Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.10.1940
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1940-10-10
- Erscheinungsdatum
- 10.10.1940
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19401010
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-194010102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19401010
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1940
- Monat1940-10
- Tag1940-10-10
- Monat1940-10
- Jahr1940
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nr. 237 <R. 86> Leipzig. Donnerstag den 10 Oktober 1940 107. Jahrgang Das deutsche Buch im Südosten Unterrichtsminister Braileanu eröffnete die Deutsche Buchausstellung in Bukarest Als Minister Braileanu die Ausstellung vor ihrer Eröffnung besuchte und sorgfältig prüfend von Tisch zu Tisch ging und mit sicherem Griff herausfand, was für Rumänien von heute wichtig sein könnte, vor allem Veröffentlichungen über das Judentum, Schriften über die Neugestaltung des deutschen Bauerntums, über das Thema Mutter, Kind und Familie und über Erziehungs fragen, ging uns die politische Aufgabe des deutschen Buches im Ausland Plötzlich wie neu auf. Rumänien und andere Länder, die vor einem politischen Neubau stehen, schauen schon jetzt auf das größere Beispiel des Reiches und werden es nach dem Kriege noch mehr tun. Der unmittelbare Austausch reicht hier längst nicht aus, dem Buch fällt eine außerordentlich wichtige Vermitt lerrolle zu. Die Bücherliste des rumänischen Unterrichtsministers ist der greifbarste Beweis für diese Vermittlung. Hat nian vor Augen, wie schon am ersten Nachmittag Tau sende durch die Ausstellung gingen und am folgenden Tag Men schen auf der Straße standen und warteten, bis sie geöffnet wurde — dies in einem Lande, das sich durch seine Sprache dem Westen und Süden bisher mehr zuneigte als uns —, dann fühlt man cs mit Stolz, wie stark die Ausstrahlungskraft des Reiches ge worden ist. Daß in Wochen umwälzender politischer Vorgänge, in denen es in diesem Lande um das Nächstliegendste und Ele mentarste geht, die deutsche Buchschau in der ganzen rumänischen Öffentlichkeit begrüßt wird, nötigt uns vor dem Rumänien der Eisernen Garde ebenso unbedingte Hochachtung ab. Früher war es für einen Deutschen, der in den Südosten kam, am schwersten, gerade von Rumänien einen festen inneren Eindruck zu bekom men. Diesmal sind uns die neuen Züge des Landes, die gewal tigen Blutopfer, die die Bewegung Codreanus bringen mußte, der Wille zur Einfachheit und Zucht im Staatsleben so ent- gegengetretcn, daß wir von allem berührt wurden und an allem inneren Anteil nehmen mußten. Betritt man die Säle der Stiftung Dalles, des repräsen tativen Ausstellungsgebäudes der Stadt, so kommt man an einer Zusammenstellung deutscher Landschaftsbücher vorbei auf Vi trinen zu, die Dokumente der deutsch-rumänischen Beziehungen enthalten. Im Mittelteil das Erinnerungsbuch Codreanus und Schriften über die Eiserne Garde, rechts Mihail Eminescu, Car men Sylvn und andere dichterische Zeugnisse, links deutsches wis senschaftliches Schrifttum über Rumänien aus älterer Zeit. Der Hauptsaal, der sich von hier aus öffnet, wird von der Büste des Führers und dem Schrifttum des Nationalsozialismus beherrscht. Von einer geradezu eindringlichen Kraft ist die Gruppe Welt politik, in ihrer Mitte das Schrifttum über England. Die deutsche Dichtung ist reichhaltig vertreten und vielfach gruppiert, an einem Sondertisch ist die Dichtung der Gegenwart in engster Auswahl zusammengestellt. Im weiteren schließen sich Recht und Wirtschaft, Kunst, Philosophie und Erziehung, Medizin, Technik und Landwirtschaft an. Aber der Eindruck geht nicht von den dreitausend Büchern allein, sondern vom Ganzen der Ausstellung aus, von der architektonischen Leichtigkeit, von der künstlerischen Atmosphäre, die durch Wandbilder, Blumenschmuck und Kera mik entsteht, von dieser ganzen Stimmung, die sozusagen zum Buch verlockt. Bei einem Empfang am Vorabend der Eröffnung, der die ganze Bukarester und die Auslandspresse vereinigte, sprach Re gierungsrat vr. Hövel vom Reichsministerium für Bolksauf- klärung und Propaganda über den Charakter der Ausstellung als einer deutschen Kulturschau und eines Mittels der geistigen Auseinandersetzung zwischen den Völkern Europas, die unter und über der politischen Auseinandersetzung steht. Ihm dankte der stellvertretende Pressechef der rumänischen Regierung, Cisek, mit offener, herzlicher Anerkennung. Die feierliche Eröffnung wurde am I. Oktober in der Mit tagsstunde vor vierhundert geladenen Gästen vollzogen. Nichts hätte die Verbindung zum Reich und zur deutschen Kultur deut licher machen können als dieser erlesene Kreis von rumänischen Politikern, Gelehrten, Schriftstellern und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Mit dem rumänischen Protektor, Unterrichts minister Braileanu, waren der Justizminister Antonescu, der Wirtschaftsminister Leon, der Staatssekretär für Propaganda konstant erschienen. Unter den Damen sah man die Gattin des Staatsführers General Antonescu. Dem Präsidenten der Aka demie der Wissenschaften standen die Rektoren der Hochschulen und eine große Zahl von Professoren, darunter die gesamten Germanisten des Landes zur Seite. Neben dem Deutschen Gesandten vr. Fabricius, Gesandten Neubacher und dem Vertreter des Landesleiters Konradi trat aus deutscher Seite Professor Gamillscheg, der Leiter des Deut schen Wissenschaftlichen Instituts in Bukarest und als solcher örtlicher Träger der Ausstellung, hervor. Er sprach über die Rolle des deutschen Buches in Rumänien in rumänischer Sprache. Minister Braileanu hob in seiner Rede heraus, daß zu den poli tischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Nr. 337 Donnerstag, den 10. Oktober 1940 361
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder