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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.10.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-10-19
- Erscheinungsdatum
- 19.10.1914
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- Deutsch
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243. 19. Oktober 1914. Redaktioneller Teil. 24 Felder, die Bildnisse polnischer Herrscher, bekannte Banwerke ans dem alten Königtum Polen nnd sonstige allegorische Darstcllnngen, die auf das einstige Königreich Polen sich bezogen, aufwiesen. Außer dem waren die Darstellungen mit polnischem Text versehen, der sich gleichfalls auf die einstige Blüte und Größe des Polenreiches bezog. Alles in allem sollte das Spiel, die einzelnen Darstellungen und der Text in ihrer Gesamtheit, nach Ansicht des Gerichts, nicht nur die Erinnerung an die Glanzstellung des ehemaligen Polenreichcs unter der polnischen Bevölkerung wach erhalten, sondern auch die Sehnsucht nach der Wiedererrichtung des alten Polenreiches stärken. Da aber diese Sehnsucht nur mit Waffengewalt zur Erfüllung gebracht werden kann, so war das Spiel nach Ansicht des Gerichts geeignet, verschie dene Bcvölkerungsschichten zu Gewalttätigkeiten gegeneinander anzu reizen. Das Gericht hat es daher als ein Anreizungsmittel zum Klassen- tampf im Sinne des 8 130 St.-G.-B. angesehen. Da der Buchhändler K. sich des Charakters der ausgelegten Spiele nicht bewußt gewesen ist, konnte er strafrechtlich nicht zur Verantwortung gezogen werden, son dern es mußte im objektiven Strafverfahren auf Einziehung der walttätigkeiten anzurcizen. Es hätte auch im Urteil gesagt werden müssen, warum die Bilder aufreizenden Charakter gehabt haben; denn es handle sich doch nur um Bildnisse von Fürsten u. a. Per sönlichkeiten und um bildliche Darstellungen aus der Geschichte des früheren Königreiches Polen, also um historische Bilder, denen ein aufreizender Charakter unmöglich innewohnen könnte. Das Reichsgericht verwarf indessen am 13. Oktober die Revision als unbe gründet, da diese lediglich die tatsächlichen Feststellungen der Vor instanz bekämpfte, die mit der Revision nicht angefochten werden könn ten. (4 1) 450/14). I.. Kricgskunstausstcllung in Stuttgart. — Im Stuttgarter König lichen Kunstgebäudc wurde eine Kriegskunstausstellung zur Unter stützung bedürftiger württembergischer Künstler eröffnet. An dem zeit gemäßen Unternehmen haben sich fast sämtliche bildenden Künstler Württembergs beteiligt. Von Stuttgarter Malern sind u. a. die Professoren Hang, Landcnberger, Cissarz, Altherr vertreten. Reich be schickt ist auch die graphische Abteilung. Die Plastiker sind etwas zu rückhaltender gewesen, doch befinden sich hier Werke von Daniel Stöcker, Melchior von Hugo usw. Mit der Ausstellung ist im Hinblick auf den Zweck eine Lotterie verbunden, zu der von einem Teil der Künstler ausgezeichnete Werke zugunsten ihrer weniger gut situierten Kollegen gestiftet wurden. Pakctvcrkchr mit Ungarn. Der Pakctverkehr nach Un garn ist jetzt zugelassen nach allen Orten mit Ausnahme der in den Komitaten Abauj-Tvrna, Bereg, Borsod, Hajdu, Heves, Maramaros, Szabolcs, Szatmar, Szilagy, Ugoöca, Ung und Zemplen gelegenen, außerdem nach der Stadt Kassa. Das Meistgewicht beträgt 20 üg, für die Ausdehnung gel ten wieder die im Paketposttarif angegebenen Maße. Sperrige, dringende und Eilbotenpakcte sind einstweilen noch ausgeschlossen. Schriftliche Mitteilungen in den Paketen oder auf den Paketkarten sind unzulässig. Ebenso sind im Verkehr nach Ungarn schriftliche Mitteilungen zurzeit auch nicht in Geldbriefen nnd auf den Abschnit ten von Postanweisungen gestattet. Die wirtschaftliche Bedeutung der Eroberung Antwerpens kann nicht hoch genug veranschlagt werden. Steht Belgiens Handelsverkehr im Verhältnis zur Bevölkerung des Landes an erster Stelle in der Welt, so hat Antwerpen den größten Auslandsverkehr Europas und wird als Handelshafen nur von New Dort übertroffen. Im Gcsamt- verkehr behauptet allerdings noch immer London den hervorragend sten Platz. Was den Wert des gesamten Außenhandels anbetrifft, so umfaßte er 1913 (alles in Milliarden Mark) in England 28,64, Deutsch land 22,53, Frankreich 12,30, Belgien 6,92 Milliarden. Ein Drittel des gewaltigen deutschen Handelsumsatzes erreicht hiernach das kleine Belgien mit seiner neunmal geringeren Bevölkerungszahl — ein spre chender Beweis der hohen wirtschaftlichen Kräfteentwicklung des jetzt zum größten Teil in deutschem Besitz befindlichen Landes. Wenn Ant werpen im Laufe der Jahre mit seinem Hafcnverkehr an die erste Stelle rückte (1912 betrug der Ein- und Ausgang an Schiffen rund 27)^ Millionen Negistertons gegen 25 Millionen für Hamburg, 24 Millionen für London), so verdankt es diesen außerordentlichen Auf schwung ebenso wie Rotterdam (Umschlag 1912: 23 Millionen Register tons) dem deutschen Hintcrlande. Belgien mit seiner stetig gewachse nen Wirtschaftsmacht sah das von Jahr zu Jahr stärker in die Augen fallende Anwachsen des deutschen Handels speziell in Antwerpen mit Unbehagen, so daß die seit einiger Zeit dort zu beobachtende schutzzöll- ncrische Bewegung ihre Spitzen gegen Deutschland richtete. Aus die Verhandlungen wegen Erneuerung des deutsch-belgischen Handels vertrages, der Ende 1917 abläuft, war schon längst die Aufmerksam keit der belgischen Industrie- und Haudelskreisc gerichtet und eine Än derung der bisherigen Zollpolitik sogar von Vertretern der größte» Montanunternehmungen Belgiens zu ungunsten des unbequemen deut schen Mitbewerbers gefordert worden. Inzwischen ist der Handelsver trag mit Belgien außer Kraft gesetzt worden und damit solchen Be strebungen ein Riegel vorgeschoben worden. Die Bedeutung der wirt schaftlichen Zukunft des in Besitz genommenen Nachbarlandes für Deutschland tritt damit ni das hellste Licht. Zwei neue Universitäten in Ungarn. Mitten im heftigsten Kriege fand jetzt in Ungarn nach dreijähriger Vorbereitung die stille Eröffnung zweier neuen Universitären statt: in Tebreezcn und Preß- burg. Die Universität Tcbreczen wird, wie die Deutsche Literatur zeitung berichtet, aus fünf Fakultäten bestehen, der reformiert-theolo- gischen, der philosophischen, sprach- lind geschichtswissenschaftlichen, der rechts- und staatswissenschaftlichen, der medizinischen und der mathe matisch-naturwissenschaftlichen. Ter Universität Preßburg fehlt die theologische; die mathematisch-naturwissenschaftliche ist erweitert durch die landwirtschaftliche Fakultät, die durch Hereiuziehung der Landwirtschaftlichen Hochschule zu Magyarovör organisiert wird. Die reformierte Hochschule, die bisher seit mehr als 320 Jahren in Tcbreczen bestand und drei Fakultäten zählte, sowie die kgl. katho lische juristische Fakultät in Preßburg werden den Universitäten ein- verlcibt. In Debreczen befinden sich vorläufig die medizinische und die mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät in Vorbereitung und sol len spätestens 1916/17 eröffnet werden. In Preßburg sind die Ju risten und einzelne Philosophen ernannt, die übrigen Fakultäten wer den in zwei bis drei Jahren stufenweise errichtet bzw. ergänzt. In Tcbreczen wurde zum Rektor ernannt Franz Kiß, Professor der Pa- storal-Theologie, in Preßburg Dr. Tesider Falcsic, Professor für bürgerliche Nechtsverfahren. Personnlunchrichten. Ordensverleihung. — Der Deutsche Kaiser, König von Preußen Hai dem Musikalienvcrleger Herrn Robert Fvrberg, Inhaber der Musikalienhandlung Rvb. Forberg in Leipzig, dem Herzoglich Sächsi schen Hofmusikalienhändler Herrn Carl Ne in ecke, Mitinhaber der Hofmusikalien- und Buchhandlung Gebrüder Reinecke in Leipzig, und dem Königlich Württembergischen Hofmusikalienverleger Herrn Ernst Eulen bürg, Inhaber des gleichnamigen Musikverlags in Leipzig, den Noten Adlerorden 4. Klasse verliehen. Verleihung des Eisernen Kreuzes. - Das eiserne Kreuz er hielten ferner die Herren: M ax Bartels, Sohn des Buchhändlers Max Bartels in Firma A. Krummer in Plcß, Leutnant der Reserve im 21. Feldartillerie-Ne- gimeut; Otto Car ins j u n., Sohn des Buchhändlers Otto Carius in Firma Carl Köhler, Buchhandlung und Antiquariat und Hermann Peters Verlag in Darmstadt, Einjährig-Freiwilliger-Gefreiter im 1. Großherzogl. Hessische» Jnsantcrie-(Leibgarde-)Negiment Nr. 115. (Herr Carius ist schwer verwundet und liegt zurzeit im Kaiserin Augnsta Victoriahaus in Frankfurt a. M.); Otto Kafemann, Geschäftsführer der Firma A. W. Kafe- mann G. m. b. H. in Danzig, Hauptmann und Kommandeur der Land- wehr-Feldartillerie-Abteilung, I. Armeekorps; Hermann Klemm, Direktor der Verlagsanstalt für Lite ratur und Kunst Hermann Klemm A.-G. in Berlin-Grunewald, Ober leutnant der Reserve im 25. Infanterie-Regiment; Otto A. Nahtgen S, Inhaber der Firma Richters Reisefüh rer-Verlag in Hamburg, Oberleutnant der Reserve im Feldartillerie- Ncgiment Nr. 46; Ernst Schnitze, Mitinhaber der Firma Stiefbold L Co. in Berlin, Hauptmann der Landwehr und Kompagnieführcr im Land- wehr-Jnfanterie-Negiment Nr. 52; Edgar Thamm, Mitinhaber der Firma Tausch L Grosse in Halle a. S., Oberleutnant der Reserve im Infanterie-Regiment Nr. 20. Gefallen: Herr H. Curt Albert aus Kleinbothen, Jäger im 2. Jager- Bataillon Nr. 13, und Herr P. Curt Bährisch aus Dresden, Einjährig-Freiwilliger im Schützen-(Fiisilier-)Negiment »Prinz Georg« Nr. 108, beide Mitarbeiter im Hause Breitkopf K Härtel in Leimia.
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