Das Hamburg um die achtziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts ersteht in diesem liebenswürdigen Buche neu. Der ganze Zauber der Stadt, ihre weite, ihre Großherzigkeit und ihr Vorwärtsdrängen ist von Johannes Martin Schupp, der aus seinem eigenen Leben erzählt, eingefangen. Noch beherrschen die gro ßen 8 rächt- und paffa- gicrsegler mit ihren be rühmten Zwischendecks das 8eld. D,e Oampf- schiffahrt steckt in den Aiifängen, aber der Ha fen beginnt zu wachse». Hamburg dehnt sich aus und wird zur Weltstadt. Leine Überschwemmun gen, keine Cholera, nichts kann das hindern. Vom Leben der 8«milie aus läßt uns der Ver fasser diese Jahre mit- erlcben. Die Mutter leitet mit Umsicht den Haus stand, der Vater ist nur Sonntags richtig zu se he», wenn er mit Be haglichkeit die Rundstücke streicht. Löbliche und ernste Vorkommnisse überstürzen sich. Dazwi schen geschehe» all die schnicrzlichcn Wand lungen eines eigenwil lige» Lindes, das »nbe- aus der Zeit des großen Aufschwungs unseres Überseehandels wissen will, der m Hamburg seinen rrr Seilen / Kartoniert Ttttt r.so / Ganzleinen RiN s.80 wußt seine» weg geht, ungeachtet der Mißver ständnisse, denen cs sich aussctzt. Aber auch das ist nnt schmunzelndem verstehen erzählt. Mit einem ungewöhn lich feinem Humor, mit einer heiteren Lcbens- bejahung, die den Leser froh macht, läßt Schupp die Bilder seiner Jugend vor uns abrollen. wer alte Stiche aus dieser Zeit kennt, auf denen die Bollwerke noch zu sehen sind, die vielen Grünanlagen heraus leuchten und hinter Wäl len die Mastspitze» der Segler erscheinen, der wird den seltsame» Zau ber dieser Zeit im „Hans Undög" wiederfinden. Das Luch ist keineswegs nur für den Lcnner Hamburgs geschrieben, jeder sollte es lesen, der 8>e»de an fröhlich-be schwingten Iugendcr- innerungen hat und der etwas wahrhaft Echtes besonderen Ausdruck fand. Vorzugs- (D) Angebot Ludwig Dogge Iireiter Verlag Potsdam 37^0 Nr. 213 Dienstag, öen 14. September 1937