Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.05.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-05-06
- Erscheinungsdatum
- 06.05.1915
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19150506
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191505069
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19150506
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1915
- Monat1915-05
- Tag1915-05-06
- Monat1915-05
- Jahr1915
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
ILM Nr. 103. Leipzig, Donnerstag den 6. Mai 1915. 82. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Bekanntmachung. Der Ehrenausschuß des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler hat beschlossen, das Bildnis von vr. Eduard Broühaus im großen Saale des Deutschen Buchhändlerhauses anbringen zu lassen. Dies wird gemäß der Bildntsordnung hiermit bekannt gemacht. Leipzig, den 6. Mai 1915. Der Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Karl Siegismund. Georg Krehenberg. Curt Fernau. Artur Seemann. Max Kretschmann. Oscar Schmorl. Leipziger Briefe. IV. «III siehe Nr. 87.> Kantatc-Nachklimgc. — Kriegs-Ausstellung der Deutschen Bücherei. — Die Ausstellungen des Deutschen Buchgewerbevereins. — Ende gut, alles gut. Die Kantatetage des Kriegsjahres 1915 liegen hinter uns. Der Ernst der Zeit ließ einen schlichten Rahmen für die Veranstal tungen geboten erscheinen. Während auf allen Kriegsschauplätzen langsam die Ernte Deutschlands reift, war es dem Buchhandel vergönnt, neue Früchte seiner rastlosen Arbeit in die Scheuern zu bringen. Wohl regiert im Kriege die Tat. Was wäre sie aber, wenn ihr das Wort nicht Flügel gäbe? Auch der Buchhandel darf seinen redlichen Anteil an der Schaffung unserer geistigen Mobilmachung in diesem Kriege in Anspruch nehmen. Sichtbar wird künftig diese Bedeutung in der Deutschen Bücherei hervor treten, deren Schlutzsteinlegung am Freitag vor Kantate den Auftakt der diesjährigen Metztage bildete. Ein wunderbarer Frühlingstag umwob die erinnerungsreiche Gegend vor dem Völkerschlachtdenkmale mit seinem Glanze, als die bescheidene Feier hoch oben auf dem mit Girlanden und Fahnen geschmückten Mittelturme des Rohbaues stattfand. Nach Beendigung des Fest aktes konnten sich die Teilnehmer bei der Betrachtung der Räume, insbesondere der großen Lesesäle, von dem Umfang und der Zweckmäßigkeit der Anlagen überzeugen, die hier trotz der gewal tigen Brandung des Krieges entstanden sind und in nunmehr ab sehbarer Zeit ihrer völligen Vollendung entgegengehen. War so mit die Arbeit des Vorstandes des Börsenvereins auf diesem Gebiete zu einem verheißungsvollen Abschnitt gelangt, so hatte er am Kantatesonntag die Genugtuung, durch den einstimmig ohne Diskussion von den Mitgliedern angenommenen Antrag auf Übernahme der Hinrichsschen bibliographischen Unternehmungen den Schlußstein zu einem anderen, von ihm mit dem Ankauf des Kayserschen Bücher-Lexikons begonnenen und nunmehr eben falls zu einem gewissen Abschluß gelangten Werke zu legen. Auch hier kann man wohl von einem fertigen Rohbau sprechen, der in seiner Verbindung mit dem Unternehmen der Deutschen Bücherei nur noch der organisatorischen Ausgestaltung bedarf, um seiner Zweckbestimmung übergeben zu werden. Der Begrüßungsabend am Sonnabend war, wie man er warten konnte, nur schwach besucht. Namentlich im Vergleich zu den zahlreichen Gästen im Vorjahre, wo der Reiz der Bugra mit wirkte, war der Gegensatz doppelt zu spüren. Wie viele von ihnen, die sich damals im Saale des Buchhändlerhauses trafen, inögen heute in West und Ost für uns kämpfen, wie viele andere mögen daheimgeblieben sein, weil die Trauer um einen lieben Angehöri gen sie von der Reise nach Leipzig abhielt! Leider hat der Krieg auch schon Lücken in die regelmäßigen Besucher der Kantatetage gerissen, die noch lange fühlbar bleiben werden. Gleichwohl stand die Stimmung aller unter dem sicheren Vertrauen auf die Zukunft unseres Vaterlandes und unseres Buchhandels. Das kam auch in den üblichen Nachsitzungen in Auerbachs und Aeckerleins Keller zum Ausdruck, besonders im letztgenannten Lokale. Obgleich dort diesmal der Oberalmosenier des Buchhandels, Otto Petters, seit langer Zeit Wohl zum ersten Male, ausgeblieben war — er war, wie man hörte, mit seinen Ostermetzarbeiten nicht rechtzeitig fertig geworden und brachte seine Krebse selbst mit — und das wohlbekannte Instrument seiner Sammeltätigkeit fehlte, so ergab doch eine von Kommerzienrat Schöpping-München eingeleitete und von vr. Georg Paetel fortgeführte Sammlung nebst Nach lese für die Notleidenden des Berufes etwa 1099 ^«. Das an den Tag gekommene Verbrechen, zugunsten dieser Sammlung der Reichsbank ein Zwanzigmarkstück vorenthalten zu haben, wurde mit einer amerikanischen Versteigerung dieser Münze gesühnt, die ein ansehnliches Resultat und sogar noch einige Goldstücke (!) ergab. Wenn der endliche Ersteher der Doppelkrone sich in dem Wahne befand, sie in seinen Besitz zu bringen, so hatte er sich natürlich gründlich getäuscht. Das Gold gehört bekanntlich in die Reichsbank, und dahin fand es auch, wenngleich etwas verspätet, seinen Weg. Der Erlös aber kommt den Bedürftigen unseres Berufs zugute. Die Nachsitzung im Kafseebaum wurde bald ein Opfer der Polizeistunde. Das Wohltätigkeitswerk fand am näch sten Tage durch Otto Petters bei dem bescheidenen Mittagessen im großen Saale des Buchhändlcrhauses erfolgreiche Fortsetzung und ergab abermals etwa 1900 sodatz man nicht über Mangel an Opserwilligkeit klagen konnte. Ja, man gab gern und freudig und griff, wo man konnte, oft recht tief in den Beutel! Da die besonderen Vergnügungen am Sonntag und Montag diesmal ausfielen, hatten die Meßbesucher reichlich Gelegenheit, sich in Leipzig umzuschen und die Veränderungen, die sich inzwi schen im Stadtbilde vollzogen haben, kennen zu lernen. Außer dem war für manche interessante Sonderveranstaltung gesorgt. Die Deutsche Bücherei hatte im östlichen kleinen Saale des Buch- 799
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder