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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.02.1879
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 12.02.1879
- Sprache
- Deutsch
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^ 35, 12. Februar. Nichtamtlicher Theil. 575 größten unter seinen Collegen — und vielleicht diese zumeist — einen Uebelstand fühlen, der zwar schon öfter in diesem Blatte gerügt wurde, ohne daß man gleichzeitig ein Mittel zur Abhilfe in Vorschlag brachte. Es ist die beispiellose Gleichgültigkeit ge meint, mit welcher die Redactionen zahlreicher Zeitschriften die Recensions-Exemplare behandeln. Hat es doch säst den Anschein, als ob viele Zeitungen — und darunter manche, die nicht einmal Anspruch auf Bedeutung haben — die ihnen zu gehenden Recensions-Exemplare prinzipiell ignoriren, so daß der Verleger die Exemplare, die ihn doch sein gutes Geld kosten, geradezu umsonst opfert. — Selbstverständlich kann von einer Verpflichtung der Redactionen, die ihnen zugehenden Bücher zu besprechen, keine Rede sein, wohl aber besteht nach unserem Ermessen wenigstens die moralische Verpflichtung, alle diejenigen Bücher, die aus irgend welchem Grunde nicht besprochen werden sollen, dem Verleger zu remittiren. Manche Zeitungen beobachten dieses Verfahren aufs gewissenhafteste und verdienen dafür alle Anerkennung, aber sie sind leider die Ausnahmen von der Regel. In den meisten Fällen wer den die Recensions-Exemplare, auch wenn keine Besprechung erfolgt, als gute Prise betrachtet und nicht selten zu Spottpreisen an mo derne Antiquare verschleudert. Diesem Unwesen ein Ziel zu setzen, dürfte im allgemeinen Interesse aller Verleger wünschenswerth er scheinen. Unserer Meinung nach dürste dies nicht allzu schwer zu erreichen sein. Wenn z. B. die Verlegervereine eine Aufforderung an ihre sämmtlichen Mitglieder ergehen ließen, nach Maßgabe der von jedem Einzelnen gemachten Erfahrungen diejenigen Zeitungen namhaft zu machen, welche gewohnheitsmäßig die ihnen zugeschickten Novitäten ignoriren, so ließe sich auf Grund der eingehenden Mit theilungen leicht eineschwarzeListezusammenstellen, welche jedem Verleger zur schätzbaren Warnung beim Versenden der Recensions- Exemplare dienen könnte. Diese Liste könnte ja auch Nichtmit gliedern der Vereine gegen einen mäßigen Preis zur Verfügung ge stellt werden. Wenn dann die durch diese Maßregel betroffenen Redactionen mit einem Male merken, daß der Born der Literatur spärlicher fließt, dann werden sie sich über ihre Pflichten klar werden und mit dem alten Schlendrian brechen. Wo aber selbst dieses Mittel nicht wirkt, da kann sich der Verleger nur freuen, daß er seine No- vitäten.nicht ferner umsonst opfert. —r. Eine Bitte. — Seit Jahren schon erfreuen wir uns der großen Vortheile der Decimalrechnung (Markwährung) und doch wird einem Punkte hierbei von manchen Seiten nicht die wünschens- werthe Berücksichtigung zugewandt. Ich meine die Abrundung der Pfennig aus dieZiffer fünf. Es gibt leider im Buchhandel noch Viele, die sich nicht dazu verstehen können, im Interesse der Vereinfachung des Rechnens öfter 1 oder 2 Pf. fahren zu lassen. Diese „Psennigknicker" finden sich noch unter Verlegern und im Antiquarium. Es muß zwar anerkannt werden, daß weitaus die meisten Verleger in dieser Hinsicht längst vorgegangen sind und schon in eigenem Interesse die Ordinärpreise der Bücher so ansetzen, daß sich resp. 25 U, 33shU rc. glatt rabattiren lassen, d. h. bei dem Nettopreise auf 5 auslaufende Pfennigsummen entstehen. Hierbei ist die einfachste Praxis die am meisten angewandte: nämlich die Ziffern unter 3 fallen zu lassen, 3 und 4 aber auf 5 zu erhöhen. Schwieriger wird die Sache schon bei Journalen mit Berechnung der einzelnen Nummern resp. Werken in Lieferungen, weil da oft 1 Ps. in die Wagschale fällt. Doch wird sich auch hier bei gutem Willen manches ändern lassen, besonders wenn bei größerer Anzahl der betreffenden Nummer oder Lieferung der Verleger die Schlnß- snmme der jeweiligen Factur abrundet. 8. Eine billige Anforderung an Romanverleger. — Der Umstand, daß die Romane und Novellen unserer bedeutenderen Schriftsteller häufig erst in mehrerenZeitschriften oderTageblättern erscheinen, bevor sie in Buchform dem Handel angebotcn werden, läßt es als recht und billig erscheinen, daß neben den lockenden Baarbezugsbedingungen bei Vorausbestellung auch eine Notiz darüber gegeben werde, falls das angebotene Buch schon in Zeit schriften abgedruckt ist. In vielen Gegenden, namentlich aber im Auslande, wird die Journallectüre in so hohem Grade gepflegt, daß Romane, welche in vielgelcsenen Zeitschriften bereits abgedruckt sind, einfach keinen Käufer mehr finden. — Jedenfalls ist dem Sortimenter anzurathen, Offerten von neuen Romanen gegenüber in der erwähnten Hinsicht etwas auf der Hut zu sein. Unter dem Titel „Meisterwerke der Holzschneidekunst aus dem Gebiete der Architektur, Sculptur und Malerei" hat soeben im Verlag von I. I. Weber hier ein periodisches Unternehmen be gonnen, das sich die Aufgabe stellt, von solchen Blättern der „Jllu- strirten Zeitung", welche sich durch künstlerische Auffassung und Durchführung auszeichncn, in monatlichen Lieferungen zu 8 Bilder seiten mit erklärendem Text, zum Preise von 1 Mark, eine besondere, mit möglichster Sorgfalt ausgestattete Sammlung zu veranstalten. Die vorliegende erste Lieferung bringt Bilder von so vollendeter tech nischer Ausführung, daß dieselbe» von der jetzigen hohen Stufe der deutschen Holzschneidekunst das rühmlichste Zeugniß ablegen und wir nicht unterlassen können, dieses Unternehmen hier der Beachtung des Buch- und Kunsthandelz besonders zu empfehlen. Zur französischen Bibliographie. — Bon unserem um die französische Bibliographie so verdienten Landsmann Otto Lorenz in Paris liegt jetzt wieder eine neue, ebenso schwierige als nützliche Arbeit vor. Wir meinen die unlängst mit dem Erscheinen der ersten Lieferung begonnene „Indio äes mntiöros" zu seinen Generalkatalogen für die Jahre 1840—1875, welche den 7. und 8. Band davon bilden wird. Dieselbe wird in sechs Lieferungen (oder 2 Bänden) bis Anfang 1880 vollständig sein und kostet im Subscriptionspreise SO Fr. Hr. Lorenz hat dafür eine ungemein praktische und übersichtliche Anordnung getroffen; die Inbio ist nämlich nicht nach den einzelnen Wissenschaften, sondern alpha betisch eingetheilt und zwar in der Weise, daß möglichst dctaillirte Gruppen oder Rubriken geschaffen worden sind. Unter der Rubrik „lZioAi'nxdio" z. B. findet man nur Gesammtbiographien, und alle Einzelbiographien (Laenius, Leotdovou) sind besonders eingereiht; ebenso die einzelnen Länder, Städte rc. So findet man vereinigt unter „Ldoiiios" die gesummte Bienenliteratur, unter „Loackämio tranqniso", „Lcoliinatatioiü" „ä.ooonodoMoot"> „Läininistrntion", „Lörostation", „LAriouitui's", „LIeool" rc. die gesummte ein schlägige Literatur. Man ist auf diese Weise in den Stand gesetzt, sich ebenso schnell als bequem über die Literatur von bestimmten Materien zu orientiren. — Die weitere Folge des Ontaloxuo Aönsral gedenkt der Herausgeber, je nach dem vorhandenen Stoff, in fünfjährigen (1876—80),zehnjährigen (1876—85) oder auch in sünszehnjährigen Zwischenräumen (1876—90) erscheinen zu lassen. Zwischen der Schweiz und Italien ist soeben eine Er klärung ausgewechselt worden, der zufolge der zwischen diesen Ländern seither bestandene Vertrag zum Schutz des literarischen und künstlerischen Eigenthums, vorbehaltlich zwölfmonatlicher Kündigung, auch fernerhin in Kraft verbleiben soll. 78*
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