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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.10.1937
- Strukturtyp
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- 1937-10-16
- Erscheinungsdatum
- 16.10.1937
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- Deutsch
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Vom Sortiment wird geltend gemacht, daß die Ausführung der Be stellungen der Bibliotheken viel Arbeit und Mühe verursacht, ganz abgesehen von den vielen Auskünften, die die Bibliotheken von den Sortimentern verlangen. Die Kosten des Abkommens, das von den Verlegern angeregt worden sei, müssen allein vom Sortiment ge tragen werben, Stimmen des englischen Buchhandels über die Überproduktion wurden an dieser Stelle schon öfters vermerkt fliehe Nr, 138 vom 17, Juni 1837). Darin unterscheidet sich der englische Buchhandel in nichts von dem anderer Länder, aber man hat auch in England noch nichts davon gehört, daß die Produktion freiwillig eingeschränkt wurde. Eine in England sehr beliebt« Buchgattung find die Jahr bücher für Kinder flüüilckrcn's Anuuals), die in einer unvorstell baren Vielfalt erscheinen. Was würbe der deutsche Sortimenter sagen, wenn ihm jährlich weit über hundert solcher Jahrbücher vom Verlag angeboten würden. Der kürzlich erschienenen Sondernummer des ?udlisk«rs' Oircular für Jugendschrtften lag eine Liste dieser Jahr bücher bet, die 131 verschiedene Titel umfaßt, ES gibt Jahrbücher für Kleinkinder und solche, die eben ansangen zu lesen, die nächste Abteilung zählt die sechsundzwanzig Jahrbücher für Kinder — Knaben und Mädchen — unter acht Jahren aus, dann kommt eine ebenso große Zahl für Kinder bis zehn Jahren, ebensoviel je für Knaben und Mädchen im Alter von zehn bis vierzehn Jahren, und zuletzt noch solche für Knaben und Mädchen bis zu sechzehn Jahren, Etwa zwanzig Verlage, unter denen man auch die Oxkorü vnivaroit^ ?r««s findet, sind an dieser für uns unvorstellbaren Produktion be teiligt, Die Preise bewegen sich zwischen 1 und IL/8 Schilling. Ein im englischen Buchhandel und darüber hinaus viel be achtetes Ereignis war im Sommer dieses Jahres die Schließung von Uuckis's I-ibrar^, einer im Jahre 1842 von C, Mudie gegründeten Leihbücherei größten Ausmaßes. Der Name »dluckie's I-idrar^» be deutete für den englischen Leser einen Begriff; sie war die erste Leih bücherei, und man war sicher, von Mudie nur gute, einwandfreie Literatur zu erhalten. Die Presse glaubt, daß die zahlreichen neuen Leihbüchereien mit ihren niedrigen Gebühren an dem Niedergang Mudies Schuld tragen. Die Firma Harrods hat einen großen Teil des Lagers, das sich auf 788 888 Bände belausen soll, übernommen, Kür die dreihundertfünfzig arbeitslos gewordenen Angestellten wurde im enlischen Buchhandel eine Sammlung veranstaltet. Kürzlich wurde auch in England angeregt, eine Mindestleihgebühr für Leihbüchereien einzuführen. Durch ein Abkommen zwischen allen Leihbüchereien soll das gegenwärtige Unterbieten aufhören und die Leihbüchereien sollen in Stand gesetzt werden, die Wünsche des Publi kums, das bei den gegenwärtigen Preisen zuviel fordert, zu erfüllen. Bekanntlich werden in England von den meisten großen Leihbüchereien alle Neuerscheinungen zu einem für ein Vierteljahr oder auch ein ganzes Jahr festgesetzten Abonnementspreis geliefert. Den Nachteil ungenauer Kormatbezeichnungen hat man auch im englischen Buchhandel empfunden. Im ?ublisli«rs' Oircular wird daher angeregt, die Formate nicht mehr nach der bisher üblichen Weise von 12° bis Folio, sondern nach Zoll, dem in England üb lichen Längenmaß anzugeben. Jetzt werden fünfzig bis sechzig verschie dene Kormatbezeichnungen, oft ganz ungenau und willkürlich gewählt, gebraucht, sodaß weder der Buchhändler noch der Biicherkäufer sich eine Vorstellung von der Größe des Buches machen kann. Einige Ver leger sind schon dazu übergegangen, die Formate in Zoll flnckos) anzugeben, besonders wenn cs sich um außergewöhnliche Größen handelt. Die Kormatangabe der amerikanischen Verleger ist zwar die gleiche wie die der englischen, doch decken sich die beiden Maßangaben nicht, Tublisker»' Vselih- hat für die Titelangaben in seinem Wöchentlichen Verzeichnis folgende Kormatgrößen festgesetzt: Folio über 38 cm hoch, Quart f4"> unter 30 om hoch, Oktav <8°> 28 cm, Duodez f12°> 28 cm, Sedez <18") 17)4 om und Vigcsimoquart <24"> 15 cm; dazu kommen noch die außergewöhnlichen Kormatbezeich nungen wie oblong, schmal, viereckig usw. Die I-bbrarz- ok Oongrcss benutzt diese Kormatbezeichnungen nicht mehr, sondern gibt das ge naue Maß in Zentimetern an. Am Schluß seines Aufsatzes meint der Verfasser, daß die Kormatbezeichnung entsprechend der Falzung der Bogen veraltet und der hohen Entwicklung des Buchhandels un würdig sei, Finnland Im Sommer fand in Helsingfors der vierte nordische Lehrkursus für Buchhandlungsgehilfen und jüngere Buchhändler statt, deil die Vereinigung -Norden- und -Libro- (der sinnische Buchhändler- gehilsen-Verband) veranstalteten. Da» Tressen umfaßte eine N-ihe von Veranstaltungen sachlicher, kultureller und kameradschaftlicher Art, Es nahmen von jedem der nordischen Länder fünfundzwanzig junge Buchhändler daran teil. Die Zusammenkunft wurde im Ständehaus vom Vorsitzenden der Vereinigung -Norden- im Beisein von Regierungsvertretern der nordischen Länder eröffnet. Für die Gäste dankten die Vorsitzenden der Gehilsenorganisattonen: Poul Carit Andersen-Dänemark, Henrik Groth-Norwegen und Kolke Haakansson-Schweben. Am ersten Tage sprach Schriftsteller Lauri Viljanen über die sinnische Literatur, Professor Caströn über die sinnisch-schwedische Literatur und pkil, mag, Souminen über die Volksbilbungsarbeit in Finnland. An den folgenden Tagen wurden Vorträge gehalten über sinnische Musik und Kunst und über den finnischen Volks- charakter. Von rein sachlichen Veranstaltungen sind zu nennen: Be suche in den großen Buchhandlungen und Druckereien, Vorträge über die Organisation des Buchhandels und zwei Vorträge über die sozialen Verhältnisse der Gehilfen im Norden und über die gemeinsame Werbung, Außerdem fanden zwei größere Ausflüge statt und mehrere Firmen luden die Teilnehmer zum Essen ein, hei welcher Gelegenheit persönliche Bekanntschaft mit einer Reihe von Schriftstellern gemacht wurde, Frankreich Der vom französischen Unterrtchtsminister Jean Zay ausge arbeitete Entwurf eines neuen französischen Urheberrechtsgcsetzes fkrvjet 2»^), aus den wir im vorigen Jahr <s. Nr, 273 und 381) ausführlich hingewiesen haben, ist in einzelnen Punkten von der Kammer-Kommission bedeutend abgeändert worden. Der neue Wort laut ist in Nr, 384 von Taute I'Lckitiou veröffentlicht. Über Bemühungen in Frankreich zur Bekämpfung der Buchkrise konnte in letzter Zeit öfter berichtet werden. Nachdem eine Zeitlang eine zu diesem Zweck erfolgte Gründung, die Lüisnce uslionsls cku l,ivre, durch ihre zahlreichen Versammlungen viel von sich reden machte, wollen nunmehr auch die in der französischen Buchindustrie beschäftigten Arbeiter zu der Bekämpfung der Buchkrise beitragen. Ihr Verband, bas -Ovmitö intcrsyaüjcal üu I-ivre», hat einen »Be richt über die Organisation des öffentlichen Lesewcsens- ausgearbeitet und veröffentlicht. Danach soll die Kultur des Lesens in Zukunst nicht mehr das Vorrecht eng gezogener Kreise sein, sondern die Sache der breitesten Schichten des Volkes; das Buch müsse für den Arbeiter in der gleichen Weise etwa gewonnen werden, wie man für ihn vermittels der bezahlten Ferien und ähnlicher sozialer Maßnahmen das Meer, die Luft, die Wiese, den Wald und die Sonne gewonnen habe. Hier sei so gut wie fast noch alles zu tun. Um das Lesewesen des Volkes in Frankreich sei es schlecht bestellt: während im öffent lichen Haushalt der Vereinigten Staaten z, B, LS Franken pro Kops der Bevölkerung für Buchausgaben kämen, seien es in Frank reich nur rund 88 Centimes setwa 5 Pfennig), Was die sogenannten »össentlichen Bibliotheken» angehe, so belaufe sich deren Zahl in Frankreich nur aus rund 488, und von diesen sei die Mehrzahl nichts anderes als Ratten- und Staubnester . , , Gegen diese Zustände müsse von einem zu gründenden -Ausschuß der Tai» angekämpft werden, der mit der Organisation des öffentlichen Lesewesens und mit der Werbung für das Lesen überhaupt zu betrauen sei. Dieser Ausschuß hätte Vertreter der Behörden, der intellektuellen und hand werklichen Verbände, der Organisationen der Schriftsteller, der Arbeit geber und der Arbeiter und schließlich auch Vertreter jener Organi sationen zu umsaffen, die mit großen Schichten der Bevölkerung in naher Berührung stehen, also etwa die »Allianv« krangsise«, oder die Verbände der -dlsisvns cis ia vuliuro- und andere ähnliche mehr. Die Bibliotheken insbesondere hätten zu öffentlichen An stal t e n zu werden, auf die die Bevölkerung das gleiche Anrecht habe wie etwa aus die Post, die Stellenvermittlung, das Straßenbahn wesen usw. Weiter werden in diesem Bericht Kragen der Verbreitung des Buches und die Werbung überhaupt behandelt, Südasrikanische Union Einer Meldung des holländischen Fachblattes »Aiouuwdlack- zu folge sind in der Südafrikanischen Union im Jahre 1936 828 Neu erscheinungen verzeichnet worden. Hiervon entsallcn 388 auf Jahr bücher bzw. Kalenderwerke, Broschüren und Anschristenverzetchnisse. Von diesen letztgenannten Veröffentlichungen sind 282 in englischer und 88 in asrikaanischer Sprache erschienen. Von den 288 staatlichen Ver öffentlichungen des Jahres 1838 sind 148 in englischer und die rest lichen 128 in asrikaanischer Sprache herausgegeben worden. Der An teil der Romane, Novellen usw, in asrikaanischer Sprache übcrtrisst den Anteil englischer Bücher der gleichen Art in erheblichem Maße: gegen 188 afrikaanische werden nur 17 englische Neuerscheinungen dieser Art genannt. Von 53 Schulbüchern sind 17 in englischer und 38 in asrikaanischer und von 18 Gedichtsammlungen sind 2 in eng lischer und 8 in asrikaanischer Sprache hcrausgegebcn worben. — Zum Verständnis dieser Zahlen muß htnzugesügt werden, daß der Bedarf an englischen Büchern in der Südafrikanischen Union in der Hauptsache von England her bezogen wird. 8»« Nr, S<d Son»aii»d, de» 1«, Oktober tSS7
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