Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.10.1940
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1940-10-08
- Erscheinungsdatum
- 08.10.1940
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19401008
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-194010084
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19401008
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1940
- Monat1940-10
- Tag1940-10-08
- Monat1940-10
- Jahr1940
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nr. 235 (R. 85) Leipzig, Dienstag den 8 Oktober 1940 1U7. Jahrgang Der Buchwochenarbeitsplan — einmal buchhändlerisch betrachtet Ein Gespräch zwischen Buchhändlern Anmerkung der Schriftleitung: Der umfangreiche Arbeitsplan für die Herbstveranstaltungen für das deutsche Schrifttum wurde in Nr. 221 des Börsenblattes veröffentlicht. In Nr. 227 schrieb vr. Heinz Riecke über den politischen Sinn der diesjährigen »Buch woche«. Es ist jetzt an der Zeit, den Plan einmal nach buchhändleri schen Gesichtspunkten durchzusehen, um die damit für jede Buch handlung zusammenhängenden Arbeiten deutlich herauszustellen. Im nachstehenden Beitrag veröffentlichen wir ein Gespräch zwischen zwei jungen Buchhändlern, die den Plan gemeinsam durchgesehen haben, ihn sozusagen zergliederten, um keinen Anhaltspunkt für den eigenen Einsatz zu übersehen. Die beiden Buchhändler seien kurz der »Eine» und der »Andere« genannt. Der Eine: Was habe ich Dir immer gesagt, die Buch woche findet also doch statt. Den Plan hast Du gelesen. Ziem lich toll, was da alles drin steht. Der Andere: Man sollte nicht meinen, daß sich so viel in den kurzen Rahmen einer einzigen Woche zwängen läßt. Aber vielleicht liegt hier gerade der Sinn der diesjährigen Buchwoche: Anregungen zu geben für die gesamte Herb st und Winterarbeit unseres Berufes. Der Eine: Sicher, denn in einer Buchhandlung lassen sich die zahlreichen Anregungen des Planes ja gar nicht in so kurzer Zeit durchführen, zumal daneben noch allerlei andere Arbeit für das Geschäft zu tun ist. Ich glaube gern, in diesem Arbeits plan steckt für jeden von uns Arbeit für Wochen und Monate. Der Andere: Ganz richtig, ich bin der Meinung, daß die Grundgedanken der diesjährigen Buchwoche nicht mit dem Verklingen der größeren Veranstaltungen erfüllt sind, sondern daß es darnach, aber auch schon davor, eine Menge zu tun gibt. Diese Herbstveranstaltungen sind eigentlich ein einzigartiger Einfall und ein bemerkenswerter Plan, um gerade in den Wochen vor Weihnachten noch einmal zusammenfassend die Bedeutung des Buches vor aller Öffentlichkeit zu dokumentieren. Schließ lich haben wir ja gesehen, welche Bedeutung das Buch gewonnen hat, seit Deutschland seinen Kampf gegen den Weltseind England führt. Aber das weißt Du genau so gut selbst. Eins nur will ich Dir kurz erzählen. Kam da neulich ein Soldat in unseren Laden. Der hatte allerlei hinter sich: Holland, Belgien, Maginotlinie. Und immer hat er sich eines gewünscht: beim ersten Urlaub einmal so recht nach Herzenslust zu schmökern und sich im Buch zu er holen. Ein kleines Erlebnis, aber doch entscheidend für unsere Arbeit. Der Eine: Nun aber zu dem Plan, denn sonst werden wir heute Abend nicht mehr damit fertig. Im übrigen möchte ich nachher noch ein wenig lesen, ich habe mir ein ganz neues Buch mitgebracht, fast noch warm aus der Druckerei. Das Wich tigste zuerst: unser Buchwochenschaufenster. Dies ist ja schließlich die Visitenkarte gegenüber der Öffentlichkeit und das äußere Zeichen dafür, daß jeder Buchhändler bei der Buch woche »mitmacht«. Der Andere: Aber das Thema? Der Eine: Das macht nun doch keine Schwierigkeiten! Sieh doch einmal im Plan nach. Wie wäre es z. B. mit dem Thema der Buchwoche selbst? »Buch und Schwert — Sinnbild unserer Zeit« oder etwa mit -Das Schrifttum des deutschen Ostens« oder mit einem Schaufenster des wichtigsten »Kolonialschrifttums-, schließlich bietei ja auch die »Iah res sch au des deut schen Schrifttums- Anregungen in großer Fülle, oder das Verzeichnis des »W e st s ch r i f tt um s«. DerAndere: Das Schönste hast Du vergessen! Wie wäre es mit einem Schaufenster »Wohnen mit Büchern«?« Gerade in den frühen Abendstunden müßte so ein Schaufenster etwas Einladendes haben, und das ist doch schließlich sein Zweck. Oder etwa ein Schaufenster mit den WerkenderimFelde stehenden Autoren? Und dann: denke doch einmal an die Frankfurter Veranstaltung mit der Jugend? Eine Ju gendbuchausstellung, ganz auf das schöne Thema der Buchwoche ausgerichtct! Der Eine: Jugendbuchschaufenster will der Chef immer erst kurz vor Weihnachten machen, da »zögen« sie am besten, meint er. Eins ist sicher: der Buchwochenarbeitsplan wird in den nächsten Wochen unsere Schaufenster und seinen Inhalt bestim men. Selbstverständlich muß in die Mitte das Buchwochen plakat. Wenn übrigens das Original ebenso gut ist wie diese Abbildung im Plan, dann läßt es sich herrlich verwenden. Der Andere: Das wollen wir schließlich zuerst fest- halten: Buchwochenplakate bestellen! Nicht allein für das Geschäft. Lies hier: »Das Plakat wird in... Ver anstaltungsräumen, in Dienststellen, Betrie ben, Schulen, Po st an st alten, Bahnhöfen usw. zum Aushang kommen«. Und nun kommt es: »Es ist Auf gabe des Buchhandels, alle genannten Stellen mitPlakatenzubeliefern«. Gut, daß es nicht teuer ist, da benützt man gerne einmal die Gelegenheit, um mit dem Pla kat an die Öffentlichkeit zu kommen. Stell Dir vor, bei dem Betrieb gegenwärtig aus den Bahnhöfen. Und alle die Frauen mit ihren Feldpostpäckchen auf der Post, an dem Plakat geht keiner vorbei. Der Eine: übrigens gut, wie alle Dienststellen bei dieser Buchwerbung mitmachen. Das hätte man sich früher auch nicht träumen lassen, daß einmal alle um des Buches willen an einem Strang ziehen! Na ja, vor 1933 waren wir die ein zigen, die dies für das Buch taten. Der Andere: Du darfst dabei nicht vergessen, daß erst unser Reich die Bedeutung des Buches in seinen politischen und volkserzieherischen Werten erkannt und entsprechend eingesetzt hat. Bekanntmachung der Geschäftsstelle des Börsenvereins Lieferungen nach Elsaß und Lothringen ff. Anordnung des Leiters des Deutschen Buchhandels vom 11. Sep tember 1940, Börsenblatt Nr. 216 und 217). Nachdem die Auslieferungsstelle für das Elsaß (Elsässische Zen tralbuchhandlung, Straßburg, Adolf-Hitler-Platz 23) errichtet worden ist, sind nur noch Buchaufträge aus Lothringen der Geschäftsstelle des Börsenvereins zu übersenden. Von der durch Anordnung des Leiters des Deutschen Buchhandels geregelten Lieferung nach dem Elsaß und nach Lothringen sind aus genommen: Zeitschriften, Karten, Kalender, Noten, Bilderbücher ohne Text. Damit auch am Vertrieb dieser Gegenstände des Buchhandels von vornherein keine ungeeigneten Firmen beteiligt werden, ist Aufschluß über sie von der Geschäftsstelle des Börsenvereins einzuholen. Leipzig, den 7. Oktober 1940 vr. Heß Nr. 235 Dienstag, den 8. Oktober 1940 S5S
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder