeben werden? Hain, vr. 1'ranr, 4Vivn: V6rr6iebni8: Va3 Züekerjabr 1932/33. 16 8. »Eine sorgfältig getroffene Auswahl der besten- Bücher.« Jugcndschriften-Warte. 37. Jg. Nr. 12. Hamburg 1: W. Senger. Aus dem Inhalt: A. Herr: Zum gegenwärtigen Stand der literar- p sy cho l o gi s che n Ju g e n d for s chu n g. Klingspor, Gcbr., Offcnbach: Sonderdrucke: Goethe über Buch und Schrift. 12 S. 12X16 ein. — Gedanken über das Buch. Znsa-mmengestellt von vr. Haus Bock witz u. vr. Julius Zeitler. 28 S. Ersterer Sonderdruck entstand aus Anlaß der Leipziger Goethe- Ausstellung. Die Auswahl der Sprüche besorgte vr. H. Bockwitz. Der zweite Sonderdruck wurde den Mitgliedern der Frankfurter und Weimarer Bibliophilen-Gesellschaften zum 11. September 1932, gelegentlich ihrer gemeinsamen Tagung in Frankfurt a. Main, von Gebr. Klingspor gewidmet. Gedruckt wurde das Büchlein mit der von Prof. Rudolf Koch gezeichneten, -für solche Aufgaben be sonders schönen und geeigneten Wallauschrift. Xvlllliainmvr, ^V., Stuttgart: IIa1bmonat8adrei88Üa1enck6r. 26 81. 33X17 em Der Kalender vereinigt -das Schöne mit dem Praktischen. Auf der Rückseite des Kalendariums brachte die Firma geschickt ihre Reklame für ihre Verlagserzeugnisse und die Druckerei an, während der obere Teil der Blätter Stiche nach M. Merian, das Schwabenland um 1052 darstellend, anfweist, die als Postkarten verwandt werden können.
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