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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.09.1939
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1939-09-12
- Erscheinungsdatum
- 12.09.1939
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- Deutsch
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8 203 des Bürgerlichen Gesetzbuches ganz oder teilweise ent sprechende Anwendung findet, d. h. daß die Verjährung ge hemmt ist, solange der Berechtigte durch Stillstand der Rechts pflege innerhalb der letzten sechs Monate der Verjährungsfrist an der Rechtsverfolgung verhindert ist oder daß dies in anderer Weise durch höhere Gewalt herbeigesührt worden ist. Wird ein Schuldner durch die unmittelbaren oder nuttel- baren Einwirkungen der im Artikel l, Abs. 1 der Verordnung vom I. September 1930 (RGBl. S. 1655 f.) bezeichncten Ver hältnisse (z. B. Dienst in der Wehrmacht, Gefangenschaft usw.) ohne sein Verschulden gehindert, eine nach dem 25. August 1939 fällig gewordene Verbindlichkeit zu erfüllen, so treten die be sonderen Rechtsfolgen, die nach Gesetz oder Vertrag für den Fall der Nichterfüllung oder der nicht rechtzeitigen Erfüllung vorgesehen sind, nicht ein. Es handelt sich hierbei insbesondere um den Vorbehalt der Rechtsverwirkung im Sinne des 8 360 des Bürgerlichen Gesetzbuches, wonach, wenn ein Vertrag mit dem Vorbehalte geschlossen ist, daß der Schuldner seiner Rechte aus dem Vertrage verlustig sein soll, falls er seine Verbind lichkeiten nicht erfüllt, der Gläubiger bei dem Eintritt dieses Falles zum Rücktrit von dem Vertrage berechtigt ist. Die neuen die Strafrechtspflege betreffenden Vorschriften sind hier nicht erwähnt, weil dieser Bericht lediglich die Auf gabe hatte, eine schnelle Unterrichtung für die im laufenden Geschäftsbetrieb vorkommenden Fälle zu geben. Im übrigen soll bei dieser Gelegenheit auf die Parole ver wiesen werden, daß die Streitäxte der Volksgenossen unterein ander während des gemeinschaftlichen Verteidigungszustandes des deutschen Volkes vergraben werden sollen. 2r. Grewe, Rechtsanwalt. Grundformen erzählender Dichtung Die Arbeitswoche in Bad Doberan vom 12. bis 19. August Die von der Neichsschristtumskammer veranstalteten Arbeits wochen haben in den letzten Jahren einen so ausgeprägten Stil ge funden, das; nur noch über das Besondere der einzelnen Wochen zu berichten ist. Überall herrscht die gleiche Kameradschaft junger Men schen, die neben der bernfsknndlichcn Arbeit wandern und singen, Frühsport treiben und eigene Feiern halten. Ans allen Teilen des Reiches waren wir zusammengekommen; den Binnenländern wurde das Meer znm großen Erlebnis. Das; wir täglich badeten, war selbstverständlich. Manches bleiche Gesicht brannte sich in der Angnstsonne. Wir haben auch besonders viel ge sungen, und gerade das Singe», von Hannes Schmidt-Rostock tem peramentvoll geleitet, brachte uns alle schnell zusammen, obwohl wir doch vierzig Teilnehmer waren, in der Mehrzahl Mädchen. Für die meisten war es die erste Arbeitswoche, neben siebzehnjährigen Lehr lingen waren auch Männer da, die noch dem Vorkriegswandervogel angchört haben. Den Hanptanteil bildeten Gehilfen ans dem Sorti ment, der Verlag war spärlich vertreten. Wir hatten ein nagelneues Hans im »Gespenstcrwald« von Heili- gendamm ganz allein für uns, kein Nebenbetrieb störte. Für die Knrverpslegnng ist kein Lob zu hoch, sie sei deshalb ausdrücklich er wähnt. Der Arbeitsplan der Woche war äußerst glücklich aufgebant. Zwei Referenten konnten von verschiedenen Ansatzpunkten her die Teilnehmer ans eine gemeinsame Linie führen, da sie gegenüber der sonst nicht selten üblichen Vielzahl von Referenten das Hauptthema allein behandelten. Die Teilnehmer hatten sämtlich eine Reihe von Pslichtbüchcrn gelesen, sodaß sich ein lebhaftes Untcrrichtsbild ergab. Or. Johannes B e e r - Frankfurt am Main entwickelte ans Schillers Aufsatz »Ilbcr naive und sentimentalische Dichtung« das Wesen er zählender Dichtung und behandelte im Laufe der Woche an Beispielen Noma», Novelle, Anekdote und gestalteten Bericht sowie das Volks buch. Dem jungen Buchhändler wird in solcher Arbeit der Maß stab geschärft, er begreift die Forderung einer klaren weltanschau lichen Haltung, die Fragen der Stoffwahl und die Bemühungen zur Sprachpflege. Es war eine strenge gedankliche Zucht, in die vr. Beer die Kameraden nahm. Wie gut gerade das getan hat, bekannten alle im abschließenden Nnndgespräch. Ein starkes persönliches Erlebnis, das ursprüngliche Gegenüber mit dem niederdeutschen Menschen, bedeutete der mecklenburgische Erzähler Gerhard Ringe ling als Referent. Er führte uns auf der Wanderung in das benachbarte Kühlnngsborn; allein ihm konnte es gelingen, die jungen Buchhändler in die wundersam reine Welt des Märchens zu führen, seine Sprache zu deuten und die Herzen für seine einfachen Geheimnisse anfzntnn. Ningcling behandelte auch die Sage und machte die Teilnehmer mit den zu Unrecht vergessenen Werken deutscher Volkserzähler bekannt. Erhard Wittek, der selbst fast zwei Jahrzehnte Buchchändler gewesen war, vernnttelte vom praktischen Wissen des Bnchherstellcrs und gab Anregungen zum Thema des Jugendbuches. Anschließend an sein Referat erarbeiteten sich die Teilnehmer Listen des guten Ju gendbuches und, von Beer geleitet, des einwandfreien Unterhaltnngs- schrifttnms, die beide unmittelbar für die praktische Arbeit hinter dem Ladentisch verwendbar sein werden. Oberregicrnngsrat Schlecht vom Neichsministerinm für Volksanfklärnng und Propa ganda zeigte in eindrucksvollem Überblick Wege und Ziele der Schristtnmspolitik des nationalsozialistischen Staates. Neben einem heiteren Kameradschaftsabend, zu dem sich die Jungen und Mädchen in den Masken von Buchtiteln, die zu raten waren, znsammengefunden hatten, waren die Abendstunden meist mit Lesungen bedacht. Wittek, Ningeling und Moritz Jahn lasen aus ihre» Werken. Jahns Novelle »Die Gleichen« ergriff in der Inter pretation des Vortrags die Zuhörer auf das tiefste und machte alle gespannt ans den Doberaner Dichtertag, dessen Eröffnungsrede »Nie derdeutsche Sprache als Ausdruck niederdeutschen Wesens« Moritz Jahn hielt. Agnes Miegels vollendet schöne Lesung ans ihren Balla den und Gedichten und ans »Noras Schicksal« im feierlichen Nahmen des Doberaner Rathauses, eine Fahrt in See — an der mit den anderen Teilnehmern des Dichtertages Agnes Miegel, Jakob Schaff ner, Friedrich Griese, Moritz Jahn mit uns Jungbnchhändlern zu sammen fröhliche Gäste eines kleinen Kllstendampfers waren — und eine festliche Aufführung von Haydns »Vier Jahreszeiten« werden uns alle» auch im künstlerischen Erlebnis den geistigen Reichtum von Arbeitswoche und Dichtertag unvergessen sein lassen, auch jetzt, wo wir kurz nach diesen schönen Tagen meistens schon den Nock des Sol daten angczogcn haben. Harald Eschenbnrg. Die Leihbücherei — Vorspann des Sortiments Viele Sortimenter führen nebenher eine Leihbücherei. Je nach den örtlichen Verhältnissen ist das Leihbüchergeschäft umfangreich oder geringfügig. Wir wollen hier auch nicht diskutieren, ob es Vor über Nachteile hat, einen Teil der lesefrendigen Kundschaft auto matisch durch die Leihbücherei vom Kaufen abzuhalten. Diese Fragen sind oft genug erörtert worden. Aber etwas anderes möchten wir zur Sprache bringen: Wie der Schreiber dieser Zeilen als eifriger Leihbücherkonsnment (bitte, meine Herren Sortimenter, verzeihen Sie das!) im Laufe der Zeit beobachten konnte, hat man sich noch niemals die Mühe gegeben, ihn zum Kauf eines Buches anzuregen. Und dies läge doch so nahe. Der Verfasser dieser kleinen Betrach tung liest in einer bekannten schöngeistigen Großstadtbuchhandlung. Die Leihbücherei und das Sortiment scheinen in diesem Betrieb zwei Welten zu sein. Eine »Abteilung« kümmert sich anscheinend nicht um die andere. Man wird nett und aufmerksam im Buchladen bedient und wird genau so reibungslos und zuvorkommend in der Bücherei abgefertigt. Damit basta! Warum unterzieht man sich nicht der kleinen Mühe, einen Teil der vielen wertvollen Buchprospekte, die unten im Sortiment vor handen sind, durch Beilage in den Büchern unter die Leute zu brin gen? Warum erhalten die Leihbücherkuuden niemals — auch zu Weihnachten nicht — ein Werbeschreiben, das Bezug nimmt auf die treue Lesekundschaft und mit freundlichen Worten die Sortiments- abteilnug empfiehlt? Warum liegen nicht ein paar Probenummern von Zeitschriften neben den vielen Leihbüchern und warum wird nicht versucht, den einen oder anderen Lesekunden zum Abonnieren einer Zeitschrift zu veranlassen? Man hat cs doch so leicht. Man kennt den Geschmack der Kunde», hat ihre genauen Anschriften, weih, das; die <»ir>
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